Ich melde mich mal wieder, nicht dass ihr denkt ich wäre faul
8 Tage sind verplant, dazu später mehr.
Aber vielleicht ist es Neulingen wie mir hilfreich, zu lesen, was für Gedanken ich bei der Planung verfolge.
Grundlage ist der IST-Zustand, basierend auf alten Erfahrungen.
Ich fahre ein Fahrzeug, das ich nicht kenne, mit einer Person neben mir, durch unbekanntes Gelände und trage somit Verantwortung für mindestens eine Person.
Theoretisch habe ich genug Erfahrung, aber eben diese hat gezeigt, dass man sich da schwer täuschen kann.
Ich habe, an Land, so ziemlich jedes Fahrzeug bewegt, was man vorstellen kann.
15 Jahre Anhängerzüge, Sportwagen, 35 Jahre Motorrad (Rennmaschinen und Enduro), Schneemobile, ein 10m langes Motorhome auf Schotter und Sandpiste in Kanada/Alaska, ein wenig Furgon in der Mongolei und einen Leopardpanzer
Die 2 Millionen Marke auf den Strassen der Welt ist überschritten.
UND TROTZDEM, kann ich mich nicht in Selbstgefälligkeit zurücklehnen.
2017 bin ich in Irland quasi "zur Welt gekommen".
Sauenge Landstrassen, auf denen man in keine Kurve blicken kann, weil,Mauern oder Büsche am Strassenrand stehen.
Und immer nur 2 Handbreit Wasser unter dem Kiel. Soll heissen, bis zum Fahrbahnrand. Den Einheimischen macht das nichts aus. Die fahren fröhlich 100Km/h und mähen dabei mit den Seitenspiegeln die Hecken. Wenn ich in zwei Kurven nicht die Gefahr gewittert hätte, würden wir 4 nicht mehr unter den Lebenden weilen. So ein Reisebus schafft die Kurven halt nicht auf der eigenen Fahrbahn. Den Linksverkehr kannte ich schon von LKW-Touren nach London, aber richtig fit und sicher war ich nie. 80% Leistungsfähigkeit hatte ich nie überschritten. Da kann man noch so viel Km abgespult haben, es gibt immer neue Erfahrungen mit denen man schwer zurechtkommt. Ich hätte theoretisch einen Schnitt von 60Km/h erreichen können, aber dann wäre allen Insassen kotzübel geworden. Ein Schnitt von 40Km/h ist realistisch.
In Irland, wohlgemerkt!
Also werde ich sicher nicht die fetten 450Km-Etappen einplanen. Ok, es ist etwas unfair, weil uns genug Zeit zur Verfügung steht
Der Ist-Zustand ist also der, dass ich eigentlich nicht fahren kann. Jedenfalls nicht wirklich gut.
Deshalb liegt am Anfang ein 4x4 Fahrtraining auf der Route. Ich will im Bushcamper sitzen und wissen, was zu tun ist.
Und dazu gehört auch, das Gelände lesen zu können.
Das ist sicher etwas pingelig und geht auch anders, aber mir ist es so lieber.
In Kanada hatte ich eine "Mixed-Tour" aus Asphalt und Schotterpiste von 600Km. Das geht schon, ist aber nicht gemütlich. Da zerrt jeder Fotostopp gleich an den Nerven und schlägt auf die gute Laune.
Und der Kompromiss zwischen reinem Reisen und Komfort, der gut für die Laune ist heisst Ford Ranger.
So ein fetter, unkaputtbarer Landcruiser mit 4,2 Litern und 8 Zylindern ist natürlich schon was "für den Sohn meiner Mutter", aber er hat halt auch Einschränkungen. *Seufz* ich verzichte auf ca 700Nm Drehmoment.
Aber ein grösserer Kühlschrank mit Freezer, der grössere Wassertank, Cruise Control, Automatik und das wegfallende LKW-Ambiente haben gewonnen. Sie sind wichtiger als *heul* perfekte Geländegängigkeit, unschlagbares Drehmoment, eine solide Starrachse (damit ist der Landcruiser wohl "der letzte seiner Art").
Mich tröstet aber ungemein, dass Bushcamper an sich viel zu schwer sind, um wirklich perfekt geländegängig zu sein
Ach, 3,2 Liter und 430Nm sind ja auch nicht schlecht.
Ausserdem kann ich das ja gar nicht.
Noch nicht
Fazit:
- kurze Etappen
- für Komfort Abstriche bei der Geländegängigkeit machen.
- lieber auf Sicher gehen und auf Defekte, bzw unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet sein.