Verehrte Leser dieses Threads,
verehrte, teilnehmende Forum Mitglieder.
Nachdem wochenlang und auf über 18 Seiten immer wieder über das gleiche Problem berichtet wurde, möchte ich heute versuchen, die Darstellungen etwas zu relativieren.
Dieser Beitrag kommt erst heute, da wir zum einen erst sehr spät auf diese Diskussion aufmerksam gemacht wurden, zum anderen befanden wir uns noch im persönlichen Gespräch mit dem Ehegatten (Herrn S.) der Verfasserin Kori und haben uns um Klärung und Einverständnis im persönlichen Raum bemüht. Um so mehr waren wir später dann, bei Kenntnis dieser Seite, über den Berichts- und Schreibstil verwundert.
Dennoch nehmen wir die Darstellungen des Kunden sehr ernst, vor allem aber auch, wie es bei den Lesern aufgenommen wird, und hoffen, mit diesem Beitrag unsere Sichtweise darstellen zu können und in der Betrachtung zumindest einen anderen Betrachtungswinkel anzubieten.
Vorwegschicken möchte ich aber auch, daß wir durchaus anerkennen, daß es hier ein technisches Problem gegeben hat und auch die Kommunikation nicht optimal war, verstehen durchaus auch die Verstimmung beim Kunden und haben uns in persönlichen Schreiben der Geschäftsleitung bei Herrn S. auch dafür entschuldigt. Hierbei aber auch unsere Sichtweise versucht zu erläutern. Leider war dabei aber nur annähernd eine Basis zu erreichen und vielleicht lag es einfach nur an der besonderen Erwartungshaltung und vielleicht hat sich daher dann auch dieser Thread so entwickelt.
Zum technischen Problem:
Familie S. hat an unser Firmenbasis in Johannesburg einen vollausgestatteten Defender neuesten Baujahres, knapp sechs Monate jung und mit geringem Kilometerstand übernommen, der technisch einwandfrei war und zunächst und über lange Distanzen auch ohne jegliches Problem und zuverlässig seinen Dienst verrichtete.
Am Samstag abend 27.12. meldet sich der Kunde erstmalig aus Rietfotein mit einem Startproblem. Dieses kann ein Problem der Elektronik sein und meist hilft ein kurzfristiges Abtrennen der Batterie (reset, ähnlich einem PC). Wenig später eilt jedoch ein technisch versierter Farmer zu Hilfe, schaut sich das Problem an und bestätigt dem Kunden „…daß die Batterie irreparabel defekt sei und ausgetauscht werden müsse…“. Auch Kori bestätigt dies („…entdecken, daß die Batterie ausläuft…“).
Solch ein Problem ist sehr selten, tritt praktisch nie bei Neufahrzeugen auf und ist auch sonst nicht vorherzusehen. Dennoch sind unsere Land Rover für diesen Notfall gerüstet. So verfügen alle Fahrzeuge über zwei baugleiche Batterien von exakt gleicher Kapazität, welche direkt, Schulter an Schulter, nebeneinander eingebaut sind. Hierbei ist die eine Batterie für den Starter, die zweite für den Kühlschrank vorgesehen. Fällt jetzt die Starterbatterie aus, so läßt sich diese ohne großen Aufwand gegen die Zusatzbatterie austauschen und es geht wieder weiter. Beide Batterien sind leicht von oben zugänglich und es ist mit einem einfachen Maulschlüssel schnell erledigt. Ausführliche Hinweise zum doppelten Batteriesystem befinden sich zudem in der mitgegebenen Fahrzeugmappe zusammen mit anderen Unterlagen.
Am nächsten Morgen wird die Fahrt fortgesetzt und beim nächsten Stop gegen Mittag bei TweeRivieren das gleiche Symptom: das Fahrzeug startet nicht. Der Ranger weist darauf hin, daß in Upington die wohl beste Land Rover Werkstatt des ganzen Landes sei und auch wir empfehlen Herrn S. gegen Kostenerstattung nach Upington zu fahren oder wenigstens die Batterien gegeneinander zu tauschen.
Von beidem nimmt der Kunde aber Abstand und entscheidet eigenverantwortlich, die Reise in den sehr einsamen Transfrontier Park fortzusetzten, ohne Kommunikationsanbindung, ohne Satellitentelefon. Jedoch mit dem Anspruch, man solle die Land Rover Werkstatt aus Upington hinterherschicken, was sich natürlich nicht realisieren läßt. Und auch ein komplett neues Ersatzfahrzeug aus Johannesburg zu schicken (1000km einfach) steht in keinem Verhältnis, da nun wirklich kein gravierender Mangel vorlag und das Fahrzeug bei Batterietausch voll einsatzfähig geblieben wäre.
Wir sind uns durchaus bewußt, daß die etwa 3-stündige Fahrt nach Upington eine Unannehmlichkeit für die Familie bedeutet hätte, doch wäre bereits am zweiten Tag nach der Panne und nur innerhalb eines einzigen Tages, das Problem gänzlich behoben gewesen.
Es ist bedauerlich festzustellen, daß ein Kunde, der mit der Erfahrung von 17 Afrika Reisen und der andrerseits für sich selbst vorgibt, kein technisches Verständnis zu haben, den Ratschlägen weder des Mechanikers in Rietfontein, des Rangers bei TweeRivieren und auch unseren Hinweisen nicht nachkommt und sich und Familie mit Kind dabei sogar noch unnötig in Gefahr begibt.
Daß die gegebenen Hinweise so richtig waren, zeigt überdies dann auch die spätere Hilfeleistung von zwei südafrikanischen Reisenden und durch Kori auch bestätigt: „…die ganze Notoperation dauert knapp zwei Stunden… die defekte Starterbatterie steht neben dem Wagen und die Kühlschrankbatterie hat ihre Funktion übernommen…“. Bis zum Ende der Reise springt das Fahrzeug zuverlässig an.
Wir haben dem Mieter inzwischen alle in Zusammenhang mit Hilfeleistungen entstandenen Kosten erstattet, sowie zusätzlich einen angenommen Ausfalltag, der angefallen wäre, wenn Herr S. wie vorgeschlagen, doch zu Beginn nach Upington gefahren wäre. Und da nach erfolgreicher Reparatur einige Tage später der Kühlschrank nicht mehr angeschlossen war, wurde auch dies ausgeglichen. Nicht erstattet haben wir allerdings nicht nachweisbare Trinkgelder, Telefonate nach Deutschland und auch nicht die vorletzte (!) Nacht kurz vor Johannesburg in einer Lodge (267 EUR), die „zur Sicherheit“ gebucht wurde.
Geschwindigkeitsüberschreitung und Kreditkartenbelastung
Hierzu wurde dem Mieter mit Belastung seiner Kreditkarte eine ordentliche Rechnung und ein Scan vom amtlichen Beleg der Johannesburg Metropolitan Police übersandt. Letzter zeigt Fahrzeug, Ort und Zeit und das Maß der Übertretung und ebenso das Strafmaß von 750 Rand. Die Aussage der Verfasserin, wir hätten nur eine „Vorgangsnummer“ mitgeteilt oder sogar „…hat Bushlore die Buße mal eben verdoppelt…“ entbehren jeder Grundlage.
Der im Thread daraufhin diskutierte Link auf einen Service Provider wiederum ist eine sogenannte „Bezahlplattform“, die in verschiedenen Städten angeboten wird, aber privat betrieben wird und keinesfalls eine offizielle Seite des Traffic Departments. Beim Versuch, hier zu überweisen, wurde der niedrige Betrag übrigens nicht angenommen.
Mit Hinblick auf die moderate Geschwindigkeitsüberschreitung und das festgesetzte Strafmaß haben wir inzwischen Einspruch eingelegt und warten auf einen neuen Bescheid. Da wir mit dem Kunden jedoch den Gesamtvorgang der anderen Auslagen abschließen, hier aber nicht noch eine einzelne Position länger offen lassen wollten, haben wir dem Kunden, unabhängig vom Ausgang der Eingabe den hälftigen Strafsatz erstattet.
Aussagen von Kori zu versuchten Belastungen der Kreditkarte für „Heilpraktikerleistungen“ und „…immer in Zusammenhang mit Bushlore…“ sind absurd und völlig haltlos. Seltsam eigentlich nur, daß hier die Kreditkartenorganisation keine Aussage machen kann, von welchem Kartenterminal das versucht wurde…
Wir bedauern nochmals, daß sich so eine Verstimmung ergeben hat, haben aber das Problem zu jedem Zeitpunkt ernst genommen und versucht, gleich zu Beginn eine praktikable und sofort umsetzbare Lösung aufzuzeigen, die jedoch nicht angenommen wurde und sich später als richtig erwies. Ein kleines Problem, das schnell hätte beseitigt sein können.
Mit 4x4 besten Grüßen
Wilhelm
für Kwenda Safari und Bushlore Africa