THEMA: Tour-Planung Juli - August (30 Tage), vorbuchen?
06 Jun 2009 13:49 #103080
  • joli
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  • joli am 06 Jun 2009 13:49
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Hallo Quarkmark,
vielleicht schwirrt Dir der Kopf nach diesen vielen Ratschlägen noch mehr - und nun komm ich auch noch. Ich muss einfach, weil Du mir in Deiner Situation schon etwas leid tust.
Gut, dass Ihr Flug und Auto schon habt.
Sehr schlecht, dass Ihr eigentlich ohne jede Vorbereitung auf Euren ersten Namibia-Trip gehen wollt.Sorry, ich muss das mal so deutlich sagen. Namibia ist nicht Bodensee oder Schwarzwald, wo ma mal eben hinfahren kann und auch immer noch was findet.Eigentlich müsste ich Euch davon abraten, diese Reise noch in diesem Jahr anzutreten. Es ist einfach zu wenig Vorbereitungszeit.Aber leider seid Ihr ja schon finanziell durch Flug und Auto gebunden.
Namibia ist bestimmt ein Land, in dem man wunderbar campen kann - aber nicht gerade im Juli/August. Dann ist dort unten tiefster Winter mit Nachttemperaturen, die deutlich unter 0° gehen können.Tagsüber ist es zwar sehr angenehm, aber sobald die Sonne weg ist - also so gegen 18.00 - wird es nicht nur sehr schnell dunkel, sondern auch sehr kalt.Man muss schon recht hart im Nehmen sein, um es dann im Zelt auch noch gut zu finden. Ich kenne Euch nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Ihr angesichts der Kälte häufiger als vielleicht gedacht in Lodges ausweichen werdet.Das funktioniert aber nur, wenn Ihr zumindest einen Tag vorher reserviert habt. Einfach hinfahren und nach freiem Platz zu fragen, ist hochgradig leichtsinnig:nach Einbruch der Dunkelheit in der Gegend herumzugeistern und nach einer freien Unterkunft zu suchen, das trauen sich sogar Einheimische kaum. Fazit: Lodges unbedingt vorbuchen. Campingplätze in Sesriem und Etosha auch. Ob Ihr da allerdings jetzt noch etwas bekommt, ist sehr fraglich.
Die Route, die Ihr Euch gedacht habt, ist in der \"Grundversion\", d.h. ohne Caprivi, Botswana osä., gut. Ich würde sogar Epupa ebenfalls weglassen. Wirklich nur die \" klassische\" Rundreise mit den Eckpunkten Windhoek - Keetmanshoop - Aus - Sesriem - Swakopmund - Etosha - Windhoek.Das kann man in 30 Tagen gut schaffen, ohne durchs Land zu hetzen.Jetzt könnt Ihr Euch noch auf der Karte aussuchen, wo genau Ihr Station machen wollt und wie lange. Windhoek-Keetmanshoop kann zwar gut in einem Rutsch fahren, aber ein 2-tägiger Zwischenaufenthalt auf Bagatelle wäre schon eine Bereicherung.Für Keetmanshoop dagegen würde eine Nacht reichen. Beim Fish-River-Canyon dagegen sollten es wieder 2 Nächte sein. Bei Aus bin ich mir unsicher - dort liegt der Kältepol Namibias und das darf man durchaus ernst nehmen. Denkt immer daran: Namibia ist ein bitterkaltes Land - mit einer einer sengenden Sonne.In Aus also auf jeden Fall feste Unterkünfte.Auf dem weiteren Weg Richtung Norden könntet Ihr noch für 2 Tage auf Koiimasis in den Tirasbergen Station machen - hat den angeblich schönsten Campingplatz Namibias. Und auch eine sehr schöne Lodge. Weiter nach Sesriem und auch dort 2 Tage. In Swakopmund würde ich wieder feste Unterkünfte vorziehen, denn am Meer ist es u.U. nicht nur recht kalt, sondern auch windig.Dort mindestens 3 Tage. Dann weiter ins Damaraland - für mindetsnes 2 Nächte. Khorixas oder Umgebung bieten sich an, um dort den versteinerten Wald, die Orgelpfeifen und die Felszeichnungen zu besichtigen. Wenn Ihr noch ein bisschen klettern/wandern wollt, wäre das Brandberggebiet noch mit einzubeziehen - aber auch dafür solltet Ihr dann 2 weitere Tage einplanen. Für Etosha braucht man mindestens 4 Nächte,um genügend Zeit für die Tierbeobachtung zu haben. Besser wären natürlich 6 Nächte. Das große Problem werden die Unterkünfte sein. Nach Etosha wieder gen Süden bis zum Waterberggebiet. Dort noch 2 Nächte und dann zurück nach Windhoek mit nochmals einer Nacht.
Wenn Euch das mit den Unterkünften zu unsicher ist - was ich gut verstehen könnte - dann gäbe es ja noch die Möglichkeit einer Selbstfahrer-Rundreise mit einem Reiseveranstalter.Dann seid Ihr das eventuelle Unterkunftsproblem los, müsst Euch aber an die zeitlichen Rahmenbedingungen halten. Aber von diesen viel gelobten \"Spontan-Reisen\" nach dem Motto \" So lange bleiben, wie es einem gefällt\" halte ich ohnehin nicht viel, zumindest nicht bei einem Erstbesuch.
So - nun hab ich Euch bestimmt noch mehr verunsichert. Das war zwar nicht meine Absicht, aber bei diesen Rahmenbedingungen auch wohl zu verhindern.
Gruß Joli
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06 Jun 2009 14:03 #103082
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  • Joerg am 06 Jun 2009 14:03
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man sollte nie vergessen es gibt Leute die brauchen nicht immer alles haarklien geplant zu haben.
Und Namibia ist zu solch einer Jahreszeit eben sehr einfach zu bereisen.
So wie Ihr ausgeruestet seit , naemlich fuer volles Camping, da koennt Ihr beruhigt einfach drauflos fahren.
Ok, ein bisschen flexibel sollte man sein.'
Aber man muss bei solch einer Tour nicht erst eine \"Doktorarbeit\" ueber die Planung schreiben.
Euere Tourplanung, mit Epupa vor Etosha ist einwandfrei und Ihr werdet einen Haufen Spass bei der Tour haben...
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
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06 Jun 2009 14:06 #103083
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Hallo Joli, ich freue mich deine Anmerkungen zu lesen, wir fahren auch im Juli für 30 Tage haben alles vorgebucht und schon Probleme im Etosha. Gut dass du noch einmal auf die Kälte hinweist, also doch Skiunterwäsche einpacken. Wir reisen auch zm ersten Mal nach Afrika, waren in Canada Aussiland und USA mit dem Motorhome, glauben Erfahrungen zu haben, aber Afrika ist etwas Neues..!
Über Internet und eurem Link von Thoomas Richter hab ich viele Plätze ausgesucht und gebucht.


Quarkmark mach dir einen Plan und buche vor, falls du es dir anders überlegst, musst du halt die Anzahlung sausen lassen......
Das lange Wochenende kannst du doch nutzen...
Schöne Grüße
Jobo
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06 Jun 2009 14:11 #103084
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  • Eulenmuckel am 06 Jun 2009 14:11
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Kann mich Joli nur anschließen. Dass es nachts ziemlich kalt werden kann, solltet ihr aber schon vor der Buchung und dem Plan zu campen gewusst haben.

Wir hätten die Buchung für zwei Nächte auf dem Campingplatz in Namutoni im Etosha abzugeben (6. und 7. Juli) -- falls sie übertragbar sind, müssen uns da noch erkundigen. Ihr wollt zwar zuerst nach Süden fahren, aber vielleicht entscheidet ihr ja noch anders.

Gruß,

Uwe
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06 Jun 2009 14:27 #103086
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  • chrigu am 06 Jun 2009 14:27
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quarkmark schrieb:
Gibt es denn hier noch jemanden, der Erfahrung damit hat, in Namibia \"einfach so draufloszufahren\", ohne Campsites vorgebucht zu haben?

Hallo

Ja. So machen wie es auch meistens. Ohne Vorbuchung mit einigen Ideen, etwas Zeit und auch mal bereit einen Kompromiss einzugehen. Allerdings noch nie in dieser Jahreszeit.

Ich klammere Botswana nun bewusst auch, wiel auch ich empfehle mich \"nur\" auf Namibia zu konzentrieren. Als Camper würde ich auch Etosha und Sesreim nicht buchen, sondern einfach relativ frühzeitig hinfahren und fragen ob noch etwas für die Nacht frei ist. In Etosha kann es bedeuten, dass Ihr anstelle von Okaukeujo nach Halali verwiesen werdet. Im schlimmsten Falll campiert Ihr etwas ausserhalb (Etosha Safari Camp, Onguma, ...).
Sessriem hat meist noch einige Plätze zwischen den eigentlichen Campsites.
Um etwas Botswana-Feeling zu erhalten, könnt Ihr in den Caprivi fahren und speziell im Ost-Caprivi einige sehr schöne Orte besuchen.
Der grosse Vorteil vom campen ist, dass man auch an Orte kommt an denen es keine Lodge gibt und da übernachten kann. Sehr zu empfehlen ist z.B. das Naukluft Gebiet (Blutkoppe, Archers Rock, Mirabib, Homeb) oder auch einige der Flusstäler im Nordwesten (Hoanib, Hoarusib, ...)

Was schon angesprochen wurde ist die Temperatur. Die ist wirklich nicht zu unterschätzen. Es kann sehr kalt werden. Deshalb rate ich auch dazu eher Richtung Norden als weiter in den Süden zu fahren.
Kauft Euch in Windhoek vielleicht noch eine Wärmeflasche und füllt sie mit heissem Wasser. Es geht auch mit einer PET-Flasche die Ihr ins Feuer stellt :)

Auch der Trick mit der Sitzheizung hilft an kalten Abenden.
[bild: 53152]

Herzliche Grüsse
Chrigu


P.S. Als sehr nützlich haben sich immer die Adresslisten von Thomas Richter (siehe im Menu unter Camping) erwiesen.
Letzte Änderung: 06 Jun 2009 14:50 von chrigu.
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06 Jun 2009 14:31 #103088
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  • quarkmark am 06 Jun 2009 14:31
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Danke für die Antworten.
Das Angebot für die Nächte in Etosha (6. und 7. Juli) müssen wir leider ablehnen, das schaffen wir so auf keinen Fall.

Tja, welches Fazit sollen wir jetzt für uns ziehen? Der eine sagt: \"Alles kein Problem, man muss nur flexibel sein\", der andere sagt: \"Schlechte Vorbereitung, das geht nicht so spontan\".

Glaubt mir, es ist nicht böse gemeint, wenn ich sage: Toll, jetzt sind wir genauso schlau wie vorher! :unsure:

Wenigstens sind wir \"hart im Nehmen\" und haben uns natürlich schon längst vernünftige Schlafsäcke für die kalten Nächte gekauft. Trotzdem danke mit dem Hinweis auf das Kälteloch in Aus bzw. auf den kalten Wind an der Küste.

Für uns bleibt die zentrale Frage, mit wieviel Schwierigkeiten man rechnen muss, wenn man nichts vorgebucht hat? Wenn man ein oder zwei Tage vorher ein- oder zweimal telefoniert und dann immer etwas bekommt, dann soll es mir Recht sein... Wenn man aber halbe Tage damit verbringt, sich Absagen einzuhandeln und nur noch telefoniert und genervt ist, dann habe ich darauf natürlich keine Lust.

Aber das kann man natürlich nur einschätzen, wenn man schon mal da war, deshalb frage ich das hier. Gibt es denn niemanden hier, der OHNE Vorbuchungen durch Namibia gefahren ist und entsprechende Erfahrungen mit Spontanbuchungen hat?

Aber insgesamt sind alle weiteren hilfreichen Tipps willkommen.
Danke und Grüße,
qm
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