Die Affen rasen durch das Camp – Teil 5
04.08.2014: Rund um Satara
Heute Vormittag stand der Mananga 4x4-Trail auf unserem Programm. Pünktlich um sieben Uhr standen wir an der Rezeption und warteten auf Einlass, um die Instruktionen zu bekommen und losfahren zu dürfen. Beim Warten trafen wir einen netten Südafrikaner aus Durban, der den Trail von mehrfach gefahren war und uns bezüglich seiner Schwierigkeit nochmals beruhigte.
Nach der Bezahlung von 450 Rand nebst 100 Rand Kaution, der Versicherung, dass wir alle fit sind und der Angabe meiner Handynummer (ich bin noch nie so oft nach meiner Handynummer gefragt worden wie in diesem Urlaub – wie gut, dass wir uns in Hazyview eine Sim-Karte fürs IPhone zugelegt haben) durften wir dann auf die Piste.
Genaue Vorstellungen davon was uns erwartet hatten wir ja nicht, aber ich muss schon zugeben, dass wir leicht enttäuscht waren, als sich das Ganze eher als holpriger Feldweg herausstellte als als interessante 4x4-Strecke. Da haben wir im Laufe des Urlaubs noch andere Sachen kennengelernt…
Dafür gab es unterwegs nette Tiersichtungen.
Burchell's coucal
Wir haben in diesem Urlaub übrigens erstmals bei Satara Zebras und Gnus gesehen. Vorher absolut nichts. Das ist schon sehr ungewöhnlich, so dass wir uns dieses Jahr über die ersten Sichtungen ein bisschen mehr gefreut haben, als man das sonst bei diesen Tieren vermutlich so tun würde.
Dank unseres Navis war der von manchen als nicht ganz eindeutig beschriebene Kreuzungspunkt der vier Wege für uns kein Problem, so dass wir nach ca. 1 ½ Stunden wunderbar einsamer Fahrt wieder auf die S 100 einbogen. Von dort aus fährt man ein Stück auf dem normalen Weg, bevor es dann zum zweiten Teil des Trails wieder in die Pampa geht.
Wir allerdings entschieden uns dazu, zunächst einen Abstecher zum Nwanetsi-Picknickplatz zu machen, um dort in Ruhe zu frühstücken. Dieser Picknickplatz gehört zu meinen Lieblingsorten im KNP. Vogelfrei (was die Belästigung durch Tokos beim Essen angeht), superfreundliche Ranger, die gerne gegen ein kleines Entgelt für einen Abspülen und eine schöne Aussicht vom Ausguck auf dem Hügel.
Bevor wir den Picknickplatz erreichten, wurden wir allerdings von diesem beiden Damen kurzfristig aufgehalten:
Die beiden lagen kurz auf der Straße bzw. im angrenzenden Gebüsch herum, erhoben sich dann nach ca. 3 Minuten und waren verschwunden. Besonders schön war, dass wir die Sichtung fast für uns alleine hatten. Es war lediglich ein Sanparks-Fahrzeug hinter uns. Der Fahrer interessierte sich offensichtlich nicht besonders für die Löwen, war aber so freundlich, geduldig hinter uns stehen zu bleiben, bis wir Fotos und Beobachtung abgeschlossen hatten und die Damen im Gebüsch verschwunden waren.
Eigentlich schon witzig: Da bucht man extra einen besonderen Trail, sieht dort aber nichts besonders und auf der normalen Parkstraße stolpert man dann über das Objekt der Begierde….
Dann war aber endlich Frühstück angesagt:
Blick vom Aussichtspunkte über die unendliche Weite des KNP
Nachdem es morgens beim Start noch relativ frisch gewesen war, war es jetzt herrlich, im T-Shirt in der Sonne zu sitzen und den unglaublichen blauen Himmel Südafrikas zu genießen.
Irgendwann rafften wir uns dann doch zur Weiterfahrt auf und einigten uns darauf, zunächst noch zum Sweni-Hide zu fahren, bevor wir uns an den zweiten Teil des Mananga-Trails "wagen" würden.
Mit dem Sweni-Hide geht es mir wie mit dem Picknickplatz: Da muss ich in einem KNP-Urlaub einfach gewesen sein. Dort haben wir bislang immer spannende Beobachtungen machen können. So auch dieses Mal:
Neben der schon fast üblichen Vielzahl von Wasservögeln
Grey Heron
African Openbill
Yellow-billed Stork/Nimmersatt
African Darter
Egyptian Goose
White-faced Whistling Duck
und Crocs
waren dieses Mal Paviane am Hide. Und sie buddelten zur großen Aufregung dieser Vögel
Blacksmith lapwing (Waffenkibitz)
im Matsch nach deren Eiern. Es war ein unglaubliches Gezettere. Die 3 Vögel versuchten auch immer wieder, die Paviane mit Ihren Schnäbeln zu attackieren, um sie von ihrem Tun abzulenken.
Leider war ich so mit Schauen beschäftigt, dass ich das leider nicht fotografiert habe. Dafür gibt es Bilder von Pavianen bei der Algensuche.
Fasziniert beobachteten wir das Ganze. Schließlich kamen dann auch noch einige Impals zum Trinken.
Danach fuhren wir zurück in Richtung Gudzani-Dam, an dem wir noch einen kurzen Abstecher machten. Leider war dort heute nicht wirklich viel los. Dann ging es noch ein kurzes Stück auf der S 41 weiter, bevor wir wieder auf den Trail abbogen.
Auch dieser Teil erwies sich fahrerisch als wenig anspruchsvoll. Allrad war keinesfalls notwendig, ein SUV hätte genügt. Es wurde lediglich gelegentlich spannend, wenn der Weg für unsere nicht ganz schlanke Emma doch ein wenig zu eng bewachsen war oder als unsere Freunde mit dem langen Rüssel einen mittelgroßen Baum mitten auf dem Trail platziert hatten.
juveniler Sattelstorch
Gegen halb drei kam wir schließlich wieder im Camp an und gaben unseren Sichtungszettel plus den Hinweis auf den Baum an der Rezeption ab. Wir hatten die Stelle unterwegs im Navi markiert, um die genauen Koordinaten angeben zu können.
Weil meine mir in Flugzeug quasi obligatorisch zugezogene Erkältung nun so richtig schön zum Ausbruch gekommen war, verzog ich mich für eine Weile ins Bett, während Micha mit Mara die diversen Spielplätze im Camp ausprobierte und die Pizza bei Debonairs testete.
Da es mir dank unserer Reiseapotheke schnell wieder besser ging, konnten wir den Abend gemütlich bei Mugg & Bean ausklingen lassen. Wir waren übrigens einer der ganz wenigen, die den Weg vom Bungalow zum Restaurant zu Fuß zurückgelegt haben. Gut ausgerüstet mit Stirnlampen war das absolut kein Problem, aber es war schon faszinierend, wie absolut nachtschwarz es um einen wurde, wenn man das Ding mal ausschaltete.
Danach packen wir Mara ins Bett und genossen bei einem Savanna noch ein bisschen die abendliche Geräuschkulisse Afrikas (für ein so großes Camp wie Satara war es an diesem Abend erstaunlich ruhig), während ich nebenher unsere Bilder auf der Festplatte sicherte und unsere Tageserlebnisse bei FB postete.
Morgen geht es weiter nach Talamati.
Fazit Satara: Obwohl das Camp relativ groß und damit auch ziemlich unruhig ist, gehört Satara zu unseren persönlichen Musts. Hier haben wir bislang bei jedem Besuch Löwen gesehen und wurden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Den Trail hingegen müssen wir nicht wiederholen.
Für uns angenehm war der Umstand, dass das Restaurant jetzt von Mugg & Bean bewirtschaftet wird. Im Gegensatz zu Lower Sabie, wo die Qualität wohl etwas aufgrund der Größe leidet, waren wir an beiden Abenden absolut zufrieden. Auch den Sonderwünschen unserer Tochter wurde gerne entsprochen.