Nach langem Schweigen…… Fortsetzung!
Sonntag, 08.04.2018- Von South Gate über Umwege (Khwai und zurück) zum Mankwe Camp:
Oder: Irrfahrten im Moremi
Oder: Wer laut genug schreit, kriegt manchmal, was er will!
Oder: Hochmut komm vor dem Fall
Oder: Ein verlorener Tag
Oder: Woran misst man, ob ein Tag verloren war?
Ich erinnere nochmal kurz, wo wir vor ca. 2 Monaten stehen geblieben waren: kurz nach unserer „Befreiung“ aus dem Matsch zwischen South Gate und North Gate Im Moremi…..
Wer den Anschluss nochmal finden will, muss auf Seite 33 gucken – denn danach folgt ein längerer Einschub über Joels „International Day“ an der Schule. So, nun hoffe ich, dass jeder wieder den Faden gefunden hat!
Naja, so sind wir also trotz allem anfänglichen Wunsch der Kinder, „mal wieder so richtig stecken zu bleiben“, auch sehr froh, hier endlich wieder heile draußen zu sein, und setzen unsere Fahrt nach Khwai fort. Nun etwas desillusioniert und mit sinkender Hoffnung, dort Löwen zu Gesicht zu bekommen
. Inzwischen ist der Tag eben doch schon fortgeschritten…. Und weiter geht es durchs Gestrüpp bei Matschloch an Matschloch....
Etwa 10 Minuten später treffen wir tatsächlich schon auf’s North Gate – ohne Stecken bleiben hätte der Plan mit dem frühen Aufstehen und dem frühen Game drive am Khwai evtl. tatsächlich funktioniert!
Da ich ja in manchen Eurer Berichte den versteckten Hinweis gefunden hatte, dass es südlich des Khwai Rivers auch sehr schöne Game Drive Wege gibt, fahren wir also nicht durchs Gate, sondern biegen direkt davor rechts ab. Dort kommt man ja gleich durch das North Gate Camp Site – und hier ist es zur Abwechslung mal proppe voll! Alle Plätze belegt, wie uns scheint, und auch noch keiner unterwegs, sondern alle gemütlich beim Frühstück (oder ist das schon NACH deren Morgen game drive???).
Unser Magen meldet sich eigentlich auch so langsam
, aber wir sind hier schließlich her gekommen, um Tiere zu sehen, und wir wollen nicht noch mehr Zeit verplempern, deshalb fahren wir weiter.
Hier ist es allgemein ziemlich matschig, und es ist gar nicht leicht, den richtigen Weg durch die Campsite zu finden, da manche Stellen unpassierbar sind und wir uns um diverse Zelte und Autos zwischen dichten Bäumen schnörkeln.
Dann sind wir durch – vor uns öffnet sich eine kleine Ebene, auf der ein paar Impalas in der späten Morgensonne stehen, und es steigt nochmal die Lust auf Gamedrive!
Ich habe „Maps-me“ auf meinem phone geöffnet und will uns damit einige kleine Wege lotsen. Das ist zwar grundsätzliche eine gute Idee – die Wege finden wir auch alle – nur sind mehrere davon so überflutet, dass wir wieder umkehren. Vor einer laaaaangen Wasserstraße, die uns Ungewisse führt, bleibt Volker stehen, und mein sonst so risikofreudiger Mann sagte etwas genervt: “Ach nö – darauf hab ich jetzt irgendwie keine Lust mehr!“.
Selten höre ich sowas aus seinem Munde angesichts Spaß versprechender matschiger Rough Roads – aber die letzte Aktion hat ihm für heute wohl doch gereicht!? Auch wenn wir trotz letzterer Erfahrung immer noch viel Vertrauen in unseren Landcruiser haben – das ist uns nun doch zu heikel - wir drehen um und wählen einen Weg, der etwas weiter nach Süden führt, etwas weiter weg vom Khwai River.
Wir kurven über matschige Wege durch’s – na, was wohl? Genau: Gestrüpp! Und suchen vergebens mit Argusaugen dasselbige nach irgendetwas Interessantem ab. Hin und wieder mal ein Lechwe oder ein Impala – das weckt zumindest Tabea aus ihrer Trance und sie führt weiter fleißig ihre Liste!
Ich weiß nicht mehr, wie lange wir hier herumkurven, aber es ist wirklich wenig „ergiebig“. Ein wenig Abwechslung bringen uns an einem Matschloch ein ganzer Schwarm von Gänsen, die wir noch nie gesehen haben. Sie stehen aber so im Schatten, dass es für Bilder irgendwie nicht lohnt – oder uns ist heute so langsam der innere „Drive“ abhanden gekommen, so gibt es davon keine. Später in Savuti sehen wir noch mehrere davon, und ich kopiere hier von dort ein echt mieses Bild rein – einfach, damit ihr hier nicht nur Text habt.
Ich weiß nicht mehr, wie diese Gänse heißen, und unsere Bestimmungsbücher stecken nun alle im Container. Vielleicht mag mir einer helfen?
Doch als dann auch der übernächste Weg, den ich eigentlich mal mehr in Richtung Khwai River nehmen wollte, ebenfalls völlig überflutet ist, geben wir es auf und kehren um. Da hab ich dann immerhin mal hinten aus dem Auto raus geknipst, und das ist alles, was ich Euch bieten kann:
Wir fahren durch Wasser, und Detour um Detour - manchmal weiß man gar nicht mehr, ob man wieder auf der Hauptstrecke ist, oder noch auf der "Detour von der Detour von der Detour".....
Inzwischen knurrt der Magen ganz mächtig – es ist ca. 10:30, und wenn wir schon keine Tiere zu sehen bekommen
, wollen wir jetzt doch wenigstens etwas zwischen die Zähne kriegen! Dafür aber wünschen wir uns ein etwas schöneres Plätzchen als nur im tierlosen Gestrüpp, und fahren deshalb weiter und weiter – der Magen schreit inzwischen schon unüberhörbar!!! – und endlich sind wir wieder zurück an der offeneren Ebene bei den Campsites, wo am Morgen noch die Impalas gestanden hatten.
Doch Ätsch bätsch – die sind jetzt auch verschwunden (aber nicht etwa, weil die Löwen kamen…)! Aber besser wird’s wohl heute auch nirgends mehr, so machen wir hier endlich eine Frühstückspause.