Lieber Steinbeisser,
Du kannst ja ohne GPS gehen, und den Schnick-Schnack bleiben lassen. Meine Meinung und die anderer ist das nicht. Das haben wir ja nun schon oft genug ausgefochten. Nicht jeder kann sich nach Sonnenstand und Baumrinde zuverlässig orientieren - und für diese Leute -wie mich- gibt es das ultimative Hilfsmittel GPS. Deshalb kann ich es überhaupt nicht verstehen, wenn jemand meint den Schnick-Schnack einfach so abtun zu können.
Es gibt genügend Fälle im Moremi und Chobe wo die Leute gerade noch in letzter Sekunde aus der Patsche gerettet wurden. Genau das verhindert eben GPS. Womit es unbestritten zur Sicherheit unverzichtbar ist.
Ein junges dt Ehepaar erklärte mir zu diesem Thema:
\"\"Wir wollten von Gweta nach Kubu Island. Leider hatten wir kein GPS und auch keinen Kompass dabei. Unterwegs mussten wir aufgeben, weil wir nicht mehr wussten wo wir waren. Auf unseren eigenen Spuren fuhren wir zurück. Das war gar nicht so einfach. Im Moremi NP haben wir uns ebenfalls verfahren. Glücklicherweise bekamen wir auf einer Lodge 40 Liter Sprit um weiterzukommen.\" Wir gehen nie mehr ohne GPS !\"
Dazu noch eine Anmerkung, das Beispiel mir der Grossstadt ist eine Krücke. Dort findet man immer einen Ausgang und nebenher auch eine Tankstelle. Im Moremi und Chobe auch ? Nach 50 m kennt mancher schon den Rückweg nicht mehr !
Für das Bodenzelt gilt das auch. Sprich mal mit jemand der damit zwischen den Elefanten übernachtet hat. Es revidiert Deine Meinung. 4 Tonnen stapfen 30 cm daneben, vorn und hinten. Unabhängig davon wird normalerweise nichts passieren. Das ist unbestritten. Es ist aber nicht so, dass gnadenlos gezeltet wird, sondern es ist die Ausnahme. Normalerweise kommt jeder mit einem Dachzelt.
Vielleicht siehst Du es ja auch in Afrika anders - ich sehe zu fast 100 % Dachzelte zumindest was Botswana betrifft.
Erlaube mir nun noch ein Beispiel zu den zum Vorbild empfohlenen Buren:
\"Im April 2003 fuhr ein südafrikanisches Ehepaar mit 2 Töchtern in den Chobe NP. Sie hatten ein recht neues amerikanisches Geländefahrzeug mit Anhänger. Auch ein GPS hatten sie sich am Vortage zugelegt.
Trotzdem, bei der Fahrt verirrten sie sich und fuhren durch das hohe Gras. Dabei bedachten sie nicht, dass viele Fahrzeuge in den Quertraversen das Gras sammeln und immer eine Brandgefahr besteht. Nach kurzer Zeit brannte das Auto, es brannte vollkommen aus - nicht einmal den Anhänger konnten sie retten.
Nun standen sie im Chobe, kein Wasser, kein Unterschlupf.
Man entschloss sich, dass der Ehemann alleine losgeht um Hilfe zu holen. Er schaffte es. Nach 30 km Fussmarsch und ohne von Tieren angegriffen worden zu sein, traf er völlig entkräftet auf andere Parkbesucher.
Die ganze Familie wurde im letzten Moment gerettet.
(ein gleichgelagerter Fall wurde hier 2006 bekannt)\"
Gruss
Roland
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www.dt800.de, am: 23/07/2006 13:24