THEMA: 20.000 Elefanten für Deutschland
06 Apr 2024 08:10 #685074
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  • maggus am 06 Apr 2024 08:10
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Hi,

Mal ein paar kurze Fragen:

Die Baobabs müssen im Norden von Botswana mittlerweile vor Elefanten geschützt werden, man legt spitze Steine um die Bäume, damit die Elefanten die Rinde nicht fressen können und die Bäume so überleben können, diese Bäume sind viele Hundert Jahre alt, woran liegt es, dass dies jetzt nötig ist?
Wie konnten diese Bäume früher wachsen, wenn dort immer schon so viele Elefanten gab?

Ein Elefant braucht zum täglichen überleben Wasser und Nahrung, in der Trockenzeit muss er deshalb gewisse Gebiete verlassen da es dort kein offenes Wasser mehr gibt, wenn der Mensch jetzt aber Wasserstellen anlegt, zwingt dies den Elefanten nicht mehr zum Abwandern, er kann also so lange bleiben, bis die Vegetation um eine solche Wasserstelle völlig zerstört ist und er nichts mehr ausreichend Nahrung hat, erst dann muss er weiterziehen, die Bäume in einer solchen Gegend haben also keine Zeit zur Regeneration, das dies ein massiver Eingriff in die dortige Flora ist, ist doch eigentlich klar, oder?

Der Rückgang der Elefantenpopulation in Afrika ist nicht durch die Trophäenjagt erfolgt, dies geschah durch den kommerziellen Abschuss und dem Handel mit Elfenbein, sowie durch den illegalen Handel mit Elfenbein und die damit verbundene Wilderei!

Kein Trophäenjäger von heute verkauft seine Trophäen, oder treibt Handel damit!

Wenn jetzt hier ein paar Elefanten von so genannten Trophäenjäger geschossen werden und hiermit Einnehmen erzielt werden, wo ist da der Ökologische Schaden?

Und nein, es stimmt nicht, dass immer nur die größten Tiere geschossen werden, wenn man sich die Angebote anschaut, da werden auch Jagten auf Tuskless Elefanten und auch schwächere Elefanten angeboten und es gibt eine klare Preisstaffelung über Größe der Stoßzähne und dem entsprechenden Preis.

Ja, ich kann verstehen, dass man dies nicht unbedingt gut heißen muss und auch, dass ein Bild von einem geschossenen Elefanten viele Menschen abstoßend finden, dies ist aber ehr eine emotionale Beurteilung und hat mit sachlicher Bewertung nichts zu tun.

Persönlich sehe ich außer vielleicht emotionalen Gründen keine wirklich sachlichen Gründe die gegen eine jagdliche Nutzung der Elefanten in Botswana sprechen, diese zusätzlich Einnahmen sind sinnvoll und schaden dem Land nicht, sind sogar auch als Belohnung zu betrachten, das Botswana es geschafft hat, die Wilderei mit viel Aufwand zu unterdrücken und sich somit einen stabilen Bestand an Elefanten aufgebaut hat!

Witzig ist für mich persönlich immer auch, dass diese tollen Moralapelle aus Ländern kommen die nach wie vor den größten Teil ihres Fleischkonsum aus der Massentierhaltung beziehen.....,aber dies ist wieder eine andere Geschichte!

Viele Grüße

Markus
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06 Apr 2024 08:16 #685075
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mitglied19210 schrieb:
Die vielen (heute häufig beschädigten/absterbenden) Bäume am Chobe gab es da früher gar nicht. Diese Bäume sind nicht der Normalzustand. Diese Bäume konnten in einer Zeit wachsen, als die Elefantenbestände durch übermäßige Trophäenjagd und andere Effekte drastisch reduziert waren. Jetzt stellt sich wieder der (bzw. ein) Normalzustand ein.

Die Elefantenpopulation in Botswana ist im Übrigen seit ca. 2 Jahrzehnten stabil. Die ökologische Katastrophe, die die Anhänger der These "zu viele Elefanten" seit 30 Jahren voraussagen, findet und findet einfach nicht statt.

Ok, wenn ich Dich richtig verstehe, gab es früher am Chobe gar keine Bäume, die sind dann gewachsen, als die Elefantenpopulation durch straffe Bejagung reduziert wurde. Jetzt, mit der wieder erstarkten Populationsdichte werden die Bäume von den Elefanten vernichtet. So weit, so gut.

In Deutschland, dem "Musterknaben", ist es nun so, dass die Forstverwaltung der Meinung ist, es sollten alle pflanzenfressenden Schalenwildarten (Rotwild, Rehwild etc.) auf einen extrem niedrigen Bestand heruntergeschossen werden, da diese den für den Klimaschutz so wichtigen Waldumbau behindern. Es müssen ja jetzt die Laubbäume richten, im Gegensatz zu den bislang von der Forstverwaltung propagierten Nadelholzmonokulturen. Kann man ja auch nachvollziehen.

Jetzt wieder nach Afrika. Sind denn dort die Bäume weniger wichtig, bzw könnten die Bäume am Chobe nicht auch einen Beitrag zum Klimaschutz liefern? Und müssten dann nicht nach deutscher Meinung diejenigen Arten stark reduziert werden, die diese Bäume schädigen?

LG und ein schönes sonniges Wochenende!

Marcus
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06 Apr 2024 08:21 #685077
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maggus schrieb:
Und nein, es stimmt nicht, dass immer nur die größten Tiere geschossen werden, wenn man sich die Angebote anschaut, da werden auch Jagten auf Tuskless Elefanten und auch schwächere Elefanten angeboten und es gibt eine klare Preisstaffelung über Größe der Stoßzähne und dem entsprechenden Preis.
Guten Morgen,

ich war immer der Meinung, in der Hierarchie einer Elefantenherde ist die Leitkuh wichtig. Einzeln ziehende alte Bullen dagegen haben da keinen Einfluß. Falls da so stimmt, ist der Abschuß eines alten Bullen für die Populationsstruktur nicht schlimm.

Ansonsten stimme ich Dir umfänglich zu!

LG Marcus
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06 Apr 2024 08:35 #685080
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Ich kenne die Chobe Riverfront seit 1994. Sie hat sich seither stark verändert bzgl. der Bäume. Ich bin gespannt auf Erklärungen.
Südliches Afrika seit 1992: 47 Reisen, 1.321 Tage, 169.178 km, 492 Vogelarten
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06 Apr 2024 08:37 #685081
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Hier mal eine Sichtweise der zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz:




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06 Apr 2024 08:53 #685083
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Hier mal eine Sichtweise der zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz:
das Schreiben ist genau das, was wir hier zur Mehrheit seit Tagen schreiben. Die Argumentation ist die Gleiche, wird aber einige (wohl v.a. die zuständige dt. Ministerin) inhaltlich weiterhin nicht erreichen können.

Viele Grüße
Christian
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