THEMA: Pauschalreise oder auf eigene Faust?
10 Okt 2008 21:06 #79431
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  • chrissie am 10 Okt 2008 21:06
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Hallo Sven,
auch ich will dir von meinen Erfahrungen berichten, gerade zurück von einer Kleingruppenrundreise (zwar in Botswana, aber ich denke, dass kann man auch auf Nam übertragen):
Mein Mann und ich sind große Freunde des Individualurlaubes, haben uns aber aus persönlichen Gründen dieses Mal für eine Kleingruppenrundreise (6 Personen) entschieden und haben es nicht bereut. Als Vorteil empfanden wir, dass wir viele Hintergrundinformationen erfahren haben, die nicht alle im Reiseführer nachzulesen sind, wir uns mal fahren lassen konnten (bei den sandigen Pisten in Botswana ein klares Plus für uns- lässt sich aber mit Nam nicht vergleichen), das Essen wesentlich abwechslungsreicher als unsere sonstige Urlaubsverpflegung war ;), wenn man nicht immer essen gehen will. Die Nachteile waren, dass man nicht überall zum Fotostopp anhalten kann und an der ein oder anderen Stelle gerne noch ein Weilchen länger verweilt hätten.
Da man sich die Mitreisenden nicht aussuchen kann, würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass die Gruppengröße nicht zu groß ist, sonst wird es schwer bis unmöglich, alle INteressen halbwegs unter einen Hut zu bringen.
Gruss Chrissie
___________
Namibia 2012DVD
Suedafrika DVD
Botswana DVD
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12 Okt 2008 11:04 #79484
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  • christoph am 12 Okt 2008 11:04
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Hallo Sven,

ich war April 2007 das erste mal in Afrika, Botswana, dort pauschal mit einer kleinen Gruppe. Das hat mir sehr gut gefallen.

Dieses Jahr war ich März - April mit meiner Freundin in Namibia alleine unterwegs. Durch diesen direkten Vergleich möchte ich keine Pauschalreise mehr machen. Wenn man alleine unterwegs ist, ist man viel unabhängiger und freier in seinen Entscheidungen. Meine Freundin war allerdings auch schon 15mal in Namibia und kennt sich dementsprechend dort aus. Man kann für Touren auch Guides mieten, das wäre eventuell eine alternative zur Pauschalreise. Ein guter Reiseführer(z.b. Reise Know How) sind auf jedenfall zu empfehlen. Ein kleiner Tipp von mir: man braucht in Namibia nicht wirklich ein Allrad Fahrzeug, wir sind auch auf Gravelpad und durch ettliche Riviere, das diesjährige Frühjahr war dort sehr naß,ca. 6000km mit einem Toyota Corolla gefahren. Wir mußten nur einmal, unten kurz vor Seeheim umkehren. Das dortige Rivier war aber so voll, das auch Allradgetriebene Fahrzeuge nicht durchkamen. Durch den verzicht auf ein Allrad getriebenes Auto spart man eine Menge Geld an Miete und Sprit.

Gruß
Christoph
Letzte Änderung: 12 Okt 2008 11:06 von christoph. Begründung: was vergessen
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12 Okt 2008 13:31 #79489
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  • Silvy am 12 Okt 2008 13:31
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Hallo,

ich möchte auch noch meine Erfahrung zu diesem Thema bekannt geben:

Wir sind schon 4 mal nach eigener Routenplanung als Selbstfahrer in Namibia gewesen. Dann habe ich von einem Führer gehört, der kleine Gruppen begleitet. Wir waren 3 befreundete Ehepaar und haben unsere Route selber zusammen gestellt und diese dem deutschen Guide in Windhoek gemailt. Er hat alles nach unseren Wünschen gebucht und uns drei Wochen durch das Land gefahren. Der Vorteil: wir konnten uns immer relaxed in den VW-Bus setzen (obwohl ich gerne in Nam fahre), er konnte sich mit allen Einheimischen, sogar mit den Himba verständigen und wir hatten dadurch einmalige Begegnungen und haben dadurch viel von Land und Leuten und Sitten und Gebräuchen erfahren. Er kannte jeden Busch und hat immer angehalten, wenn wir Foto- oder Kaffeestopp machen wollten und sich ganz nach unseren Wünschen gerichtet. Das war eine sehr angenehme Reise mit vielen neuen Erfahrungen.
Trotzdem sind wir die letzten drei Jahre wieder selber gefahren und geniessen das auch. Was ich niemals machen möchte: eine Reise mit einem großen Bus mit 30 - 40 Personen!! Aber auch hier muß man bedenken, dass es Leute gibt, die nicht Englisch können und sich nicht zutrauen, dort links zu fahren und sich nur in einer großen Gruppe sicher fühlen.
Also hat eben - wie alles im Leben - jede Art zu Reisen Vor- und Nachteile und jeder muß für sich persönlich entscheiden.

Gruß Silvy, die sich sehr freut, dass es am 24.10. ab MUC wieder los geht? Fliegt noch jemand mit der Air Berlin??
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23 Okt 2008 17:16 #80412
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  • Claudio am 23 Okt 2008 17:16
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Guten Tag

Wie doch schön ein FoMi geschrieben hat, es gibt von 100% ja bis 100% nein. Es gibt viele Faktoren, die eine Rolle spielen:
- kenne ich das Land (war ich schon dort)
- bin ich reisegewandt
- möchte ich für gebuchte Leistungen (im Notfall) versichert sein und \"einen Reiseveranstalter\" im Rücken haben
etc. etc.

Es gibt viele Behauptungen (richtig wie auch falsche) die hier im Forum erwähnt werden.

Ein Reiseveranstalter kauft die Leistungen vor Ort ca. 20-25% günstiger ein als die Preise, die bei den jeweiligen Unterkünften (z.B) im Internet publiziert sind. Bei der Kataloggestaltung kaufen wir die Fremdwährung ein, da wir gemäss CH-Pauschalreisegesetz die Preise in der Heimatwährung ausschreiben oder zumindest den fixen Wechselkurs angeben müssen. So können wir die Preise ca. 6 Monate oder 12 Monate (je nach Katalogdauer) garantieren. Wir haben dann auf diese \"netto\"-Preise ein Marge (je nach Leistungen, Regionen, Konkurrenzsituation etc.) von ca. 15-22% Marge. Bleibt der Kurs stabil, sind die Reiseveranstalter günstiger. Fällt die Fremdwährung ins \"Bodenlose\", dann ist es via Internet zT günstiger. Zudem wird ein Reiseveranstalter an die sogenannten Reisebüros noch eine Kommission von ca. 10-15% gewähren.

Obwohl ich - ist ja bekannt - bei einem Reiseveranstalter arbeite, liegt mir folgendes am Herzen:

Wenn man direkt bucht, zudem noch günstiger wegkommt und alles gut verläuft, dann gibt es keine Argumente, die ich im nachhinein aufbringen könnte, wieso bei einem Reiseveranstalter.

Jedoch weiss man dies im voraus nicht. Auch bei uns läuft nicht immer alles 100% (gibt es das überhaupt in einer Firma?), jedoch bemühen wir uns mit vollem Einsatz, dies zur Zufriedenheit des Kunden zu organisieren:

Beispiel SAA-Streik vor ca. 3 Jahren. All die Zusatzkosten für zusätzliche Hotels, Änderungen der Leistungen etc. haben wir Reiseveranstalter übernommen.
Die direkt bei der SAA gebucht hatten,
1. kamen nie telefonisch durch
2. mussten die Umbuchungen vor Ort für Hotels selber vornehmen oder auch bezahlen (No-Show) etc.

Unsere Argumentation wieso bei einem Reiseveranstalter sieht kurz in Stichworten wie folgt aus:
- unsere Reiseberatung (Abklärung/Buchung) sowie die ganze Organisation
- einen sicheren Reisepartner (Garantiefonds) haben
- wir kennen die rechtlichen Bedingungen (zB: was machen, wenn Hotel überbucht ist, SAA-Flug cxd wird etc.)
- bei Problemen sind wir für den Kunden da
- Kundengeldabsicherung
- Währungsverlust Garantie
- Vorauszahlung (Risiko Aufwand)
- Nachbearbeitung (bei Problemen)
- kein stundenlanges Surfen im Internet (Zeitfaktor)
- Ethische Grundfrage (eigener Lohn bezieht man ja auch in der CH)

Ich weiss der letzte Punkt könnte wieder zu grossen Diskussionen Anlass geben. Wird interessant sein.

Wenn man aber direkt buchen möchte, weil man dadurch billiger kommt, dann finde ich, soll man auch so ehrlich sein und von Anfang an, direkt im Internet alles nachlesen und raussuchen (dies kann auch Stunden in Anspruch nehmen) etc. Damit können (müssen) wir leben.

Jedoch finde ich es unfair, wenn man - weil man zB Wissenslücken hat etc. - sich in einem Reisebüro beraten lässt (zum Teil auch bis zu 2 Stunden) und nachher mit dem gewonnen Know-How dies im Internet direkt bucht. Folgende \"Ausrede\" lasse ich aber gelten:
- unfreundlich
- nicht hilfsbereit
- kein Know-How des Spezialisten

Preise sind kein Argument, denn im Internet (weltweit verbunden) findet man immer noch irgendwie, irgendwo und irgendwann noch etwas günstiger.... Und generell stehen die Preise der Reiseveranstalter schon im voraus in der Broschüre fest und man weiss deshalb bereits, wie teuer diese oder jene Leistung beim Veranstalter kostet.

Wünsche noch einen schönen Donnerstag
Claudio

P.S. Habe diesen Betrag in zwei Froum-Einträge hineingestellt!
Nichts ist auf der Welt gerechter verteilt als der Verstand. Jeder glaubt er haette genug davon!
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