Fortsetzung Teil 11
Von Krüger NP/Mopani nach Sirheni
Nach einem ordentlichen Frühstück im Camp machen wir auf die Weiterfahrt in den Nordteil.
Über Shingwedzi soll es zu unserem Ziel Sirheni gehen. Der Himmel ist heute bedeckt. Die Landschaft ist recht eintönig, eigentlich besteht auf dem Weg alles aus Mopanewald bis maximal 3 Meter Höhe. Wie am Vortag scheucht uns ein Elefantenbulle ein paar Meter im Rückwärtsgang über die geteerte Straße, ansonsten sichten wir außer einigen Elefanten nichts besonderes. Je weiter es nach Norden geht, umso weniger Betrieb ist im Park.
In Shingwedzi kaufen wir ein, Gott sei Dank funktioniert hier das Kreditkartenterminal. Wir sind blöderweise wieder einmal knapp an Bargeld, das sollte uns eigentlich nie mehr passieren. Im Krüger Park gibt es zur Zeit wohl nur EC-Kartengeldautomaten für nationale Karten. Sprit gibt es ja sowieso nur gegen Bares. Also tanken wir mit dem vorhandenen Bareld voll, 80 Rand bleiben übrig.
Das muß bis Musina reichen, wir ärgern uns tierisch über uns selbst.
Die Ankündigung, daß sich in der Gegend von Shingwedzi viele Elefanten aufhalten, bestätigt sich zu 100 Prozent. Auf einem engen, dicht bewachsenen Loop geht es immer in der Nähe von Wasser entlang. Zuerst entdecke ich ein Chamäleon.
In den kleinen Stichwegen zu den Wasserviewpoints habe wir einige aufregende Begegnungen mit den Riesen. Teilweise ist unser „Fluchtweg“ durch überraschend aus dem Busch kommende Elefanten abgeschnitten. Auf dem Hauptweg kommt uns völlig außer Rand und Band ein Bulle in der Musth aus dem Busch entgegen. Der Kopf ist seitlich großflächig dunkel vor austretender Flüssigkeit, ertrompetet ununterbrochen und wackelt permanent mit dem Kopf. E r geht auf alles los, was in seine Nähe kommt, wir suchen sofort das Weite. Eine tolle Ecke mit dichter Vegetation und Massen von Elefanten.
Und immer mal wieder wird man Zeuge von Unvorsichtigkeit:
Das letzte Teilstück vor Sirheni legen wir auf einer Nebenstrecke am ausgetrockneten Fluß entlang zurück. Die kleine Sandstraße schlängelt sich einspurig durch große knorrige Bäume und Büsche durch den Park. Es gibt Bee-Eaters, Crested Barbets, Blue Waxbills und tausende unbekannte Vögel und viele Kleintiere. Dann stehen unvermittelt fünf Giraffen vor uns. Eine sechste versteckt sich hinter einem Baum. Fast eine halbe Stunde beobachten wir die bildschönen Tiere aus diversen Positionen und knipsen uns die Finger wund. Wer soll die ganzen Bilder aussortieren?
Der Empfang in Sirheni ist sehr herzlich, wir beziehen ein gut ausgestattes Haus unter großen Bäumen. Das Camp ist nicht groß, es gibt kein Restaurant. Am Damm halten sich gerade einige Geier auf einem abgestorbenen Baum auf. Heute Abend gibt es endlich wieder Fleisch vom eigenen Grill. Die großen Camps sind nicht so unser Fall. In Zukunft zieht es uns sicher eher in die kleineren Wilderness Camps wie Sirheni mit Selbstversorgung.
Sirheni
Kleines Selbstversorgercamp im Norden des Krüger Parks. Unser Haus war voll ausgestattet mit allem, was man zur Selbstversorgung benötigt (außer einem Toaster). Die große Terrasse mit gemütlichem Holztisch hatte eingeschränkten Blick zum Stausee. Von einigen anderen Häusern aus hat man einen besseren Blick. Es gab ein großes Wohnzimmer und 2 Schlafzimmer. Wir würden jederzeit wieder nach Sirheni fahren, auch wegen der urigen Vegetation in der Umgebung.