THEMA: ABER, irgendwas ist ja immer! (Botswana Sept '18)
21 Apr 2019 11:27 #554404
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  • janphillip am 21 Apr 2019 11:27
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Hallo Robin,

ich bin euch heute die ganze Strecke hinterher gereist. :silly: Ihr hattet tolle Erlebnisse und du arbeitest den Bericht wirklich sehr aufwändig und mit viel Hingabe aus. Vielen Dank dafür! Die Fotos sind auch sehr schön. Da bekommt man wirklich Fernweh...

Ich freue mich, wenn es weiter geht ;)

Liebe Grüße und Frohe Ostern ;)
Senta
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05 Mai 2019 12:58 #555508
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janphillip schrieb:
Hallo Robin,

ich bin euch heute die ganze Strecke hinterher gereist. :silly: Ihr hattet tolle Erlebnisse und du arbeitest den Bericht wirklich sehr aufwändig und mit viel Hingabe aus. Vielen Dank dafür! Die Fotos sind auch sehr schön. Da bekommt man wirklich Fernweh...

Ich freue mich, wenn es weiter geht ;)

Liebe Grüße und Frohe Ostern ;)
Senta

Hallo Senta,

vielen Dank für die netten Worte und willkommen an Bord. Fast schon traditionell stockt es bei mir immer mal zwischendurch. Jetzt geht es aber weiter. Ist auch schon ein bisschen was vorbereitet. So können ein paar Teile in Reihe folgen. Erstmal geht es aber auf's Wasser, bevor wir wieder den Sand und Off-Road Strecken unter die Räder nehmen. ;)


Gruß,
Robin
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05 Mai 2019 12:59 #555509
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Cobraauge sei wachsam!

Früh am nächsten Morgen klingelt der Wecker. Heute steht die Bootstour an und so packen wir erstmal einfach nur alles zusammen, Katzenwäsche und los geht’s… na nicht ganz. Denn im Schilf kann man in etwas Entfernung Elefantenrücken erkennen. (die zählen wir aber erst später mit) :)



Cobra erwartet uns schon und wir sind mehr als überrascht. Lässiges Outfit ade, er strahlt uns in feinstem Guide-Zwirn entgegen. Mit Namensschild und alles was so dazu gehört. :woohoo:

Wir hatten uns ja schon vor ein paar Tagen länger mit ihm unterhalten und er ist stolz auf seinen Job und seine Herkunft. Er erzählte uns, dass er bei seinem Vater aufwuchs, der ihn Respekt, Höflichkeit und die alten Bräuche gelernt hat. Etwas das er bei der jüngeren Generation vermisst. Er machte das an einer recht einfachen Geste fest, die wir auch so kannten.

Die jungen Leute in der Stadt begrüßen dich mit dem 3-fachen Handschlag. Soweit so gut, aber viele verabschieden sich auch so, was eigentlich gar nicht geht. Man stiehlt dann seinem Gegenüber das Glück in seinem Leben, aber sowas lernt die Jugend ja nicht mehr und gibt das falsch weiter.

So lernen wir auch heute viel auf der Bootstour, zu viel um das alles wiederzugeben, aber vorwegnehmen lässt sich schon, dass Cobra der beste Guide war den wir dieses Mal hatten. Ihm ging es nicht nur darum auf Tiere zu zeigen, sondern hatte auch viel drumherum zu erzählen, was über das eigentliche Guiding hinausging. Etwas, dass wir sehr schätzen. B)



Captain-Cobra


Das Wetter stimmt und die Stimmung ist gut und Vorfreude-Modus aktiviert.




Los geht es durch einen engen Kanal. Gerade mal das Boot kommt so durch und teilweise muss Cobra die Kurven schon genau anfahren, um nicht steckenzubleiben. Das Wasser erzählt er uns, ist hier gerade mal noch 50cm tief, kaum genug, dass er mit dem Boot drüberkommt. Er wartet auf das Wasser aus Angola, damit der Betrieb weiterlaufen kann.

Jedes Jahr schlagen sie per Hand diesen kleinen Kanal in das Schilf und öffnen so einen Zugang zur Xakanaxa-Lagune, die im Augenblick auch nur noch knapp 1,5m Wasser führt.





Wir schlängeln uns durch das Schilf in Richtung Campingplätze. Die eigentliche Lagune erreicht man über einen breiteren Zugang, der sich bei den Lodges befindet und da war ja noch was auf dem Weg. Wir konnten doch Elefanten erahnen im Schilf und tatsächlich sieht man zuerst einen Rücken und einer der Elefanten steht nah am Rande des Kanals und beäugt uns einen kurzen Moment, bevor er sich weiter ins Schilf zurückzieht.







Durch die tiefe Position des Bootes und das hohe Schilf kann man nicht so viel der Elefanten sehen, zum Glück aber haben wir das Boot genommen inkl. Sitzen auf dem Dach, sprich… es ist begehbar, bzw. durch 3 Sprossen, die an der Seite des Bootes befestigt sind zu beklettern. Das muss natürlich ausprobiert werden und wie schon gesagt, Elefanten im Schilf sind ein tolles Motiv und ich werde nicht enttäuscht. Auch so eines unserer Lieblingsmotive der Reise. :)





Wir kommen an den Lodges vorbei und Cobra begrüßt Mitarbeiter auf den Stegen und immer hört man ein „Happy Independence“ rüberschallen. Stimmt ja, es ist der Unabhängigkeitstag in Botswana. Hatten wir ganz vergessen.

Der Kanal öffnet sich hier und die Lagune erstreckt sich vor uns. Breite Wasseradern durchziehen das Schilf hier und Cobra gibt Gas. Wir fliegen dahin, lassen uns den Wind um die Nase streichen und genießen einfach die Landschaft und den Moment. Vollbremsung, also Cobra nimmt Fahrt raus, so eine Vollbremsung mit Boot ist ja nicht ganz so einfach. :P

Er wendet das Boot, fährt ein gutes Stück zurück und deutet auf den Schilfrand. Wir können nix entdecken… was will er denn von uns? :dry:



Da vorne, guckt doch mal genauer hin!


Und tatsächlich sitzt da etwas auf einem Schilfhalm. Klein, bläulich und schaut ins Wasser. Ein Malachit-Kingfisher hat Cobra entdeckt. Aber WIE? :huh:

Auf genau diese Frage bekommen wir zu hören „Die sind einfach zu entdecken. Der rote Schnabel fällt ja immer sehr gut auf, daran kann man die gut erkennen.“ Ach echt jetzt? – Am roten Schnabel. Bei Vollgas über den Kanal, auf gute 20-30m Entfernung… ich kann es ja immer noch kaum glauben, aber wenn ich an unseren Tauchguide Ervin auf den Philippinnen denke, der hat auch jede Nacktschnecke im Ozean gefunden. :silly:

Der kleine Piepmatz beweist aber, dass er nicht dort festgeklebt wurde, denn er wechselt öfter mal den Standort und Cobra folgt ihm…

Malachit Kingfisher | Haubenzwergfischer


… das Verfolgen liegt sich an Petras und meinem recht deutlichem Interesse an dem Kleinen :laugh:




Beharrlichkeit zahlt sich aus und so gelingt dann auch noch, trotz wackeligen Bootes und immer noch etwas diesigem Licht ein halbwegs scharfes Foto mit ein paar Details dieses Winzlings. :)



Wir haben schon Elefanten gesehen, jetzt den Kingfisher, da wäre man schon happy, aber nur ein Stück weiter steht wieder ein alter Elefantenbulle im Schilf und schlägt sich seinen Wanst voll. Es ist ein wahres Futterparadies für die Elefanten hier. Das werden wir später noch ganz anders erleben.






Cobra nähert sich langsam und hat den Elefanten genau im Blick. Dieser hier ist sehr entspannt erklärt er. Man muss sich vorsichtig nähern und sehen wie der Elefant reagiert, ob er einen als Bedrohung ansieht. Er möchte das Tier nicht stressen und lässt uns langsam ins Schilf treiben.

Die Elefanten sind sehr vorsichtig, wenn sie im Wasser stehen. Schnelle Bewegungen sind nicht möglich, die Elefanten wissen um die Gefahr eines Fehltritts und so ist ein Angriff keine gute Option und wenn, dann auch leicht auszuweichen. Ebenso ist eine Flucht für den Elefanten riskant, also schauen wir genau, wie er reagiert. Er schaut uns mal an… ich glaube Boote kennt er und weiß, dass keine Gefahr von Ihnen hier ausgeht. Und sowieso hat das Fressen oberste Priorität. ;)



“Selfie“-Foto muss dann doch mal sein, sorry. :whistle:


Wir legen wieder ab und verabschieden uns. Ein kurzer Blick und dann heißt es wieder Fressen. Cobra hat doch noch etwas vor mit uns…





… auf meine Frage unterwegs, was es Besonderes zu entdecken gibt hier hat er nun die Antwort parat. Sitatunga-Antilopen kommen in der Lagune vor, dazu muss man aber noch ein ganzes Stück rausfahren und da wir nicht so viel Zeit haben muss er jetzt mächtig Gas geben. Er kennt eine Gegend, wo man häufiger welche sieht. Dort angekommen nehmen wir Dampf raus. Ich beziehe wieder Posten auf dem Dach und Cobra erklärt uns, dass wir nach nassem, braunen Fell Ausschau halten müssen, dass zwischen dem Schilf auftaucht.

Ein Ding der Unmöglichkeit. Wir sehen nix… auch von oben kommt mir die Schilfwand wie eine einzige Masse vor, trotz Schrittgeschwindigkeit. Und dennoch, Cobra entdeckt tatsächlich etwas im Schilf. Er wendet und ist danach bemüht uns zu erklären, wo genau wir hinschauen müssen oder uns zu zeigen, wo auf dem Foto wir schauen müssen. :cheer:



Wir stehen praktisch mitten im Schilf, nur wenige Meter von der Antilope entfernt. Aber auch vom Dach runter, bekomme ich nur einen Teil des Hinterns… nasses, braunes Fell auf den Sucher. Cobra ist zwar etwas enttäuscht, dass er uns keine Sitatunga in voller Pracht zeigen konnte, aber wir können ihm versichern, dass die Suche allein schon spannend war und wir uns auch über das Ergebnis freuen.



Es soll wohl eine Sitatunga-Antilope sein… :pinch:


Wir machen uns auf den Rückweg und lassen wieder die Landschaft vorüberziehen. Ein African Darter erregt noch unsere Aufmerksamkeit. Während Cobra erklärt, dass er seinen Beinamen „Schlangenhalsvogel“ bekommen hat, aufgrund der Eigenart, dass er manchmal so schwimmt, dass der ganze Körper unter Wasser ist und nur Hals und Kopf rausschauen und dabei wie eine Schlange aussieht, posiert Petra ebenso anmutig wie der Darter neben uns vor schönster Kulisse. :)


African Darter | Afrikanischer Schlangenhalsvogel






Ich bleibe noch eine ganze Weile oben auf dem Dach sitzen. Man hat einen tollen Weitblick über die Schilfebenen und man kann auch weit entfernt noch Elefanten entdecken. TOLL!




Auf dem Rückweg nehmen wir ein paar Abkürzungen durch schmalere Kanäle und Cobra lässt es jetzt noch mal richtig fliegen. Wir zeigen ihm den Daumen hoch und er legt noch mal einen Zahn zu, ein breites Grinsen im Gesicht. Zurück im Zugangskanal geht es dann wieder gemächlich dahin. Wir sind schon ein gutes Stück über die abgemachte Zeit, aber auch hier hält er noch mal an für ein schnelles Foto.

Pied Kingfisher | Graufischer


FAZIT: Bootstour Xakanaxa mit Cobra
Zurück an Land bleibt uns nur ein großes Danke und die Bezahlung natürlich. 650 Pula für 2 Personen. Nicht günstig, aber im Rahmen dessen, was wir sonst auch bezahlen mussten für Bootstouren… hier aber jeden Pula wert. B)

Wir fanden die Tour schon vor Ort super, im Nachhinein betrachtet war es mit Abstand die Beste. Bester Guide, privat und exklusiv. Vielleicht kann man hier nicht mit der Erwartungs-Garantie auf spektakuläre Sichtungen rausfahren wie z.B. am Chobe, aber da das nicht die oberste Priorität für uns hat, hoffen wir beide doch sehr, dass wir irgendwann wiederkommen. Dann machen wir wieder eine Tour hier und es wäre sehr schön, wenn Cobra dann immer noch dort ist. :)
5/5 Sterne mit einer Menge Bonuspunkte und eine absolute Empfehlung!

Danke Cobra!


Wir verabschieden uns und lassen ein kleines Dankeschön-Geschenk in Form von HARIBOs zurück. Unsere reservierten Holzscheite werden verstaut. Die fallen üppig aus, fast eine doppelte Ladung. Damit kommen wir erstmal aus eine Zeit lang.

Wir fahren noch mal zurück zum Camping-Platz, Petra und Andreas bleiben ja noch ein paar Tage vor Ort. Wir machen uns frisch und es gibt noch ein gemeinsames Frühstück, das aber eher knapp ausfällt. Müsli, Kekse, Kaffee und ein netter Plausch müssen für heute reichen. Immerhin geht es für uns heute noch weiter in die Khwai-Region, also ist auch noch etwas Strecke zu schaffen.

Und wie das nun mal so ist. Aller Abschied fällt schwer. Wir hätten wirklich gerne noch mehr Zeit mit Petra und Andreas auf Safari verbracht. Schön war es. Vielleicht ja nicht das letzte Mal?! B)



Makgadikgadi: 35 | Boteti: 16 | Rundflug Maun: 67 | South Gate: 10 | Xakanaxa CS-III: 1 | Dead Tree Island: 10 | Motlaba Island: 24 | 2nd Bridge: 17 | Mboma Island South: 49 | 3rd Bridge CS-VIII: 1 | Hamerkop Pools: 3 | Jesses Pool: 7 | Xakanaxa CS-VIII: 2 | Old-Landing Strip: 14 | Paradise Pools: 2 | Bootstour Xakanaxa: 5 ||| #263
Letzte Änderung: 05 Mai 2019 13:00 von Blende18.2.
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05 Mai 2019 13:32 #555513
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  • Dillinger am 05 Mai 2019 13:32
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Hallo Robin,

Ein toller Bericht mit spitzen Fotos. Ich muss mich wiederholen. Danke.

Liebe Grüße
Markus
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05 Mai 2019 19:59 #555543
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  • Christel66 am 05 Mai 2019 19:59
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Hallo Robin,
auch ich bin auf diesen Reisezug aufgesprungen, zwar spät, aber ich habe es noch geschafft. Nun, da ich an dem momentanen Ende angekommen bin, möchte ich mich schon einmal recht herzlich bei euch zweien für diesen tollen Reisebericht bedanken. Er ist einfach toll geschrieben und genauso lässt er sich lesen. Ich bin normalerweise ein sehr lesefauler Mensch, aber bei eurem Bericht bin ich voll dabei.
Wir wollen nächstes Jahr auch eine Botswana Tour machen und ich habe mir schon einige Tipps aus deinem Bericht angeeignet.
Ich weiß leider noch nicht, ob ich das hin bekomme, da ich bisher nur Südafrika-Erfahrung habe und Botswana eine andere Klasse sein soll.
Wir schauen mal.
Also in diesem Sinne
weiter so und ein riesen großes Dankeschön.
Chris
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05 Mai 2019 21:12 #555546
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  • uli-rt am 05 Mai 2019 21:12
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Blende18.2 schrieb:
Ein Tag unterwegs mit “MARO-Safari-Tours“

… und wohl so ca. das Ergebnis, auch wenn das Foto von mir ist :)


Hallo Mara und Robin,
ich war ganz überrascht, wie es inzwischen in Third Bridge und Xakanaxa aussieht. Ich erinnere mich bei Third Bridge noch gut an ein altes kleines und heruntergekommenes Waschhaus aus dessen Duschen es nur kalt gerieselt hat. Deshalb habe ich auch mal unsere alten Bilder von Mai 2005 rausgeholt. Allerdings habe ich nur ein Analoges gefunden, welches beim Scannen noch schlechter rauskommt. Aber es ist die gleiche Blickrichtung wie Eures – erkennbar an den beiden markanten Bäumen links und in der Mitte… Das schicke Häuschen fehlt und eine Wasserdurchfahrt gab es auch nicht…. :laugh:
Vielen Dank auch weiterhin für Euren wunderbaren Bericht!!
Uli


7 x Südafrika, 4 x Namibia. 2 x Botswana sowie USA, Kanada, Brasilien, Island...
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