THEMA: Selbstüberschätzung?
03 Jun 2008 09:42 #69204
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  • edwina am 03 Jun 2008 09:42
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Hallo Southerndreams!
Komme jetzt erst auf diesen Thread, weil ich nur sporadisch hier bin. Das ist ein tolles Stück Kalahari, was Ihr Euch da vorgenommen habt! Ziemlich weit oben auf meiner Highlight-Liste! Und Khutse hat durchaus seinen Reiz, auch auf dem Höhepunkt der Trockenzeit. Ist etwas für Liebhaber (Naturfotografen!) von Wüstenlandschaften und spezialisierten Tieren, wäre schade darauf zu verzichten. Aber ich muß den anderen FoMis zustimmen: die Strecke von Khutse in den CKGR ist zwar rein von der Kilometer-Entfernung nicht gewaltig, aber Ihr werdet wohl nicht schnell vorankommen. Ich sehe, daß Ihr 4x4-Neulinge seid (oder hab ich da was falsch verstanden?), und ohne Euch zu nahe treten zu wollen, hier meine Erklärungen: Am Ende der Trockenzeit ist der Sand schon sehr tief, aufgewühlt und staubig, da kann man richtig schön wühlen; das geht gleich hinter der Khankha Pan schon los. Aber das größere Problem auf der Strecke ist meines Erachtens der hohe Mittelsteg zwischen den beiden Reifenspuren. Da kommt man mit der Bodenfreiheit eines üblichen d.h. höhergelegten 4x4-Hilux schon an die Grenze und schiebt unterm Chassi ordentlich Sand vor sich her - die Bodenfreiheit des Mitsubishi dürfte ähnlich sein. Luftablassen ist deshalb auch nur begrenzt möglich. 185er-Bereifung oder eher noch größer ist daher empfehlenswert. Oder Sandbleche. Nun könnte man theoretisch, um den hohen Mittelsteg zu umgehen, die Fahrspur seitlich etwas verlassen, das ist aber wegen des dichten Bewuchses rechts und links meist dann doch nicht möglich. Es sind im südlichen Teil einige eigentlich unscheinbare Dünenkämme zu überqueren, was mit Anlauf und Schwung kein Problem ist; das Schwungholen ist aber bisweilen micht machbar, weil die Bodenwellen zu stark sind, sodaß sich bei höherer Geschwindigkeit der Wagen entsetzlich aufschaukelt. Bei langsamer Anfahrt schafft man es dann aber evt. nicht auf die Düne rauf. Es haben sich an manchen Stellen einige Umfahrungen gebildet, die man aus der Ferne schon gut erkennen kann. Die ein oder andere Umfahrung entpuppt sich aber als noch schlechter als der Original-Weg. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich daher, das dann vorher zu Fuß kurz abzulaufen. Im übrigen habe ich gehört, daß diese Strecke wegen der Landschaftsformation von Nord nach Süd besser zu befahren sein soll als von Süd nach Nord, aber dazu kann ich für das Teilstück zwischen Xaxa und Khutse nichts sagen, kenne das nur von Süden her.
Daß der BWNP die Buchung bestätigt hat, hat nicht zu bedeuten, daß die Streckenplanung so wirklich sinnvoll ist. Die bestätigen alles, ohne sich wirklich Gedanken zu machen; und wahrscheinlich war von denen, die im Office arbeiten, auch noch nie selber jemand dort, um sich ein Bild zu machen. Um aus der Strecke nicht eine Rallye zu machen – Ihr wollt ja auch noch Zeit zum Fotografieren haben - empfiehlt sich ein weiterer Zwischenstopp an der Piper Pan, wo es auch wirklich lohnenswert ist, da das künstliche Wasserloch dort meistens tatsächlich auch Wasser hat. Daß Ihr dafür jetzt keine Buchung habt, ist erfahrungsgemäß nicht weiter schlimm. Falls Ihr später als geplant den CKGR verlaßt, zahlt ihr den zusätzlichen Tag einfach beim Verlassen am Gate nach.
Und noch was: die Tankstelle in Rakops ist seit dem großzügigen Ausbau des Transkalahri-Highways nicht mehr zuverlässig, die haben oft keinen Sprit. Es gibt im Dorf auch offensichtlich keinen privaten Benzin-Markt aus dem Kanister, zumindest nicht für Touristen. Wir mußten letztlich zur Tanke nach Mopipi fahren. Das Raus- und Reinfahren aus dem CKGR zum Tanken ist also nicht wirklich gechickt. Ein 140-Liter-Tank und 100 Liter extra in Reservekanistern sollte aber reichen.
Die Tankstelle in Letlhakeng ist klein, gepumpt wird per Hand, aber Sprit war letzten November verfügbar. Ob das immer so ist und auch am Wochenende, kann ich nicht sagen. Molepolole scheint da die zuverlässigere Adresse zu sein. Im übrigen ist auf der Straße aber relativ viel Verkehr, weil der Shortcut zwischen Letlhakeng und dem südlich gelegenen Transkalahari-Highway (Iwaneng) ausgebaut wurde, sodaß ich denke, daß man im Notfall jemandem privat etwas Benzin aus dem Kanister abkaufen könnte.
Sorry für so viel Text, aber vielleicht könnt Ihr oder andere diese Infos doch gebrauchen...
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03 Jun 2008 10:24 #69205
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  • Southerndreams am 03 Jun 2008 10:24
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Hallo Edwina,

vielen Dank für die Tipps, ich hatte das zwar eingestellt, weil ich die Campingplätze teilen wollte, aber ok. Du truttst uns nicht zu nahe ......Wir sind zwar 4x4 Neulinge aber weder Fahr- noch Reiseneulinge. Letztes Jahr sind wir 10.000 km durch S.A. gefahren und haben 13.000 Fotos mitgebracht. Da sind wir auch Strecken von 6 - 700 km gefahren und sind dann nachmittags zuhause wieder schwimmen gegangen, obwohl alle gesagt hatten, das geht nie. Und da waren anständig Gravel-Roads dabei! Wir werden aber in Nelspruit 2 Tage verbringen, bevors in den Krüger geht, und da eine Übungsparkour für 4 x 4 machen.

Ich fahre seit 1980 unfallfrei und mein Freund noch viel länger, er hat sogar den LKW Führerschein. Wir sind ein sehr gutes Team und oft fotografiere ich auch aus dem Auto heraus. Hier findets du einige der Fotos ... http://www.southerndreams.de leider ist die Site noch nicht so weit wie ich wollte, wir hatten zu viel Arbeit.
Wir sind seit 13 Jahren ein Paar und auch ein Team, wir haben schon schlimmeres durchgestanden, wir sind bisher selbständig in der Gastronomie und hatten bis Ende letzten Jahre einen Partyservice!

Dass das BWNP keine Ahnung hat ist klar, das ist eigentlich überall so. Auch im Krüger, da hatte ich ziehmlich unsinnige Unterkünfte gebucht und später dann korrigiert. Die bestätigen dir echt alles ...

Das mit der Reifengröße werde ich überprüfen...Danke
Das Herausfahren zum Tanken nach Rakops habe ich inzwischen auch gestrichen, wir werden einige Kanister mehr mitnehmen. Die Route ist halt mal von S nach N, wir wollen ja noch weiter über Caprivi nach Nam über Epupa runter bis C.T.

Da wir demnächst von den Touren leben wollen wird es schon sowas wie eine Ralley, klar, es sind 12.000 km in 50 Tagen. Wir haben aber ab und zu einige Tage am gleichen Ortgebucht um so eventuelle Mehrtage irgendwo wieder einzuholen. Stress machen wir uns aber trotzden nicht.

Wir wollen übrigens im April - Juni 09 nach Botswana, Sambia, Malawi, Tansania bis Massai Mara und durch Mozambique zurück nach C.T. Hier ist der Thread im Forum, falls jemand Interesse hat, mitzukommen.
http://www.namibia-forum.ch/index.php?option=com_fireboard&Itemid=80&func=view&catid=131&id=68168


Wir haben uns jetzt einen Leihwagen genommen quasi zum ausprobieren, bevor wir uns dann einen kaufen. Wir werden von September bis Juni in S.A. bleiben, die Aufenthaltsgenehmigung haben wir grade beantragt.Ein Appartement haben wir gemietet in der Nähe von C.T in Struisbaai... Wir sind gerne behilflich, falls sich jemand für das Reisen in S.A. interessiert. Im Overberg und rund um C.T. bis Tsitsikamma kennen wir uns sehr gut aus.

Nun ist es aber genauso viel Text geworden, sorry.


http://southerndreams.de/

Liebe Grüße,

BeeTee und Fred
Anhang:
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03 Jun 2008 13:00 #69209
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  • chrigu am 03 Jun 2008 13:00
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DK0812 schrieb:
Hat denn jemand noch Tipps für die Nahrungsmittelversorgung für rund 9-10 Tage ? Hält sich eingeschweißtes Fleisch wirklich im Kühlschrank über eine Woche?

Eingeschweisstes Fleisch hält sich bei guter Kühlung problemlos eine Woche. Das Problem ist, ob die Kühlung wirklich gut genug ist. In einem Engel Kühlschrank der permanent läuft und auf ca 2-4 Grad eingestellt ist sollte es aber gut funktionieren.
Eine andere Möglichkeit Fleisch noch ein bisschen länger haltbar zu machen ist es zu marinieren.
Wir kaufen meist ein Rinderfillet von ca 1.2kg. Das wird unterwegs in mehrere Teile zerschnitten. Einiges wird geschnezelt und gleich mit Marinade in einen Zip-Beutel gepackt. Im Kühlschrank hält das auch eine Woche.

Herzliche Grüsse
Chrigu
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03 Jun 2008 13:18 #69211
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  • Southerndreams am 03 Jun 2008 10:24
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Hallo DK012,

wir haben vor, uns vor Ort Fleisch zu kaufen, wenn welches angeboten wird,
ansonsten kommen wir gut mal eine oder zwei Wochen ohne Fleisch aus.
Ich habe des öfteren gelesen, dass man vor Ort Braai-Paketet bekommt.
Was ich viel schlimmer finde ist es dass meist sehr wenig Obst und Gemüse in den Supermärkten, zumindest in S.A. angeboten wird und meist auch nur das Weißbrot.

Ich als Köchin würde jedenfalls kein Fleisch, auch nicht eingeschweist, 9 - 10 Tage im eingebauten Kühlschrank im geliehenen ( also unbekannten ) 4x4 oder Camper mitnehmen.

Wenn das Fleich gegart ist ( durch ), kann man es zur Not am nächsten Abend essen, wenn es Nachts auf 5° - 6 ° heruntergekühlt war.

Gerade rohes Fleisch, welches ja in diesen Ländern selten unter den uns bekannten hygienischen Zuständen verarbeitet wurde, bietet Krankheitserregern die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln.Vor allem zwischen 15° und 60 ° Lagertemperatur steigt die Vermehrungskurve rasant an. Eine Lebensmittelvergiftung mit ( sorry ) Dünnschiss ist besonders schön, wenn man auf Reisen ist und es auch mal keine guten Toiletten gibt und dazu noch heiß ist....

Hoffe ich konnte Euch etwas helfen,

Viele Grüße,

Beate


http://southerndreams.de/
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03 Jun 2008 13:59 #69218
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  • edwina am 03 Jun 2008 09:42
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@ southerndreams
Sorry, Tippfehler! Ich meinte natürlich nicht 185 sondern 285er Reifengröße...
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