Unsere Abholung vom Flughafen in Johannesburg durch
Avis Safari klappt problemlos.
Wir mussten nicht einmal anrufen; man erwartete uns schon.
Und da steht er. Toll anzusehen, der neue
Ford Ranger 2.0 4x4 d/c, Gruppe K, mit gerade 73 km am Tacho.
Trotzdem wir wieder einmal ersucht hatten den Wagen ins Freie zu stellen,
um die Fuktion des Kühlschranks in Kombination mit dem Solarpanel am Dach zu prüfen,
steht er in der Halle und hängt am Stromkabel. Also können wir der Anzeige am Kühlschrank,
die vielversprechende -11 Grad für das Tiefkühl-, und +4 Grad für das Kühlabteil anzeigt,
nur vertrauen.
Vier Tage später, im Nirgendwo zwischen Beitbridge und dem Matobo NP, (wir hatten bewusst eine Route abseits der Hauptverbindung gewählt), ein notwendige Pause inkl dem Abstellen des Motors.
Ok, weiter geht’s; denken wir… Beim Drehen des Zündschlüssels ist da … geräuschloses Nichts.
Na wunderbar! Ich kontrolliere unseren Handyempfang, nichts. Chris tut was Mann tun muss, und öffnet die Motorhaube für einen kritisch, prüfenden Blick hinein. Diagnose, wie in 98% all dieser,
mir bekannten Blicke: keine Ahnung.
Nach ein paar Minuten geschieht das Selbstheilungswunder; also fast. Der Wagen lässt sich wieder starten, bewegt sich auch, doch nach ein paar Metern ertönt unüberhörbar ein Warnsignal. Ausgestattet mit neuester technischer Infoeinheit, lässt er uns wissen: servo steering failure,
please contact your dealership. Nun, wir verzichten auf das Knüpfen neuer Kontakte, und Chris beschließt, wir fahren eben ohne Servolenkung weiter, die alle paar hundert Meter erneut, untermalt vom Gebimmel des entsprechenden Warnsignals, ausfällt.
Schließlich erreichen wir das Matobo Farmhouse, wo wir für die nächsten drei Nächte, die world view campsite gebucht haben. Bei noch immer laufendem Motor, werfen nun zwei Männer, Chris und der Farmmanager, einen prüfenden Blick unter die Motorhaube, und entdecken, der Pluspol der Starterbatterie hatte sich gelöst, und somit wurde die Starter- wie auch die 2. Batterie nicht geladen.
Heißt, das Auto muss mit einem Kabel an eine Steckdose angeschlossen werden, um den Batterien wieder Lebensgeist einzuhauchen. Problem,die campsite bietet keinen Stromanschluss. Wir beziehen stattdessen ein Cottage.
Vielversprechende Lämpchen leuchten am nächsten Morgen von der Batterieladestandsanzeige um die Wette, und der Wagen startet problemlos.
Wir fahren also los, in den Westteil des Matobo NP. Doch was müssen wir beim mittäglichen Picknick-Stop entdecken? Tiefkühlteil +4, Kühlteil +16 Grad. Übel! Die 2. Batterie, hat zwar den nächtlichen Ladevorgang genossen, weigert sich jedoch nun ihren Dienst wieder aufzunehmen; sie nimmt weder aus der Lichtmaschine, noch vom Solarpanel Strom auf.
Zurück im Matobo Farmhouse, entdeckt der Manager die nächste lose Verbindung am B2B-Ladegerät.
Nach Fixierung des Kabels, buchen wir das Cottage für eine weitere Nacht, und hängen das Auto ans Stromkabel. Und siehe da, Problem am nächsten Tag behoben, Kühlschrank läuft auch am Nachmittag noch wie er sollte, und wir können endlich den Ausblick der world view campsite genießen!
Mehrkosten: U$ 400, Rechnung an Avis Safari übermittelt.
Wir schreiben Tag 17 unserer Reise.
Nyanga, in den Eastern Highlands erwartet uns bei Regen, Nebel, und 12 Grad.
Wir entscheiden uns für ein Cottage mit offenem Kamin anstelle der gebuchten campsite.
Beim Öffnen der Kühlschrankklappe fällt auf, das Ding tut nichts; also fast nichts.
Der Ventilator läuft,aber er kühlt nicht. Alle Kabelverbindungen sind dort wo sie sein sollen.
Wir kontaktieren unseren Vermieter in Johannesburg, mit der Frage nach einer zündenden Idee.
Die hat er. Nachdem Avis Safari in Simbabwe keine Niederlassung hat, ist jene in Botswana für uns zuständig. Minuten später meldet sich der Niederlassungsleiter aus Maun. Er bietet an den Kühlschrank zu tauschen, und fragt, ob wir ihm entgegenkommen, und uns so auf halber Strecke treffen könnten. Was??? Wir haben die letzten Tage damit verbracht, Simbabwe von West nach Ost zu durchqueren, und jetzt sollen wir wieder zurück? Bestimmt nicht!
Ok, meint er, er wäre morgen Abend mit einem neuen Kühlschrank bei uns…aus Maun!!!
Der nächste Abend vergeht, aber niemand kommt. Um 1:30 weckt mich Motorengeräusch,
das aber gleich wieder verstummt.
Um 6:00 am nächsten Morgen, zeigt ein Blick durchs Küchenfenster, einen Mann, friedlich schlafend, in einem Avis Safari Auto. Kurz darauf klopft er an unsere Tür und stellt sich als Niederlassungsleiter aus Maun vor; er wäre seit gestern 5:00 Früh auf dem Weg zu uns. Das sind 1250 km!!!
Kaffee und rusks beflügeln ihn dermaßen, dass er unseren defekten 90 l Kühlschrank,
alleine aus seiner Verankerung hebt, und gegen einen mitgebrachten, etwas kleineren. tauscht.
Das ist wohl das beste Kundenservice, das wir je erlebt haben!!!
Was es sonst noch zu bemängeln gab:
Die Treibstoffleitung, welche vom ersten in den zweiten Tank führt, hatte einen Knick,
wodurch das Tanken zur Endlosgeschichte wurde. Chris konnte das Problem durch Runden der Verbindung, Aufstecken eines Stückes Abflussrohres, und Kabelbindern beheben.
Am Aufbau ließ sich jener Auszug, auf dem der Gaskocher montiert ist, nur schließen,
wenn man darüber nach hinten griff, und eine Metallleiste, bei der sich Nieten und Schrauben gelockert hatten, hochdrückte.
Im Moment des Geschehens dieser diversen Vorfälle sicher ärgerlich,
auf der anderen Seite für uns mittlerweile ein Teil des Erlebnisses.
Gruß Gina