THEMA: Vorstoß aus Regierung: Gutscheine statt Erstattung
20 Mai 2020 09:55 #589100
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  • Ebi am 20 Mai 2020 09:55
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Noch ein Beitrag, der ziemlich aktuell ist.

Die SWISS verweigert seit 8 Wochen die Rückerstattung. Bei allen Anschreiben kam die Antwort, dass man überlastet sei und man Gutscheine anbiete. Die Rückerstattung würde sicherlich maschinell laufen, das ist bei der IATA wohl der Standard, Gutschein und Einlösung ist vermutlich etwas mehr Aufwand.

Hab das dem Anwalt gegeben. Dem wurde die gleiche Antwort gesendet. Und dazu noch der Zusatz, dass man nach der einen Antwort die Sache als geklärt ansieht, und ihm von nun an nicht mehr antworten würde. Ziemlich frech.

Vorgestern wurde nun Klage eingereicht. Das geht, wenn der erste Flug aus Deutschland gegangen wäre, an dem Gericht, das dem Startflughafen nahe liegt.

Grüße
Ebi
Letzte Änderung: 20 Mai 2020 09:59 von Ebi.
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20 Mai 2020 10:14 #589103
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  • ALM am 20 Mai 2020 10:14
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That's it, Sasa.

Jeder Reisende ist in erster Linie für sich selbst verantwortlich.
Jene Touristen, die absolute Sicherheit als dringend erachten, die buchen eben über die Veranstalter und haben dann den Sicherungsschein im Rücken; was aber nicht bedeutet, daß auch alles glatt läuft im Falle eines Falles.

Die jetzige Lage zeigt aber auch, daß es nie unklug ist, einem alten Sprichwort Folge zu leisten,
nie einen längeren Schritt zu machen, als wie das eigene Bein lang ist.

Und ich stimme loser voll und ganz zu, daß der Reisemarkt in den letzten Jahren vollkommen überhitzt war. Reisen im Allgemeinen ist viel zu billig geworden. Dies hat dazu beigetragen, daß nicht tragfähige Konzepte in der Tourismusbranche Einzug halten konnten. Im Gegenzug hat die inflationäre Entwicklung auf der Angebotsseite seitens der Reiseanbieter/Beherbergungen dafür gesorgt, daß Reisen deshalb so günstig wurden. Da kann man sich jetzt fragen, wer zu erst da war: die Henne oder das Ei.
Alles fußte auf der Idee, daß durch stetige Wachstum Wohlstandausweitung generiert werden kann. Auf dem Papier mag das zwar immer gut aussehen und stimmig rüberkommen. Doch in der Realität, so wie wir sie jetzt deutlich vor Augen haben, sieht die ganze Gemengenlage komplett anders aus.
Und wenn ich den sozialen und ökologischen Impact noch in Betracht ziehen würde, den der aus dem Ruder gelaufene Tourismus generiert hat, dann fiele mein Urteil noch viel düsterer aus.
Hierzu braucht man sich nur einige wenige Strukturen anzuschauen, um zu verstehen, wie alles aus dem Gleichgewicht geraten ist. Meine ersten Gedanken hierzu verschwende ich mit Stätten wie Elephant Sands oder das Senyati Camp. Aber auch NWR-Einrichtungen oder die lange Perlenkette der Herbergen im Caprivi.

Alm
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20 Mai 2020 10:50 #589109
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Hallo ALM, bw = betriebswirtschaftlich, vw. = volkswirtschaftlich.
Danke auch für die abermalige Erklärung zum Stand des Verbraucherschutzes in der Situation (als notorischer Nichtleser des Kleingedruckten profitiere ich), die aber auf meine Frage umschifft.
Diese war, warum der Staat private Verluste entschädigen sollte?
Denn egal unter welcher Konstruktion frisches Geld vom Staat zur Fluggesellschaft fließen wird, wird ein Teil davon nicht in zukunftsorientierte Werte (bessere Technik, Sicherheit, weniger Treibstoff etc.) investiert werden, sondern für die Begleichung von Altlasten, wie z. B. auch die Erstattung von Tickets für annullierte Flüge.
Daher meine Frage, nur rhetorisch personalisiert: Aus welchem Grund sollte ich mit meiner Steuerleistung und Wertschöpfung dazu beitragen, dass Du für deine geplatzte Urlaubsreise entschädigt wirst? Das war jetzt bildlich gesprochen, weil ich Österreicher bin und Gefahr laufe, meinen Anteil für 250 bis 300 Mio. für Refundierungen für geplatzte AUA-Tickets zu bezahlen. Für LH werden dafür 2 Milliarden kolportiert.
Lässt sich doch mit wenigen Worten/Sätzen beantworten.
Und betr. deine letzte Zuschrift sind wir uns einig: Afrika und viele andere schöne Ecken wurden gerade ein bisschen zu Tode geliebt. Das hat aber mE nur bedingt mit dem Preis zu tun, da sind wir uns nicht einig. Ich weiß nämlich, wie man zu einem Bruchteil des hier Aufgerufenen (finanziellen Risikos) trotzdem reisen kann.
Letzte Änderung: 20 Mai 2020 10:54 von loser.
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20 Mai 2020 11:06 #589113
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loser schrieb:
Hallo ALM, bw = betriebswirtschaftlich, vw. = volkswirtschaftlich.
Danke auch für die abermalige Erklärung zum Stand des Verbraucherschutzes in der Situation, die aber auf meine Frage umschifft.
Diese war, warum der Staat private Verluste entschädigen sollte?
Denn egal unter welcher Konstruktion frisches Geld vom Staat zur Fluggesellschaft fließen wird, wird ein Teil davon nicht in zukunftsorientierte Werte (bessere Technik, Sicherheit, weniger Treibstoff etc.) investiert werden, sondern für die Begleichung von Altlasten, wie z. B. auch die Erstattung von Tickets für annullierte Flüge.
Daher meine Frage, nur rhetorisch personalisiert: Aus welchem Grund sollte ich mit meiner Steuerleistung und Wertschöpfung dazu beitragen, dass Du für deine geplatzte Urlaubsreise entschädigt wirst? Das war jetzt bildlich gesprochen, weil ich Österreicher bin und Gefahr laufe, meinen Anteil für 250 bis 300 Mio. für Refundierungen für geplatzte AUA-Tickets zu bezahlen. Für LH werden dafür 2 Milliarden kolportiert.
Lässt sich doch mit wenigen Worten/Sätzen beantworten.
Und betr. deine letzte Zuschrift sind wir uns einig: Afrika und viele andere schöne Ecken wurden gerade ein bisschen zu Tode geliebt. Das hat aber mE nur bedingt mit dem Preis zu tun, da sind wir uns nicht einig. Ich weiß nämlich, wie man zu einem Bruchteil des hier Aufgerufenen (finanziellen Risikos) trotzdem reisen kann.

Loser, ich verlange nicht, daß der Staat mir meine Kosten für eine stornierte Reise zurückerstattet. Ich verlange, daß mein Vertragspartner...in unserem diesjährigen Afrika-Fall die KLM... mir zwei Tickets in Höhe von je 579,01 Euro auf meine Kreditkarte gutschreibt, da die Flüge von KLM gestrichten wurden.
Und damit bin ich auch schon dort angelangt, wo Du schreibst: Ich weiß nämlich, wie man zu einem Bruchteil des hier Aufgerufenen (finanziellen Risikos) trotzdem reisen kann.
Das wissen wir auch und entsprechend verhalten wir uns auch; siehe unter anderem oben genannte Ticketkosten für Deutschland-Windhuk-Deutschland.
Daß die Staaten gefordert sind, mit Steueraufkommen sogenannte systemrelevante Unternehmen wie die Lufthansa oder AUA zu stützen, das entspringt der höheren Politikphilosophie und wird von mir persönlich nicht geteilt. Es könnte jedoch von mir jedoch geteilt werden, wenn alle Unternehmen mit ausreichenden Staatsmitteln unter die Arme gegriffen bekämen. Das ist natürlich illusorisch und das wissen wir auch.
Einige Viele sind eben gleicher als gleich. Ob uns das gefällt oder nicht. So war es schon immer und so wird es auch immer bleiben.
Letzte Änderung: 20 Mai 2020 11:08 von ALM.
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20 Mai 2020 11:17 #589114
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Und im Nachgang...loser...

Warum sollten wir...Du Österreicher und ich Deutscher... mit unserer beider Steueraufkommen den Ländern der EU unter die Arme greifen, die das Geld seit Jahrzehnten mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen haben? Same story wie mit den als systemrelevant deklarierte Unternehmen.
Wie so soll Herr Rutte in Holland sich vor seine Renter stellen und diesen Einsparungsmaßnamen schmackhaft machen, wenn im gleichen Atemzug niederländische Solidarität in Form von vielen Euros in einen Topf geworfen werden, aus dem die Ladra Roma sich den Magen vollstopft?
Kleines aktuelles Beispiel von heute: In Italien hat man entdeckt, daß 101 der Mafia zuzurechnenden Personen das sogenannte monatliche Bürgergeld ausgezahlt wurde --> Guckst Du

Das alles ist höhere Politik und wir sind nur die niederen Komparsen. Und das nicht erst seit dem Beginn des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ;-)

Alm
Letzte Änderung: 20 Mai 2020 11:21 von ALM.
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20 Mai 2020 12:06 #589115
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Bundesregierung sichert Reisegutscheine ab

11:50 Uhr

Die Bundesregierung will den von der Corona-Pandemie schwer getroffenen Reiseunternehmen helfen und hat dazu eine freiwillige Gutscheinlösung für Pauschalreisen beschlossen. Gutscheine als Entschädigung für coronabedingt abgesagte Pauschalreisen, die vor dem 8. März gebucht wurden, sind künftig bis zu hundert Prozent ihres Wertes vom Staat abgesichert, wie das Bundesjustizministerium mitteilte. Bei einer Insolvenz des Reiseunternehmens gehen die Kunden damit nicht leer aus.

Die Gutscheine seien freiwillig, Pauschalreisende könnten sie auch ablehnen, betonte das Ministerium. Eine verpflichtende Gutscheinlösung hatte die EU-Kommission abgelehnt. Mit der zusätzlichen staatlichen Insolvenzsicherung schaffe die Regierung "einen echten Anreiz", sich für Gutscheine statt Rückzahlung der Anzahlung zu entscheiden, wenn die Reise wegen der Corona-Pandemie ausfallen muss. Justizministerin Christine Lambrecht appellierte an die Verbraucher: "Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten."
lG und bleibt gesund! M@rie
M@rie's on the road again - Namibia-Botswana 2012

"Es kommt nicht darauf an, ob du gewinnst oder verlierst, es kommt nur darauf an nicht aufzugeben!"
~ "It always seems impossible until it is done." Nelson Mandela ~
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