26.Tag (Mo. 26.05.2014)
Rooiputs – Matopi
270km
Anstatt auf Gamedrive zu fahren, mussten wir erst einmal wieder in Twee Revieren antanzen. Dort wurde uns dann bestätigt, dass wir tatsächlich gebucht hatten (wer hätte das gedacht). Allerdings wären die Buchungen nicht bezahlt worden, so dass wir noch einmal Geld auf den Tisch legen mussten. Bushlore/Kwenda hat sich im Nachhinein dieses Themas angenommen und wir haben das Geld später zuhause zurück überwiesen bekommen. Blieb noch das Problem mit der nächsten Nacht. Polentswa hatte man uns ja direkt vor der Reise gecancelt und da war jetzt auch alles besetzt. Blöderweise war auch Nossob bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die einzige halbwegs praktikable Lösung die sich finden lies war Matopi 1, auf halben Weg zwischen Nossob-Tal und Mabuasehube. Da hatten wir dann aber noch einen ganz schön weiten Ritt vor uns, zumal wir erst um 10:00Uhr in Twee Revieren loskamen. Einziges positives Erlebnis war, dass wir unsere Wildcard wiederbekamen, die wir im gestrigen Streß in Twee Revieren verloren hatten.
Beim Picknickplatz kurz vor Melkvlei holten wir dann endlich unser Frühstück nach und konnten dabei so manchen Bewohner der Picknicksite beobachten.
Der Gamedrive im Nossob-Tal war nicht sehr ergiebig. Zwar sahen wir Massen an Springböcken, die zumeist in großen Gruppen wiederkäuend im Gras lagen; dazu noch ein paar Gnus und Oryx, aber das war es dann auch schon fast mit Großwild.
Weit entfernt sahen wir noch zwei Löwen im Schatten unter einem Busch liegen, aber zu mehr als einem Beweisfoto taugte das nicht. Da ich Euch sicher nichts beweisen muss, gibt’s keine Löwenfoto.
Wesentlich interessanter waren die vielen kleinen Tiere. Ich habe selten so viele Mäuse, Ratten, Hörnchen und Mangusten gesehen, wie hier im KTNP. Leider sind die Viecher nicht nur klein, sondern auch sehr flink und scheu, so dass es unmöglich war, ein vernünftiges Foto von Ihnen zu machen.
Besser war es da schon mit den Vögeln, die es auch reichlich zu sehen gab.
Um 15:30Uhr kommen wir in Nossob an. Somit ist schon jetzt klar, dass wir nicht mehr im Hellen in Matopi ankommen werden. Da brauchen wir uns jetzt auch nicht mehr zu hetzen. Wir tanken noch einmal voll und als wir gerade weiterfahren wollen, entdecke ich eine Großfamilie Mangusten, die hier im Camp lebt und deshalb nicht ganz so scheu ist, wie die Verwandten außerhalb. Die Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen, denn die kleinen Räuber sind echt niedlich – vor allem der Nachwuchs.
Dann verlassen wir den zivilisierten Teil des KTNP. Die Strecke ist wunderschön. Die schmale Fahrspur schlängelt sich durch die Dünen, die jetzt in der tief stehenden Sonne in kräftigem rot leuchten.
Der Sand ist hin und wieder etwas tiefer, aber die Strecke immer easy zu befahren. Da hatte ich aufgrund der Berichte anderes erwartet. Gegenüber Chobe und Moremi ist das hier ein Kinderspiel.
Dafür gibt es längere Strecken mit Wellblech, womit ich hier nicht unbedingt gerechnet hätte. Erstaunt sind wir, dass die Vegetation wesentlich dichter als im Nossob-Tal ist – damit hätten wir ebenfalls nicht gerechnet. Hin und wieder sehen wir auch Tiere.
Da wir sowieso im Dunkeln ankommen, nehmen wir uns die Zeit für einen Sundowner, als sich die Sonne anschickt, hinter dem Horizont zu verschwinden.
Wir müssen uns nicht hetzen, denn hier draußen gibt es keine Ranger, die darauf achten, dass man noch im Hellen auf der Campsite ankommt. Abgesehen davon habe ich auch ein ruhiges Gewissen, da wir diese Situation nur haben, weil uns das DWNP die Buchungen komplett durcheinander gewürfelt hat. Mit unserer ursprünglichen Planung wären wir nie in Zeitnot geraten.
Als wir unser Ziel erreichen ist es stockdunkel und ich sehe im Scheinwerferkegel gerade noch einen Caracal von der Campsite verschwinden. Was für eine Begrüßung. Auch ansonsten macht die Campsite im Dunkeln einen recht guten Eindruck. Bin gespannt, wie es morgen im Hellen aussieht.
Wir lassen uns durch die späte Stunde nicht vom Grillen abhalten. Es gibt mal wieder Rumpsteak mit süßsaurem Gemüse. Die Abende sind hier im KTNP angenehm lau und wir genießen es, mal nicht zu frieren.