THEMA: Mit Lichtmaschinenschaden im Kaokoveld
10 Dez 2007 14:12 #54889
  • tizzano1
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  • tizzano1 am 10 Dez 2007 14:12
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Liebe Namibiafreunde und-fahrer!

Seit einigen Tagen von einer 3-wöchigen Rundreise wieder zurück, möchte ich euch kurz ein Erlebnis schildern.

Die ersten beiden Wochen lief unser Hester-Toyota Hilux wie ein \"Glöckerl\". Dann kurz vor Orupembe lässt die Leistung nach, Klima fällt aus , keine Drehzahlanzeige mehr, dann ist ganz Schluss.

Glück Nr.1:
Wir wollten uns gerade zu Fuß auf den Weg machen, kommt ein Auto, hält, kontaktiert über sein Satellitentelefon Herrn Hester in Windhoek und schleppt uns die 5-6km in die Polizeistation Orupembe (Danke Koos Vervey vom Kunene Syncro Camp!)

Am nächsten Tag kommt jemand aus Opuwo (170km entfernt), repariert und wir fahren weiter. Leider nach 60km wieder die gleichen Symptome und dann das neuerliche Aus direkt vor einem Himbadorf.Einiges Verhandlungsgeschick war erforderlich, dann konnten wir dort sicher übernachten. Gleich in der Früh mithilfe eines anderen Autos Batterie aufgeladen, Dank an die Himba abgestattet und wir konnten weiter.

Nach 18km war dann endgültig Schluss. Wasser hatten wir genug dabei.

Glück Nr.2:
Nach nur 3 Std. Warten kam das erste Auto und es war das richtige: Paul im Landrover.Danke Paul! Funkantenne angeschraubt, über Relaisstation Walvisbay Herrn Hester in Windhoek erreicht , der umgehend Hilfe losschickte. Diesmal von Kamanjab (450 km entfernt).

Glück Nr.3:
8 Std. später,so gegen 22Uhr traf Juanita von der Garage Falkenberg in der Begleitung ihres Schwiegervaters Kurt und zweier Helfer auf uns und wir wußten: alles wird gut.
Im Handumdrehen brannte das Lagerfeuer und wir erfuhren interessante Details über Namibia und bekamen viele unsere Fragen beantwortet.

Juanita hatte drei Ersatzbatterien und zwei Lichtmaschinenregler mit und mit provisorischer Reparatur ging es in die Werkstatt nach Kamanjab.

Dort verbrachten wir noch eine Nacht, der Defekt wurde piccobello repariert und wir konnten Richtung Etosha aufbrechen.

Nochmals vielen Dank an alle: Koos Vervey vom Syncro Camp für die Erste Hilfe, Paul für dein zeitgerechtes Auftauchen und professionelles Funken , Hubert Hester für sein promptes organisieren von Hilfe,sowie Juanita und Lars Falkenberg, die mit ihrer Werkstatt in Kamanjab einen Superjob machen.

p.s.: Wir haben schon auch etwas gelernt: ins Kaokoveld sollte man wirklich mit zwei Autos oder zumindest ein eigenes Satellitentelefon dabeihaben.

Es war eine schöne Reise,
euer tizzi.
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10 Dez 2007 15:11 #54894
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  • Jens_Dietzel am 10 Dez 2007 15:11
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Mit unserem alten Landy hätten wir da dank mechanisch angetriebener Dieselpumpe länger durchgehalten, aber mit den neueren keine Chance.

Aber bei soviel Glück......hat ja doch alles geklappt!

LG Jens
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10 Dez 2007 15:36 #54897
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  • Andreas Cierpka am 10 Dez 2007 15:36
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Aber gerade diese Erlebnisse sind es, die den Urlaub so unvergesslich werden lassen!
Ein Gast bin ich im fremden Land geworden.
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10 Dez 2007 17:15 #54905
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Wir hatten mit einem Hilux von HH ähnliche Probleme und blieben im Caprivi kurz nach dem Checkpoint in Richtung Nam bei Kongola liegen. War ein defekter \"Alternator\", das was Ihr wohl als Steuergerät der Lichtmaschine bezeichnet habt.
HH meinte, das das wohl ein Schwachpunkt des Hilux wäre, und er vorsorglich schon alle dieser Schalttungen bei den Autos ersetzt hat. Bleibt wohl aber ein Schwachpunkt.
Der von HH in alarmierte Breakdownservice von Katima war aber Klasse und wir konnten die Fahrt schon am nächsten Morgen fortsetzen. Das Abschleppen (110Km bei Tempo 50) war zu viert im Führerhaus des Abschleppwagens allerdings etwas eng.
Dafür hatten wir zuvor Gelegenheit die handbetriebenen Zapfsäulen der Tankstelle in Kongola zu beobachten.
MfG Thomas D.
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10 Dez 2007 21:15 #54930
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Ja ja die Alternater. Uns hat es 2005 mit einem HiLux von HH im Moremi erwischt.
Morgens in Xakanaxa losgefahren, da leuchtete diese Batteriesymbol im Amaturenbrett. Eigentlich wollten wir noch ein wenig im Moremi auf Gamedrive fahren haben uns dann aber entschlossen auf halbwegs direktem Weg nach Maun zurück zu fahren. Leider in einer Wasserdurchfahrt noch hängen geblieben, dann aber auf nach Maun. Gegen 15 Uhr an der 2nd Bridge war dann die Batterie beim Anlassen schon etwas schwach und ca. 5 km weiter auf einer kleinen Nebenstrecke ist der Motor aus gegangen, die Batterie war vollständig entleert! Nun saßen wir im Nirgendwo ohne all zu große Hoffnung das an dem Tag noch jemand vorbei kommt. Wir wussten von der Hinfahrt, dass nicht all zu weit entfernt ein Safari-Camp war. Also haben wir uns mit Wasser und wichtigen Dingen bepackt und wollten zu diesem Camp laufen.
Keine 10 Minuten später haben uns die \"Bewohner\" des Camps in ihrem Allrad-Bus aufgelesen. Erst einmal haben wir etwas von der Tour-Guide zu hören bekommen \"....man verlässt nie nie niemals in Afrika sein Auto...\". Recht hat sie aber wir waren erst einmal froh jemenden gefunden zu haben der uns eventuell helfen kann.
Mittels Überbrückungskabel können wir unser Auto wieder starten doch nach wenigen Minuten ist der Motor wieder aus. Diagnose: Batterie, Spannungsregler oder Lichtmaschine sind kaputt.
Das Safari-Camp soll zwar am nächsten Tag abgebaut werden, abschleppen können sie uns dann zwar nicht aber am Gate bescheid sagen. Wir werden aber von ihnen noch bis zur Hauptstrecke geschleppt und mit guten Tipps wie wir die Nacht verbringen sollen verabschiedet.
Gegen 16:45 Uhr kommt ein Geländewagen angefahren, wir können ihn anhalten, der Fahrer, ein Südafrikaner, sagt, dass er Arzt sei und keine Zeit hat uns mit zum Gate mit zu nehmen oder dort bescheid zu sagen und braust davon.
17:10 Uhr die Elefanten kommen immer näher, wir überlegen wie wir am besten übernachten (Dachzelt oder zu 3. lieber im Auto) kommt in einer Staubwolke ein weiterer HiLux angebraust, auch den könne wir anhalten, der Fahrer Nic (auch ein Südafrikaner) ist bestens ausgerüstet mit Bergegurten, starken Scheinwerfern und allem möglichen Werkzeug bietet uns an uns nach Maun zu schleppen. Was nun folgte war die Abschleppfahrt meines Lebens. Gegen 17:45 waren wir mit dem Anbringen der Bergegurte fertig, kurze abschprache welche Zeichen was bedeuteten und Nic fuhr mit Vollgas los, nun mußte sein Auto ja uns beide durch den teils tiefen Sand ziehen. Als unser Auto nach der ersten engen Kurve durch tiefen Sand nicht umkippt oder ausbricht habe ich das Vertrauen diese Fahrt zu schaffen. Und es wurde Nacht, Nic hatte zwar starke Scheinwerfer aber wir waren ja ständig in seiner Staubfahne (ein Fenster war noch ein wenig unten, das konnten wir Mangels Strom auch nicht hoch fahren, so war alles im Auto dick eingestaubt). In dem Mopanewald hat sich in einem der tiefen Schlaglöcher das Abschleppseil von unserem Auto gelöst, Nic merkte es zunächst nicht und raste weiter. Nach 10 Minuten kam er zurück, sammelte uns wieder auf und weiter ging es. Gegen 19:30-20 Uhr müssen wir das Gate erreicht haben. Hier haben wir erstmal länger mit dem Scout diskutiert, dass er uns aus dem Park heraus läst, aber auch diese Wunder passiert.
Weiter geht es nach Maun, durch tiefen Sand (die Piste ist gerade Baustelle und schlecht zu befahren) gegen 22: Uhr erreichen wir Maun, übernachten in Riley-Garage und bekommen sogar noch ein Dinner. Von hier rufen wir HH an vereinbaren dass wir am nächsten Tag in die Toyota -Werkstatt gehen. Nic hat ein Ladegerät dabei, so können wir über Nacht die Batterie aufladen und am nächsten Morgen aus eigener Kraft zur Werkstatt fahren. Die stellen fest, dass der Voltag-Regulator kaputt ist, Mittags haben wir unser frisch gewaschenes Auto (auch Innen gereinigt, macht dies eine Toyotawerkstatt in Deutschland?) wieder. Nic, der seinen HiLux auch in der Werkstatt hatte bietet uns an mit ihm und seinen Freunden noch ein paar Tage weiter zu reisen und wir verbringen mit ihnen eine tolle Woche im Moremi und Chobe NP.
Bei der Autorückgabe hat Hubert Hester alle uns entstandenen Schäden (Werkstattkosten, ungplante Hotelübernachtung, Nic's Benzinkosten für das Abschleppen) anstandslos bezahlt. Und auch die zwei Steinschläge in der Windschutzscheibe, die beim Abschleppen reingekommen sind waren kein Problem. Wir hatten auch dieses Jahr ein Auto bei Hubert Hester gemietet und werden auch 2009 (so lang noch?:unsure: ) wieder eins bei ihm mieten.

Regenerische Grüße aus Kassel

Torsten
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03 Feb 2008 12:06 #59529
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  • jcw am 03 Feb 2008 12:06
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Hallo zusammen,

werden im April ebenfalls mit dem Hilux unterwegs sein. Frage mich ob man da gleich vorkehrungen treffen muss.

Haben diese Ausfälle der LiMa immer die selbe Ursache?
Wenn ja kann man da irgend ein Teil selber mitnehmen?

Oder sind es eben doch nur 3 unglückliche Fälle und ich sollte auf die Hilfsmöglichkeiten von HH vertrauen?

Grüße
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