Fortsetzung
Um 16 Uhr verlassen wir Berg-en-Dal. Unsere Nachmittagstour soll uns zum Matjulu Wasserloch führen. Es geht also nur ein ganz kurzes Stück die Teerstraße entlang und dann rechts auf die kleine Dirtroad, die sich windend und auf und ab steigend durch das eigentlich landschaftlich sehr reizvolle Gebiet um Berg-en-Dal schlängelt, das aber gegenwärtig sehr unter der Dürre gelitten hat. Auch die Straße ist anfangs nicht im besten Zustand und so schaukeln wir uns voran - ganz froh darüber, nicht in einem Kleinwagen zu sitzen oder gar in einem Sportflitzer, wie man ihn hier teilweise auch antrifft...
Einige Minuten Fahrzeit vergehen ohne eine Sichtung, doch dann erspähen wir ganz kurz einen Leopardenpopo - es reicht gerade noch für ein Beweisfoto und schon ist die Katze hinter einem Steinhaufen verschwunden. Wir bleiben stehen und hoffen auf ihre Wiederkehr. Und wir haben Glück. Bald zeigt sich eine Leopardendame in ihrer ganzen Schönheit.
Aber was ist das? Sie ist nicht allein! Eine weitere Katze und ein enorm stattlicher Kater begleiten sie.
Drei Leoparden auf einmal! Das geht nun wirklich nicht!
Erst streunen die drei ein wenig durch den recht dichten Busch, bis sich eine der beiden Katzen etwas ins Abseits begibt und nur noch der massive Kater und die gegen ihn äußerst filigran wirkende Leopardendame zu sehen sind.
Und dann kommt es zur Paarung!
Wir können es nicht fassen: Vor unseren Augen paaren sich zwei Leoparden! Wir sind total gespannt. Atemlos lauschen wir dem hustenden Fauchen des Katers. Unglaublich! Bald verbeisst er sich in den Nacken seiner Partnerin und der Akt neigt sich dem Ende zu. Die Katze wendet sich ihrem Partner fauchend zu und bedeutet ihm unmissverständlich aufzustehen. Er quittiert dies seinerseits mit beeindruckendem Geräusch.
Bald kommt die zweite Katze zurück und umschmeichelt den Kater mit ihrem Schwanz und indem sie sich auffordernd an ihn schmiegt und um ihn herumstreicht. Und so kommt es zu einer zweiten Paarung.
Alsbald ziehen die Leoparden weiter und wir verlieren sie im Busch aus den Augen. Wir setzen alles auf eine Karte und fahren zur Anhöhe über dem Matjulu Wasserloch, das noch bestimmt 500 Meter von uns entfernt liegt. Dort positionieren wir uns so, dass wir möglichst buschfrei auf die Ebene schauen können - und wir warten. Werden die Leoparden - erschöpft von der Paarung - zum Trinken ans Wasserloch kommen? Wir drücken ganz fest die Daumen. Unsere Wartezeit wird dabei versüßt von sieben (!) anwesenden Breitmaulnashörnern. Fünf bevölkern das Wasserloch und eine Kuh mit großem Kalb hält sich abseits im Gebüsch.
Und dann kommen die Katzen. Zuerst nehmen sie einen Hügel in Besitz, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann wagt sich eine der Damen hinunter ans fast ausgetrocknete Bassin. Misstrauisch beäugen sich Leopard und Nashörner, lassen sich aber gewähren.
Derweil paaren sich die beiden anderen Leoparden auf dem kleinen Hügel.
Nachdem die trinkende Katze zu den anderen zurückgekehrt ist, entschließt sich das Trio, gemeinsam zum Wasser zu gehen. Das Paaren scheint durstig zu machen. Der Kater ist nicht so tolerant und faucht zu nahe kommende Nashörner an. Als er seinen Damen und sich genug Platz verschafft hat, beginnen die drei Katzen ausgiebig zu trinken.
Nach einer Weile wandern sie weiter in Richtung der Parkmöglichkeit am Wasserloch und wir ändern unserer Position dahingehend.
Fasziniert beobachten wir die drei auf ihrem Weg und erleben das durchaus fordernde Umgarnen des Katers durch die Katzen und eine weitere Paarungseinheit direkt vor unserer Nase.
Nach einer guten Stunde faszinierender Beobachtungen, die unsere Kinder dankenswerterweise klaglos mitgemacht haben (Naschereien sei Dank...), ziehen sich die Leoparden endgültig über die Böschung hinter dem Parkplatz zurück.
Wow! Was für eine Sichtung. Wir umarmen uns ganz glücklich. Besser kann eine Safaritag nicht enden. Sichtungsfee, wir lieben dich!
An den sich nun auch zurückziehenden Nashörner vorbei fahren wir immer noch ganz aufgeregt zurück ins Camp.
Dort essen wir im Restaurant sehr lecker zu Abend, kommen dabei aber nicht so recht zur Ruhe, da unsere Kinder sich parallel dazu austoben wollen. Immer wieder rennen sie aus dem Restaurant heraus und genießen es sichtlich, sich endlich wieder frei bewegen zu können.
Glücklich lassen wir diesen fantastischenTag in unserer Hütte gemeinsam ausklingen: Ein Löwe, zwei Wildhundsichtungen, viele Elefanten und Nashörner und dann auch noch die drei Leoparden. Der Kruger begeistert uns total.