Hallo zusammen,
vor ein paar Monaten habe ich das Forum mit Fragen gelöchert (danke nochmal für eure Hilfe) und nun möchte ich gerne anderen dabei helfen, einige der Fragen zu beantworten. Mein Mann und ich haben Ende Januar 3 1/2 tolle Wochen in Tansania verbracht - davon 11 Tage auf Safari im Norden Tansanias, 4 Tage in Arusha und den Rest auf Sansibar. In diesem Reisebericht nehme ich euch mit auf unsere 11-tägige Safari.
Da ich (wie bereits gesagt) vor der Reise 100 Fragezeichen in meinem Kopf hatte, dachte ich mir, dass es zunächst auch für andere Reisende sinnvoll sein könnte, ein bisschen auf allgemeine Aspekte einzugehen. Daher hier erstmal eine grobe Zusammenfassung beziehungsweise aus meiner Sicht wichtige Dinge:
Unsere Route
Tag 1: Arusha/Lake Manyara - Migombani Campsite (circa 1,5 h Fahrt)
Tag 2: Lake Manyara / Serengeti Seronera - Seronera Public Campsite (circa 6 Stunden Fahrt - 1,5 h bis NCAA Gate, dann 3,5 h bis Serengeti Gate und 1 h bis Seronera)
Tag 3: Serengeti Seronera - Seronera Public Campsite
Tag 4: Serengeti Seronera - Seronera Serena Lodge
Tag 5: Serengeti Seronera / Ndutu - Ndutu Special Campsite (circa 1,5 h Fahrt)
Tag 6: Ndutu - Ndutu Special Campsite
Tag 7: Ndutu - Ndutu Heritage Tented Camp
Tag 8: Ndutu/NCAA Simba A Campsite
Tag 9: Ngorongoro/Tarangire NP - Tarangire Public Campsite 1 (circa 3 h Fahrt)
Tag 10: Tarangire NP - Tarangire Public Campsite 1
Tag 11: Tarangire/Arusha
Safari-Anbieter: Wir haben uns nach viel Recherche für Adventure Kaskasini entschieden. Zorni hier aus dem Forum war auf ihrer Reise sehr begeistert und die Bewertungen bei Google waren sehr gut. Außerdem haben sie uns mit Abstand das günstigste Angebot gemacht. Die Besitzerin Stey's hat mir geduldig vorher alle Fragen beantwortet, mehrmals die Route mit mir umgeschmissen und kostenlos Unterkünfte für uns vorgebucht (die Lodges waren sogar günstiger als die Angebote, die ich bei den Lodges erhalten habe). Wir hatten einen alten aber guten und zuverlässigen Toyota Land Cruiser (ohne Klimaanlage) mit Dachzelt. Für uns war das Dachzelt die optimale Lösung - wir konnten trotzdem im vorderen Bereich oben aus dem Dach schauen, wie es in Tansania üblich ist und trotzdem das tolle Gefühl vom Zelten im Dachzelt genießen.
Self-Drive oder Guide: Wir waren schon als Selbstfahrer in Südafrika, Namibia, Botswana und Mozambique. Daher haben wir lange überlegt, ob wir einen Guide nehmen sollen oder nicht, haben uns aber letztendlich dafür entschieden. Nach der Reise habe ich folgende Meinung: Aufgrund der Straßenverhältnisse ist es meiner Meinung nach mit Vorerfahrung nicht notwendig, einen Guide zu haben (kann zu anderen Jahreszeiten aber auch anders sein). Aufgrund der fehlenden Orientierung empfiehlt es sich aber vor allem in der Serengeti, einen Guide zu haben. Im Lake Manyara NP, Tarangire NP und Ngorongoro wäre die Orientierung aus meiner Sicht hingegen weniger problematisch.
Übernachtung: Wir haben die meiste Zeit gecampt und zweimal in Lodges übernachtet. Die Lodges waren eine nette Abwechslung, um seine Tasche mal wieder zu sortieren und eine warme Dusche zu genießen - danach waren wir aber immer auch wieder froh, die Ruhe und Einsamkeit in der Natur beim Campen zu genießen. Generell lassen sich die Campsites nicht mit denen in im südlichen Afrika vergleichen. Es gibt deutlich weniger Comfort, dafür aber auch ein tolleres Naturerlebnis, da die Campsites nicht umzäunt sind. Es wird in den Nationalparks zwischen Public Campsites (haben Sanitäranlagen und Kochmöglichkeiten) und Special Campsites (komplett in der Natur ohne Sanitäranlagen oder anderen Einrichtungen) unterschieden.
Tsetse-Fliegen: Tsetse-Fliegen sind in Tansania verbreitete Fliegen, die Bremsen ähneln und die gefährliche Schlafkrankheit übertragen. Zu unserer Reisezeit waren sie nur in Tarangire und in der Nähe der Serena Lodge Seronera störend, ansonsten hatten wir keine Probleme damit. Wir hatten Nobite für die Haut und zum Imprägnieren der Kleidung, das hat etwas geholfen.
Bezahlung: Am besten Dollar oder Euro mit nach Tansania nehmen und dann ggf. in Tanzanian Shilling wechseln (oder in Dollar beim Safari-Anbieter bezahlen) und dann vorab schon alle Gebühren für die Nationalparks bezahlen - geht schneller und spart 1,5 Prozent Gebühren für Zahlung am Gate in den Nationalparks.
Einkauf: Am besten kauft man den Großteil in Arusha ein. Dort gibt es einen großen Markt und Supermärkte (Supermärkte sind relativ teuer). Auf dem Weg zur NCAA fährt man durch einige Dörfer, in denen man nochmal Brot etc. kaufen kann. Beim Gesundheitscenter in Seronera gibt es einen kleinen Markt, bei dem man Wasser kaufen kann (günstiger als am Main-Gate der Serengeti).
Tanken: Am besten tankt man das Auto in Arusha komplett voll. Wenn nötig kann man dann in den Dörfern zwischen Arusha und der NCAA nochmal nachtanken oder auch in der Seronera Region in der Serengeti (dort ist es etwas teurer als in Arusha, aber nicht wirklich nennenswert).
Gebühren Nationalparks: Die Preise für die Nationalpark sind sehr unübersichtlich. Wir haben vor Ort dann nochmal mehr bezahlt als eingeplant (die Gebühren für den Guide waren höher als gedacht). Grundsätzlich bezahlt man immer den Parkeintritt pro Person, eine einmalige Gebühr für das Auto, Gebühr für den Campingplatz, bei Übernachtung in einer Lodge die sogenannte Consession Fee, beim Krater zusätzlich die Gebühr für die Einfahrt in den Krater. Zu den Preisen, die im Internet stehen, muss man zudem 18 Prozent Mehrwertsteuer rechnen.
Kosten: Die Kosten für eine Safari in Tansania sind deutlich höher als in Südafrika oder Namibia. Dies liegt vor allem an den hohen Eintrittspreisen in die Nationalparks und hohen Übernachtungsgebühren. Die Kosten für den Mietwagen fanden wir hingegen verhältnismäßig günstig. Hier sind unsere Kosten für die wichtigsten Dinge (bei 11 Tagen Safari - nach oben hin sind den Preisen aber keine Grenzen gesetzt):
Flüge: 650 Euro pro Person mit Qatar Airways (mit Rückflug ab Sansibar)
Auto: 110 Dollar pro Tag inklusive Dachzelt, Camping-Equipment und Fahrer (plus Trinkgeld)
Gebühren Nationalpark: circa 2.000 Euro
Übernachtungen Nationalpark (9x Camping und 2x Lodges): circa 1.300 Euro
Serengeti/Ndutu/NCAA/Ngorongoro: Für mich war es vorher super schwierig zu verstehen, was zur Serengeti gehört, was die NCAA ist usw. Daher hier eine kurze Erklärung (Angaben ohne Gewähr - so habe ich es aber verstanden, wenn etwas falsch ist, korrigiert mich gerne):
NCAA: Ist eine Conservation Area (kein National Park), die man zwangsläufig durchquert, wenn man zum Ngorongoro-Krater oder in die Serengeti möchte. Somit muss man auch Gebühren für die Durchquerung der NCAA bezahlen. In der NCAA selbst sieht man wenige Tiere, da das Land von den Masaii bewohnt wird. Ich fand es aber landschaftlich trotzdem sehr interessant.
Ndutut: Die Ndutu-Region liegt in der NCAA (nicht in der Serengeti). Somit werden dort die Gebühren für die NCAA gezahlt.
Serengeti: grenzt an die NCAA an und besteht aus verschiedenen Bereichen (wie z.B. Seronera)
Ngorongoro Krater: Der Krater liegt in der NCAA. Die Tiere befinden sich unten im Krater und kaum drum herum. Wenn man also dort einen Stopp einlegen möchte, sollte man auch zwangsläufig die hohen Kosten für die Fahrt in den Krater aufnehmen. Übernachten kann man im Krater selbst nicht, sondern am oberen Kraterrand (von dort aus fährt man circa 20 Minuten runter in den Krater).
So das waren denke ich erstmal die wichtigsten allgemeinen Infos - solltet ihr noch Fragen haben, sagt gerne Bescheid. Morgen starte ich dann mit dem Reisebericht und würde mich freuen, wenn einige von euch dabei sind.