Baracoa
Baracoa ist die tropischste Stadt Kubas. Sie ist von Bergketten umgeben, deren steilen Hänge mit Regenwäldern bedeckt sind. Hier wächst alles, was warm und feucht braucht, Palmenwälder, Bananen, Kaffee, Kakao. Baracoa ist für sein heißes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit berühmt. Für Naturliebhaber gehört die Landschaft um Baracoa zu den schönsten Kubas. Zu den sehenswerten Destinationen gehört der Alexander-von-Humboldt-Nationalpark, der Tafelberg El Yunke, mehrere Flüsse (Rio Moa, Rio Toa, Rio de Yumurí) und abgelegene Strände.
Baracoa
El Yunque, der Tafelberg und Wahrzeichen Baracoas
Im Baracoa-Busterminal werden wir von einer Schar Casa-Besitzer erwartet. Alle reden durcheinander, preisen ihre Unterkünfte an, oder strecken den Ankommenden bebilderte Heftchen hin, auf denen ihre Casas zu sehen sind. Die Konkurrenz scheint groß zu sein.
Eine Señora hält mir ein Fotoalbum unter die Nase.
„Casa con vista al mar“ (Haus mit Meeresblick) "Solo 15 CUC" (nur 15 CUC) sagt sie.
Meeresblick hört sich für mich gut an. Da man in Kuba immer ein bisschen handeln kann, frage ich:
„Con desayuno?“ (Mit Frühstück?)
Sie nickt, und ich sage: „OK“.
Die meisten anderen Touristen im Bus haben wohl schon Unterkünfte vorreserviert, sie werden mit Namensschildern erwartet.
Casa mit Meeresblick.
Tatsächlich kann ich von der oberen Terrasse meiner Casa, wenn ich mich auf die Zehenspitzen stelle, den versprochenen Meeresblick genießen.
Während wir zur Casa laufen erzähle ich meiner Casa-Wirtin von meinem Vorhaben, ein Fahrrad auszuleihen, um zur Playa Maguana zu radeln. Sie gibt mir die Adresse eines örtlichen Fahrradverleihers. Sobald ich in die Casa eingecheckt habe, gehe ich dorthin.
Camilo, ein sympathischer junger Kubaner, betreibt den „Baracoa Bike Rental“ (baracoabikerental.com), Fahrradverleih und Reparatur. Wer schon mal versucht hat, in Kuba ein gutes Bike auszuleihen, weiß, dass das nicht einfach ist. Ok, in den letzten Jahren hat sich das Angebot deutlich verbessert, trotzdem ist es immer noch ein ziemliches Glücksspiel.
Aber bei Camilo werde ich fündig. Für 10 CUC (2 Tage) bekomme ich ein ordentliches Fahrrad. Schaltung funktioniert, Bremsen sind ok, nur die Kette rutscht manchmal ein bisschen durch, wenn ich zu stark „Gas“ gebe. Aber ich will nicht zu kritisch sein…
Erstaunlich wie vertrauensvoll Camilo die Fahrradübergabe gestaltet. Kein Dokument muss unterschrieben werden, keine Kaution hinterlegt, er fragt mich lediglich nach meinem Namen und in welcher Casa ich wohne.
Baracoa
Baracoa
Jeden Tag regnet es mindestens einmal
El Yunque
Tja und am nächsten Morgen bin ich schon wieder unterwegs. In der vergangenen Nacht hat es heftig geregnet und als ich losfahre, künden dicke Wolken weitere Regenschauer an. Unterwegs bekomme ich tatsächlich ein paar Wolkenbrüche ab. Aber das ist nicht schlimm, ich stelle mich irgendwo unter und warte bis der stärkste Regen vorbei ist.
Die Straße ist zunächst geteert, später ungeteert, dann wieder halb geteert, aber insgesamt gut befahrbar. Nur auf Brücken muss ich aufpassen, da sich dort oft breite und tiefe Risse gebildet haben. Mein Rad läuft fast wie von selbst. Einheimische grüßen vom Straßenrand her, manche winken mir im Vorbeifahren zu, oder rufen etwas hinterher, Kinder legen sich mächtig ins Zeug um mich mit ihren Fahrrädern zu überholen.
Straße Baracoa Richtung Maguana
Einer der Flüsse zwischen Baracoa und Maguana
Brücken sind oft in schlechtem Zustand
ÖPNV
Einer der Rios
Patria o Muerte
Manchmal wünscht man sich als Radfahrer eine Gasmaske