ALM schrieb:
Guten Morgen Reiseingrid,
Deine wohlgemeinte Frage in allen Ehren, verhallt diese jedoch wie der Schrei nach Zeter und Mordio.
Das Thema Malariaprophylaxe wurde in diesem Forum bereits gefühlt 13-millionenfach zwar umfassend aber nicht abschließend erörtert; und das zu gutem Recht.
Denn wer wann wo und mit was welche Erfahrung hinsichtlich dieses Themas gesammelt hat, konnte mit seinen Ausführungen zwar meistens zu einer sehr lebhaft geführten Debatte seinen Beitrag leisten, deren Verwertbarkeit jedoch für das einzelne Individuum schlicht sehr spärlich ausfiel.
Nach einigen Posts hier schreibst Du nun, daß Deine Frage sich an die vielen erfahrenen Afrikareisenden richtete. die im Zeitraum September/Oktober das nördliche Botswana bereisten.
Lass mich Dir keine Antwort auf Deine Frage geben, sondern vielmehr zunächst eine Gegenfrage zum besseren Verständnis aller stellen.
Was erhoffst Du Dir von Antworten der vielen erfahrenen Afrikareisenden, die Du ja explizit ansprichst, und wie wirst Du diese Antworten denn für Dich persönlich auswerten wollen? Wie soll man sich dies vorstellen?
Ich zweifle, daß eine durch Dich im Anschluß an die Antwortensammlung erfolgte empirische Studie im Einklang mit den Aussagen und Empfehlungen eines versierten Tropenmediziners stehen wird; denn es wird viele erfahrene Afrikareisende geben, die sich als Hardcoreverweigerer einer Malariaprophylaxe entpuppen und sich dieser strikt entziehen, auch wider professionellen Empfehlungen von Medizineren und es wird Angsthasen unter den erfahrenen Afrikatravellern geben, die bereits vor dem Durchschreiten der Ausgangstür des O. R. Tambo Airports in Johannesburg die erste Malarone geschluckt haben werden.
Ich kann Dir versichern, daß die meisten erfahrenen Afrikareisenden hier nicht zu den versierten Tropenmedizinern zählen.
Und aus genau diesem Grund ist mir die Intention Deiner Frage nicht klar.
Denn was könnte die Mehrzahl der Laien hier, zu denen auch ich mich zähle, zu einer klugen Entscheidungsfindung beitragen?
Wer sich im Vorfeld seiner Afrikareise zeitlich ausreichend früh, clever und überlegt mit diesem Thema beschäftigt, der wird zur Konklusion kommen, daß der einzig richtige Gesprächsparnter ein Tropenmediziner sein kann. Ob und inwiefern Du dann seinen professionellen Ratschlag befolgst oder in den Wind schlägst, das liegt dann ganz in Deinem Ermessen. Dies wirst Du dann aber mit der Gewißheit tun können, weil die Basis der Empfehlung des Tropenmediziners für Dich eine solidere Grundlage darstellt, als die eigene Auswertung der Antworten der von Dir hier angesprochenen Reisenden.
Liebe Grüße
Alm
Ich finde schon, dass die Erfahrung von anderen Reisenden zur Entscheidung beitragen kann. Wenn mir z.B. von 50 Leuten 48 schreiben, dass sie im Oktober im Etosha keine Mücken erlebt haben (so, wie ich es erlebt habe und schreiben würde), dann würde ich im Zusammenhang mit Veröffentlichungen von Fachleuten, die für diesen Zeitraum und diese Gegend ein mittleres Risiko angeben, auf die Prophylaxe verzichten. Würden aber 48 Leute sagen, sie sind förmlich zerstochen worden, würde meine Entscheidung evtl. anders aussehen.
So eine Entscheidung ist doch heutzutage ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Und einer der Faktoren sind Erfahrungen Anderer, die ich persönlich nützlicher finde als die Hinweise mancher Ärzte, die vielleicht mal was gelesen haben, was aber vielleicht schon Jahre alt und überholt ist.