THEMA: Neue Preise fuer Nationalparks
14 Okt 2009 16:00 #117661
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  • paulimann am 14 Okt 2009 16:00
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Andreas Cierpka schrieb:
Es ist laut einer Statistik so, dass 70% der Campinggaeste aus ZAR kommen. Wenn diese also wegfallen ist das bereits ein enormer wirschaftlicher Schaden

Uns hat man in den letzten Jahren schon mehrfach erzählt, dass man in Botswana gerade diese Klientel unbedingt loswerden will. Gründe: Südafrikanische Camper brächten praktisch ALLES von zuhause mit und (wer sie schon mal auf dem Campingplatz erlebt hat, weiß, wie sehr das stimmt :woohoo: ) und würden am meisten Dreck und Lärm machen (zumindest das mit dem Lärm spiegelt auch unsere Erfahrungen wieder). Man wolle lieber die finanzkräftigen Gäste in den Luxuslodges haben, Camper brächten zu wenig Geld ins Land.

Dazu kann ich nur sagen: wenn sie mich als Camperin nicht mehr haben wollen, besuche ich dort natürlich auch keine Luxuslodge mehr! Ich denke es wird in Botswana unterschätzt, wie viele Leute eben nicht nur campen (das macht man ja schließlich nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen!), sondern auch mal zwischendurch z.B. für 3 Tage im Delta eine teure Lodge buchen - für uns hatte das immer einen besonderen Reiz (jetzt nicht mehr...)!
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14 Okt 2009 16:58 #117668
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  • Guido. am 14 Okt 2009 16:58
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paulimann schrieb:
Man wolle lieber die finanzkräftigen Gäste in den Luxuslodges haben, Camper brächten zu wenig Geld ins Land.

Auf der Website irgendeiner Regierungsbehörde von Botswana kann man eine unabhängige Studie zum Tourismus herunterladen. Tenor war, dass die teuren Luxuslodges im Vergleich zu Campern nicht so überragend viel für die Wirtschaft von Botswana bringen, wie das angesichts der Tarife auf den ersten Blick scheint. Egal ob Baustoffe, Kloschüsseln, Mobiliar, Bettbezüge, Handtücher, Duschgel, Besteck oder auch ein Großteil der Lebensmittel: Es gibt kaum verarbeitende Industrie in Botswana und deshalb kommt sehr viel von dem, was Lodges brauchen, aus dem Ausland. Deshalb bleibt laut der Studie von den teuren Lodgetarifen gar nicht soviel in Botswana hängen.

Freilich schaffen Lodges aber mehr Jobs für Geringqualifizierte als Campsites. Und Lodgebesucher bringen Botswana immer noch mehr als Camper, aber eben bei weitem nicht im Verhältnis der Preise.

Beste Grüße

Guido
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14 Okt 2009 17:03 #117670
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  • paulimann am 14 Okt 2009 16:00
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Tja, dann weiß ich auch nicht, was das Ganze soll. Uns paulimanns als (mittelzahlungskräftige) Touristen mit bisheriger Affinität zu Botswana wird es jedenfalls aus diesem eigentlich ganz schönen Land vertreiben. Aber nach Sambia, Zimbabwe und Malawi wollten wir ja auch schon lange, und SA haben wir in letzter Zeit zugunsten Namibias und Botswanas auch ein wenig vernachlässigt... :P
Letzte Änderung: 14 Okt 2009 17:05 von paulimann.
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14 Okt 2009 17:30 #117671
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  • travelNAMIBIA am 14 Okt 2009 17:30
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Hi Guido,
Deshalb bleibt laut der Studie von den teuren Lodgetarifen gar nicht soviel in Botswana hängen.
kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich alleine schon an die VAT denke (ich glaube momentan 10% in Botswana). 10% von €300 für eine Lodgeübernachtung ist doch mehr als 10% von €10 für einen Campingplatz, oder? Man müsste natürlich wissen wie viele Bettnächte es in Lodges und wie viele auf Campingplätzen es gibt. Und besser mit teilweise importierten Materialien etwas bauen (Arbeitskräfte für den Bau etc.) wie im Falle von Lodges, als "gar nichts" bauen (z.B. Campingplätze).

Aber das nur am Rande :-)

Sonnige Grüße
Christian
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14 Okt 2009 19:54 #117683
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  • steinbeisser am 14 Okt 2009 19:54
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Mich würde mal interessieren, um welche Art von Privatisierungen es sich eigentlich handelt:
-werden Grundstücke/Campgrounds an private Unternehmen wie Wildenes oder andere verkauft/verpachtet?
- handelt es sich um (neudeutsch) public privat partnerships (ppp)ähnlich unseren komunalen Modellen, d.h. grob, ein privater Investor übernimmt 49% und betreibt fortan das städtische Freibad, nachdem er in eine Rutsche etc. investiert aht. Die Stadt hält aber weiter ca. 50% und den Daumen auf den Konditionen?
- es wird schlicht eine Art Stadtwerke GmbH gegründet, hier natürlich die Moremi Campsite GmbH?
Wenn durch Privatisierung der Tourismus dezentralisiert und als Betreiber/Partner die lokalen Komunen oder z.B. Genossenschaften oder lokale Unternehmen fungieren, kommt mir das z.B. ganz vernünftig vor. Preise wie hier genannt, werde ich aber zukünftig auch bei einem solchen Modell nicht zahlen, dann war die 8. Fahrt vorerst mal die letzte.
Zudem: die neuen Ablutions, wie auch die Dreingabe von neuen Wirtschafts-, Verwaltungs- und Wohngebäuden ist ja offenbar ganz oder z.T. EU-finanziert. Da hat kein Lodgeunternehmen und kein Kwai Community Trust investiert. Der Zustand wenige Monate nach Eröffnung zeigt überdies die bekannten Mängel. Die EU hat wieder vergessen, ein Instandhaltungsseminar anzubieten, genügend Ersatzteile zu beschafen und die Handwerker auszubilden ;)
Speziell zu Gernots Einwurf:
sicher gibt es Camper, die sich wie die Schweine benehmen. Die sind aber nach unserer Erfahrung in deutlicher Minderheit, auch aus ZAR. Wenn die ereitstehenden Müllboxen von Affen und Hyänen geplündert werden, liegt das wohl eher an der Konstruktion. Wenn wie dieses Jahr im August das schöne neue Klo zugesch.. war,lag das einzig daran, daß die angestellten Männer zu faul waren, den neuen Wasserbehälter mit der neuen Pumpe aufzufüllen und die angestellten Frauen lieber im Office am PC spielten, statt ihren Männern "Beine zu machen". ok, wir haben auch oft großes Engagement in den Parks erlebt, aber das Verhältnis Engagement/Service/Freundlichkeit versus Gleichgültigkeit/Unfähigkeit schätze ich dennoch bei 20:80. In D vielleicht umgekehrt. Und das wird durch das EU-finanzierte Hinstellen von schönen Häuschen sicher nicht besser. In zwei Jahren haben wir das alte Moremi wieder :)

Und querfeldeinfahrende oder sonstwie rowdyhafte Camper/Touris haben wir zwar auch immer mal wieder gesehen, Prozentsatz geschätzt aber sicher weit unter 5%. Und davon mindestens zur Hälfte sogenannte Touroperator.

steinbeisser
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14 Okt 2009 20:09 #117685
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  • juma am 14 Okt 2009 20:09
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Das wär ja echt ganz schön teuer, wobei ich mal lieber abwarten würde, bevor es aktuell wird - noch stammt die Info ja von Maun Self Drive und keine Ahnung wie zuverlässig die sind?! Hoffen wir mal, dass es vielleicht nur zum Teil stimmt, sonst wird wohl die Botswana-Erkundung per Zelt wirklich zu teuer und Botswana als nächstes Urlaubsziel wieder gestrichen ...

lg
markus
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