@Moose und Lothar: danke!
Fortsetzung
Unweit vom Viewpoint erblicken wir auch wieder einen Chamäleon. Er sieht aber ganz anders aus als der Andere.
Es macht Spass ihm eine Weile zuzuschauen.
Rico entdeckt später auch einen Himmelblauen Riedfrosch.
Er wird maximal 40 Milimeter gross. Die Grundfarbe ist weissblau und er besitzt schwarze Streifen zwischen Nase und Augen.
Anschliessend laufen wir Richtung Seeufer entlang. Rico zeigt uns da fleischfressende Pflanzen. Dabei handelt es sich um die Kannenpflanzen. Sie verdanken ihren Namen ihren speziell ausgebildeten Blattenden, die wirklich wie kleine Kännchen aussehen. Genau diese Blattenden sind es auch, die die Pflanzen zum Freischfresser machen. Innerhalb der Kannen befinden sich kleine Drüsen, die eine klebrige Flüssigkeit produzieren. Die Flüssigkeit sammelt sich am Boden der Kanne zu einem kleinen See und wird ab und zu von Regen verdünnt. Damit die Kännchen nicht überlaufen oder zuviel Regen hinein gerät, wird jede Kanne von einem kleinen Deckel geschützt.
Um nur Insekten anzulocken, bedient sich die Pflanze mehrerer Tricks. Zum einen leuchten die Kannen rot und gelb, genau abgestimmt auf das Sehvermögen von Insekten, zum anderen produzieren sie Nektar, der sich direkt am Kannenrand befindet. Dazu kommt ein Duft aus Alkaloiden und ätherischen Oelen, der Insekten aus weiterer Entfernung anlockt und sie bei längerem Aufenthalt auf der Kannenpflanze benommen macht.
Kommt nun eine Fliege vorbei oder verirrt sich eine Ameise auf der Kannenpflanze, wird ihr immer schummiger, je länger sie vom süssen Nektar kostet. Irgendwann rutscht sie auf dem von Drüsen befeuchteten, gerillten Rand der Kanne aus und fällt in die Tiefe, wo sie in der Flüssigkeit verdaut wird.
Gegen 12.30 sind wir wieder in der Lodge zurück. Die Tour lohnt sich echt! Ein Schwarzweisser Vari wartet schon neben dem Restaurant auf das Mittagessen der Gäste.
Wir sind nicht sehr hungrig und bestellen nur ein Gemüseomelette. Miam miam, ein Genuss.
Den Nachmittag verbringen wir beim Baden und Farniente. Ab und zu kommen an uns Fishermen vorbei.
Punkt um 17.30 geht die Aye Aye Tour los. Es ist schon dunkel als wir mit dem Boot losfahren.
Der Aye Aye. auch Fingertier genannt, ist ein Lemur mit sehr schlechtem Ruf. Viele Einheimische auf Madagaskar glauben dass die Begegnung mit einem Aye Aye Unglück oder gar den Tod bringe. Wird ein Fingertier in einem Dorf oder auf dem Feld gesehen (die Tiere haben eine Vorliebe für Mais, Zuckerrohr, Kokosnüsse und Mangos) so versuchen viele Menschen das Tier zu fangen und zu töten. Nur so kann dem nachfolgenden Unglück entgangen werden.
20 Minuten später halten wir auf eine Insel an. Rico sieht auch gleich einen kleinen grünen Frosch.
Wir laufen 10 Minuten im Gebüsch und auf einmal sagt Rico wir sollen still sein und gucken. Woah, das ist ja ein Aye Aye!
Ich muss gestehen ein Fingertier sieht nicht gerade zum Verlieben aus. Mit seinen glühend, gelben Augen, den vorstehenden Zähnen, dem extrem langen Mittelfinger und dem grauen, spröden Fell kann einem gerade bei Nacht schonmal einen Schauer über den Rücken jagen!
Dazu kommt, dass Aye Aye im Gegensatz zu allen anderen Lemuren rein nachtaktiv sind und einzelgängerisch leben.
Mit steigender Bildung und mehr Oekotourismus auf Madagaskar wird so manchen Einwohnern klar dass das Fingertier auch ein grosses Einkommen darstellen kann. Bei 60'000 Ariarys pro Person für die Tour verzichtet man langsam sie zu töten laut Rico.
2 Stunden später sind wir im Palmarium zurück. Da werden wir auch gleich von den Dorfbewohnern mit Folklore begrüsst. Es macht Spass ihnen zuzuschauen.
Zum Nachtessen gibt es: Quiche aux Crevettes, Zebu/Hähnchen Brochettes mit Banane Plantain. Als Nachspeise bekommen wir Ananas Millefeuille. Einfack lecker!
Wir plaudern noch eine Weile an der Bar mit dem englischen Ehepaar und gegen 22.30 gehen wir schlafen. Morgen geht es per Boot nach Tamatave und gleich anschliessend per Flugzeug auf die Insel Sainte-Marie.
Die Fortsetzung erfolgt Ende Januar! Für mich geht es erst einmal nach Kenya.
Ich bedanke mich recht herzlich bei allen "Danke Button" Drücker.
Allen Mitlesern wünsche ich einen guten Ruscht ins Neue Jahr.
Bis Bald
Annick