10.01. Murchison Falls Nationalpark
Obwohl wir schon kurz vor 7 h zum Frühstück erscheinen, sind wir die letzten. Das Essen ist schon sehr ausgesucht und nicht mehr warm. Es gibt so eine Art Spiegelei, Bohnen, Kartoffeln und Würstchen. Die Pancakes sind lecker. Kaffee ist nach einer Tasse alle, daher fragen wir nach weiteren Kaffee. Das dauert. Christian ist der Meinung, dass nur der Kaffeesatz noch mal aufgegossen wurde. Wenigstens wird mir noch Ananas gebracht. Wir unterhalten uns mit Patrick, einem Ober, der es nicht glauben kann, dass wir schon wieder nicht zum Lunch kommen wollen. Vielleicht ist das ein Grund, dass die Kellner sich um uns nicht besonders bemühen.
Wir wollen heute nochmal zum Delta Point. Die Sonne scheint, es sind ein paar weiße Schönwetterwölkchen am Himmel, aber Richtung Wasser ist es sehr diesig.
Über eine Ebene verteilt sich eine große Anzahl von Tieren: Büffel, Giraffen und Uganda Kobs.
Christian hält auf dem Queen’s Track an, um ein entgegenkommendes Fahrzeug vorbei zulassen. Der Fahrer hält auf unserer Höhe auch an und teilt uns mit, dass ein Stück weiter Löwen sind.
Zuerst entdeckt Christian jedoch einen Palm-nut Vulture, der auf einem Ast eine Maus oder ähnliches verspeist.
Palm-nut Vulture
Dann sehen wir mehrere Fahrzeuge stehen. Beim Blick durchs Fernglas können wir einen Löwenkörper erahnen. Aber das ist auch alles – nicht ganz: eine Teilnehmerin von Wigwam Reisen zeigt uns unfreiwillig ihr entblößtes Hinterteil, als sie auf dem Dach des Fahrzeuges eine gute Position sucht, um die Löwen besser zu sehen –auf diesen Anblick hätten wir verzichten können.
Da wir nicht länger in der Masse auf eine –vielleicht. bessere Position warten wollen, fahren wir weiter. Eventuell kommen wir auf dem Rückweg noch einmal vorbei und haben mehr Glück.
Man merkt, dass die Route eine beliebte Gamedrive – Piste ist. Soviel Fahrzeuge haben wir die letzten zwei Tage hier nicht gesehen.
Buschbock
Auch am Delta Point sind heute viele Besucher. Verständlich, denn beim Füße vertreten kann man noch dazu einiges sehen:
Hippos mit Kuhreihern, Büffel, in Entfernung Warzenschweine und Uganda Kobs, weiter weg Kronenkraniche, African Jacana, Kingfisher und Graureiher. Tsetsefliegen sind keine hier.
Weißbrustkormoran - white-breasted cormorant
Wir halten einen Moment und beobachten die Husarenaffen.
Dann entdecken wir einen Löwen
und wenige Augenblicke später läuft aus einem Busch irgendetwas aufgeregt/ aufgeschreckt davon. Auf den flüchtigen Blick sieht es wie ein Zorilla oder einer anderen Marderart aus: relativ schwarz und am Schwanz weiß.
Kurz darauf erblicken wir einen Riss, dass nährt die Hoffnung, dass die Löwen nicht weit sind.
Und richtig, da sind sie
:
Bei den Löwen -es sind zwei Weibchen und vier cubs - steht dieses Mal nur ein Bus, der jedoch bald weiterfährt. Wir amüsieren uns über das fette Grinsen in den Gesichtern der Insassen.
Christian macht Fotos und Filmaufnahmen, da er auf der den Löwen zugewandten Seite sitzt. Ich sitze nämlich ausnahmsweise mal vorne, aber da sich rechts hinten die Scheibe nicht runterkurbeln lässt, hätte ich auch nicht fotografieren können. Beim Sichten der Fotos ärgere ich mich ein wenig, da Christian nicht die volle Brennweite ausgenutzt hat.
Leider sind nie alle vier cubs auf einem Foto zu sehen.
Christian fährt sich auf dem Rückweg im Sand fest, aber einmal kurz in den Allradantrieb gewechselt und schon können wir weiter. Es ist das einzige Mal, dass wir den Allradantrieb benutzen.
Wir fahren an Uganda Kobs und Oribis vorbei.
An der Lagune beobachten wir eine ganze Weile Elefanten. Lustig finden wir die vielen Kuhreiher und Spitzschwanzelstern, die sich sonst eher auf Büffeln niederlassen.
Wer hat hier 'nen Vogel?
Unterwegs überlegen wir hin und her, ob wir die Bootsfahrt zu den Fällen machen sollen, die Deltatour hat sich erledigt, da sie nur morgens angeboten wird. Letztendlich kommen wir zu dem Schluss, dass wir uns nicht hetzen wollen und uns lieber noch im Pool abkühlen, als eine Bootstour zu machen, von der wir hinterher vielleicht enttäuscht sind.
Zwar hatten wir schon schlimmere Pisten, aber auch hier gilt, diese immer im Blick zu haben.
Nicht nur von außen ist unser Auto mit einer dicken Staubschicht überzogen, auch innen.
Putzen hilft nur kurzfristig, schnell sieht es wieder ähnlich aus.
Bei Rückkehr zur Lodge bestellen wir uns einen Kaffee und weisen mal wieder auf die fehlenden Handtücher am Pool hin. Kaffee bekommen sie hier schneller hin als heißes Wasser: innerhalb einer Viertelstunde wird der Kaffee gebracht.
Christian hält danach Siesta, ich genieße es, auf der Terrasse zu sitzen und Vögel zu beobachten. In sicherer Entfernung laufen sogar zwei Elefanten vorbei.
Als ich die Landkarte studiere und im Reiseführer recherchiere, stelle ich fest, dass es kaum Tankstellen auf dem Weg nach Kampala gibt, zumindest nicht auf der ersten Hälfte der Strecke. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als erneut zur Paraa Lodge zu fahren, um dort zu tanken.
Interessant ist wieder der Stop an einem Wasserloch:
Ansonsten sehen wir Wasserböcke, Oribis, Giraffen, Husarenaffen und Warzenschweine.
Die Dame an der Rezeption der Paraa Lodge versucht heute vergeblich, den Zuständigen von der Tankstelle zu erreichen. Ich sage, wir probieren es auf gut Glück.
Ein Elefant steht nahe der Zufahrt zur Lodge. Als wir an der Tankstelle stehen, vertreibt der Tankwart ihn, da der andere Attendant sich deswegen nicht traut, herunterzukommen. Leider habe ich da nicht auf den Auslöser gedrückt.
Wir fahren dieses Mal über den Pakuba Airstrip zurück. Wenngleich es nicht tierarm (Warzenschweine, Oribis, Büffel Giraffen, Elefanten) ist, sind wir froh, als wir auf den Albert Track abbiegen, da die Strecke am Airstrip eine üble Wellblechpiste ist.
Es sind wieder viele Tsetsefliegen um unser Auto herum, daher bleibt das Fenster beim Fotografieren geschlossen.
Graukopfliest oder doch Braunkopfliest?
Wir steigen an den Pakuba ruins aus, da wir sie aus der Nähe anschauen wollen. Leider kommt man nicht richtig an sie heran. Da die Tsetsefliegen sehr nerven, steigen wir schnell wieder ins Auto ein und fahren die letzten Meter zur Lodge.
Foto ist vom nächsten Morgen, leider im schlechten Licht
Bevor wir zum Abendbrot gehen, ist noch ausreichend Zeit für Schönheitspflege, Koffer packen und Fotos speichern. Ein Stromausfall ist zum Glück nur von kurzer Dauer.
Als Vorspeise gibt es eine Kürbissuppe, Christian wählt als Hauptgericht Schweinefleisch, Reis und gemischtes Gemüse. Ich nehme das Hühnchencurry mit Reis, Kartoffeln und gemischtem Gemüse. Geschmacklich sind beide Essen sehr gut. Als es zum Nachtisch wieder Ananas und Wassermelone gibt, sage ich Patrick, dem Ober, dass es langsam langweilig wird, drei Tage hintereinander Obst. Er erwidert, sie hätten Probleme mit dem Ofen, sonst gäbe es auch Kuchen oder Banana Fritters. Im Nachhinein denken wir, dass es eine Ausrede ist, denn am Morgen gab es Muffins. Da die Gruppe Franzosen bereits heute wieder abgereist ist, waren wir den Mehraufwand wohl nicht wert.
Wir geben noch die Bestellung fürs Frühstück auf, bevor wir uns zum Abschluss noch auf unsere Veranda setzen. Aus der Entfernung dringt Musik zu uns herüber.
Für eine kurze Zeit kommt ein Elefant näher. Vielleicht wegen der Lichtkegel von den Sicherheitsleuten lässt er sich vertreiben. Wir hören den Elenfanten jedoch noch eine ganze Weile fressen. Später sehen wir noch einen Elefanten im Poolbereich.
Für afrikanische Verhältnisse ist es schon spät, als wir um 22.20 h in die Federn sinken.
Übernachtung: Pakuba Safari Lodge, double room, HB
Kilometer: 110
Falls ich mich bei den Bestimmungen getäuscht habe, bitte ich um Berichtigung.