THEMA: Einfach nur noch krank!
19 Mär 2009 10:59 #94752
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  • Ketty am 19 Mär 2009 10:59
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Ich weiss, das mich hier einige bzgl. meiner Ansicht am liebsten steinigen würden.
Ich kann die Haltung des Papstes nicht gutheissen, in den Regionen wo Kondome schützen.
Nur: Wenn ich über ein Monatseinkommen von 30 US-$ verfüge, ehrlich, da bieten Kondome auch keinen Schutz, weil ich mir die Dinger schlichtweg nicht leisten kann.
Wenn ich einen Tageslohn für 2 Kondome zahlen muss, wenn ich das geld dringend brauche, um Nahrungsmittel zu kaufen, dann stellt sich für mich die Frage nicht, was gekauft wird.
Um dann einer eventuellen Infektion zu entgehen, hilft halt nur Treue und oder Enthaltsamkeit.
Alles andere setzt voraus, dass in den Staaten über die hier diskutiert wird, zumindest ähnlich verschwenderische Lebensbedingungen herrschen wie bei uns.
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19 Mär 2009 11:07 #94753
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  • GSHelmut am 19 Mär 2009 11:07
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Guido. schrieb:
Hallo,
Pascalinah schrieb:
Insofern finde ich die aktuellen Äußerungen falsch und kritikwürdig, aber keineswegs verwunderlich.[/quote]

Meiner Meinung nach kann er doch als Pabst nicht anders. Auch wenn sein Verstand ihm sagen würde dass Kondome gut sind für Afrika. Zuviele Katholiken erwarten das von ihm. Was mich wundert ist dass es auch viele hochintelligent Menschen gibt die ihm rechgeben. Das ist wirklich Anlass zu Sorge.
Gruß
Helmut
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19 Mär 2009 11:24 #94754
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  • Topobär am 19 Mär 2009 11:24
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@Ketty:

Aufgrund der verschiedensten Aids-Initiativen in Afrika, ist es dort in den meisten Ländern kein finanzielles Problem, sich mit Kondomen zu schützen, sondern ein gesellschaftliches.
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19 Mär 2009 11:27 #94756
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  • Ketty am 19 Mär 2009 10:59
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Wenn es tatsächlich so ist, dass überall Kndome frei und kostenlso verfügbar sind, dann bin ich selbstverständlich dafür diese zu nutzen.
Bis jetzt habe ich nur welche in Botsuana frei und kostenlos verfügbar gesehen.
Sonst nirgends.
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19 Mär 2009 11:45 #94759
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  • Sambezi am 19 Mär 2009 11:45
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...zumindest sieht man in Namibia oft welche - z.B.Swakopmund auf der Post, Katima in der Apotheke und am Bankschalter usw. Oft sind die Kästen aber leer, was bedeuten könnte, dass die Programme angenommen werden.
Auch wenn mir etliche Einheimische auf genau die Problematik Kondome gesagt haben, dass sie die Spitze abschneiden, sonst bekämen sie ja keine Kinder - und da haben wir das traditionelle Problem...leider
Gruß
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19 Mär 2009 17:44 #94814
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  • sven.kallies am 19 Mär 2009 17:44
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Hallo, da ich diese -leider streckenweise unsäglich gewordene- Diskussion losgetreten habe, fühle ich mich denn doch genötigt, noch mal meinen Senf dazuzugeben.
Ich benutze hier mal Keimoes' Aussage als Aufhänger, stellvertretend für viele andere.

keimoes schrieb:
Wer Andersdenkende so abkanzelt und gegen Glaubenseinstellungen auf diese Art und Weise, wie hier zum Teil geschehen, diffamiert, ist es zur Einheitsgesellschaft nicht mehr weit.
Auch wenn mir die Parallele zur \"Einheitsgesellschaft\" nicht klar ist - RECHT HAST DU!
Der Papst lehnt nicht nur den Gebrauch von Kondomen ab, sondern predigt parallel Werte und Einstellungen bei deren Anwendung viele gesellschaftliche Fehlentwicklungen vermeidbar wären. Das eine läßt sich aber vom anderen nicht trennen.
Da komm ich nicht mit? Was zur Hölle sollen traditionelle Werte wie Familie, Treue, Liebe mit dem Verdamen von Kondomen gemein haben? Soll in einer treuen Familie ein Sexualleben auch nur noch der Kinderproduktion dienen? Versteh ich nicht.
Sicher ist es wie immer falsch, von mir weißem, fettem, arrogantem Europäer auf die Welt zu schließen - dennoch sind das für mich sehr wohl zwei Paar Schuhe! Beziehungen, in denen ein Partner positiv ist sollen sich grundsätzlich enthalten - das ist wohl mehr als Lebensfern. Die einzige Alternative ist russisch Roulette und/oder -quasi- Mord am Partner.
Der Glaube kann aber einen Beitrag dazu leisten, langfristig Familienwerte einzubringen und damit Männer und Frauen in afrikanischen Gesellschaften gleichzustellen.
Ich hoffe, es war nicht so gemeint, wie es sich für mich anhört: Die Vereinnahmung zwischenmenschlicher Werte (s.o.) durch Religionen ist mir als Nichtgläubgem nur noch zuwider!
Die Stärkung der Frau ist für mich der Schlüssel zur Lösung vieler wirtschaftlicher und sozialer und damit gesundheitlicher Probleme.
Hört, hört, welch weise Worte - unterschreib ich glatt. Auch wenn ich gaaaanz üble Probleme damit habe, gerade dem Papst und katholischen Fundamentalisten (bewusst NICHT gläubeigen Katholiken als solchen!) ausgerechnet verdienste bei der Stärkung der Rolle der Frau zuzuschreiben. Da stimmt denn doch was nicht!
Wer lediglich der westlich medial aufgeblasenen Debatte um den Gebrauch von Kondomen Aufmerksamkeit schenkt und hier auf den Papst einschlägt, greift zu kurz.
Jein! Auch wenn viele der gepredigten Werte das Problem dezimieren könnten - das Verdammen der einzigen Lebensrettung von Partnern sexuell aktiver HIV-Positiver ist und bleibt kuzsichtig, vorsätzlich, ignorant und macht ihn und seinesgleichen schuldig an jeder einzelnen Infektion, die wegen dieses Verdammens entsteht!
Kann man dieses Verdammen des Kautschuks für sich und losgelöst verurteilen? JA! Es wird mit sicherheit von vielen seiner Anhänger gerade in Afrika genau so selektiv aufgenommen!
Und wer weiterhin das Heil darin sieht, einen Schwarzen als Papst zu haben, hat die Entwicklung des südlichen Afrika in den letzen knapp 30 Jahren verschlafen und verwechselt Ursache und Wirkung. Wer ständig den Bock zum Gärtner macht, darf sich am Ende nicht wundern, wenn wieder mal die Felder nicht bestellt werden und die Entwicklungshilfen die Grundlast zu tragen haben, damit andere althergebrachten afrikanischen Traditionen fröhnen können.
Warum soll ein Schwarz(afrikanisch)er Papst per se anders sein als olle Ratzinger?
Über die Rolle von Entwicklungshilfen und der Wertschätzung und/oder Verdammnis nicht mit unserer Lebensweise übereinstimmender Traditionen kann man sicher noch ein paar solch angeregter Threads eröffnen!
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