19.09.17 – Rooiputs – Nossob /KTP
Bei Morgengrauen muessen wir „mal raus“. Doch in dem Moment hoeren wir Loewengebruell. Noch ist es ziemlich weit weg. Wir warten ob es naeher kommt oder sich entfernt. Und es kommt naeher, und das sehr schnell. Genau in unsere Richtung. Er bruellt in einer Tour.
Wir oeffnen das Canvas der Fenster und bleiben auf unserem Logenplatz. Vergessen dabei komplett was wir draussen eigentlich wollten. Dann endlich sehen wir ihn. Ein Glueck ist es schon so hell, dass mir ein Foto gelingt, auch wenn ein sehr schlechtes. Ich war einfach zu aufgeregt und die Kamera dazu noch falsch eingestellt. Ein grosses Loewenmaennchen. Wow..
Er kommt genau ueber unsere Campsite . Bleibt an jedem Baum und Strauch stehen, riecht und bepieselt ihn. Und er bruellt. Es ist so laut, dass es einem kalt ueber den Ruecken laeuft.
Er hoert auch unser Fluestern im Dachzelt, bleibt stehen, guckt und laeuft dann langsam weiter zu unseren suedafrikanischen Nachbarn. Dort legt er sich vor ihre Bushlapa. Er beobachtet was, ist in Lauerstellung. Erst einige Zeit spaeter sehen wir warum. Zwei Loewinnen laufen etwas weiter weg ueber die Campsite 3.
Nun trauen wir uns auch raus. Der Loewe ist abgelenkt. Es passiert auch nichts weiter, er liegt einfach nur da und schaut in die Richtung, wohin die beiden Loewinnen verschwinden. Unsere Nachbarn sind erst mal gefangen in ihrem Bodenzelt.
Da wir auf Gamedrive und anschliesend gleich weiter nach Nossob wollen, ziehen wir uns nur kurz an, klappen das Dachzelt ein und fahren los. Zunaechst erst einmal in Richtung unserer Nachbarn, wo inszwischen schon 2 weitere Autos stehen. Der Loewe liegt immer noch da, genau vor ihrer Tuer und es sieht aus, als ob er laenger dort liegen bleiben wird. Wir wissen ja was passiert, wenn Loewen sich erst einmal liegen. Lange und nichts.
Bei Leeudril ist schon wieder nichts los. Nur ein paar Greifvoegel und natuerlich Tauben.
Dann fahren wir halt nach Kij Kij. Aber unsere gestrigen Loewen sind heute morgen nicht da. Dafuer ein Straussentreffen. Und natuerlich Schakale, die verzweifelt an der Wasserstelle nach dem kuehlen Nass suchen.
Aber es ist immer noch staubtrocken. Genau wie die Pad. Die Autos ziehen eine lange, weisse Wolke hinter sich her.
Wir warten bis wir wieder Durchblick haben und fahren auch langsam weiter nach Norden. Von anderen Autos versuchen wir Abstand zu halten und lassen sie ziehen. Die haben es eh alle eiliger als wir.
Ein paar km vor Melkvlei begegnen wir einem Loewenpaar, direkt an der Pad. Sie nehmen von uns kaum Notiz , queren die Pad und laufen auf der anderen Seite die Duene hoch. Dort legen sie sich hinter Straeucher, wo wir sie nicht mehr sehen koennen. Es scheint als wenn die Loewin Junge hat. Der Loewe ist noch ein juengeres Maennchen und seine blonde Maehne noch nicht ausgewachsen.
2 x Loewen vor dem Fruehstueck, das nennen wir einen gelungenen Start in den Tag. Nun gibt es erst einmal ein ausgiebiges Fruehstueck am „unfenced“ Picknickplatz bei Melkvlei. Auch wenn es hier gestattet und normal ist, dass man aus dem Auto aussteigen kann, sollte man die Umgebung trotzdem im Auge behalten. Rundum ueberall so schoenes Loewengras... Also heisst es Ausschau halten nach Ohren im Grass oder weisse Schwanzspitzen. Waehrend des Fruehstuecks unterhaelt uns die Voegelwelt.
Es wird immer heisser und wir haben noch ein Stueck zu fahren bis Nossob. Entsprechend wenig Tiere sehen wir an den kommenden Wasserloechern. Ueberall stehen kleine Tiergruppen in den Schatten der Baueme.
Im Nossob Rest Camp finden wir noch einen ruhigen und zumindest etwa schattigen Platz am Zaun. Im hinteren Bereich, wo es zum Pool geht, stehen die Wagenburgen Backe an Backe.
Im Shop bestellen wir fuer nachmittags frische Roosterkoeks. Unsere fast leere Gasflasche koennen wir hier leider nicht befuellen. Wir haben ja noch die 2. Flasche und mit der kommen wir locker bis Maun.
Die heissen Mittagsstunden verbringen wir am sehr frischen Pool. Wir unterhalten uns mit 2 Suedafrikanern, die frueher hier ihren Dienst absolviert haben. Es ist interessant Geschichten zu hoeren, die nicht in Reisefuehern oder im www. Stehen.
Anschliessend schmeissen wir den Grill an. Es gibt leckere Boerewors und Restspaetzle von gestern. Da wir heute keine Lust mehr aufs Fahren haben, vertroedeln wir den restlichen Nachmittag auf der Campsite. Sichern Fotos, machen klar Schiff im Auto und unterhalten uns mit den Nachbarn. Einer schenkt uns eine Flasche Rotwein und wuenscht uns Glueck auf dem Nossob-Mabua Trail. Er erzaehlt uns, dass die Nachbarn zur rechten Seite sich dort festgefahren haben und die Nacht im Bush verbringen mussten, bevor sie am naechsten Morgen von einem anderen Fahrzeug geborgen wurden. Zunaechst macht uns das ein wenig Angst. Erst spaeter sehen wir um welchen Wagen es sich handelt. Ein tiefliegender 2x4 Subaru. Wir fragen uns, was so ein Auto in der Mabuasehube Region zu suchen hat und sehen unser Challange in 2 Tage schon lockerer entgegen.
Den Abend verbringen wir mit Savanna & Knabberzeugs am Hide und werden dort lange von einem Loewenpaar „in love“ unterhalten.
Und „in love“ geht es die ganze Nacht durch, auch direkt bei uns hinter dem Zaun. Wir schlafen im Alle-halbe-Stunde-Takt.
LG,
Elsa