11. Juni 2012
Nach gefühlten 2 Stunden Schlaf, kommt um 6 Uhr der Wake-up Call. Mit frischem Kaffee! Wenige Minuten später taucht der Water-Boy auf. Fließend Wasser gibt es nicht – aber das Bringen des Warmwassers klappt super. Bei 22 Liter für 2 Leute sind wir erst mal misstrauisch – aber es reicht. (Sogar für Mädchenhaarewaschen!
)
Im der Dämmerung tapsen wir zum Frühstück. Dort hören wir wie Willi den Motor des Landis aufheulen läßt. Ein klaren Signal für „He beeilt Euch!“ Heut bin ich etwas missmutig. Wir hatten uns im Vorfeld über Internet die Lodges ausgesucht – und nun sehen wir auch diese nur wieder im Dunklen. Toll! (ab gesehen davon, dass wir uns in einer nicht gebuchten Lodge befinden)
Kurz nach 7.00 geht’s los – das Schimpansen Tracking fängt um 8.00 Uhr an. 10 min später sind wir am Gate des Kibale Forrest. Da sind wir auch die ersten Touris. Und warten. Danke Willi!!!
Es folgt ein kurzes Briefing. Dann heißt es Hosen in die Socken stecken. Mann, das sieht mal beschissen aus…
Aber Ameisen, sind wahrscheinlich noch beschissener. Nach 10 min Fahrt, werden wir im Forrest mit 2 Holländern und einer Kanadierin abgeladen. Unser Ranger führt uns mitten in den Wald. Hier sind die Bäume riesig. Schimpansen Tracking ist ein wenig anstrengend – man schaut halt die ganze Zeit nach oben.
Auf einmal wird der Guide ganz aufgeregt. Da oben! Wir schauen hoch und entdecken einen Schimpansen-Hintern in ca. 15 m Höhe. Okay, ehrlicherweise sehen wir einen schwarzen Punkt … trotzdem sind wir beeindruckt! Der schwarze Punkt hat aber keinen Bock auf uns und verschwindet weiter nach oben.
Nach Sichten von weiteren schwarzen Punkten, fängt es an zu regen. Aber nur an einer Stelle. Die Holländerin und ich schaun uns an „na ja, ist halt Regenwand“… Die Verwunderung hält nicht lange. Der Guide macht uns nämlich darauf aufmerksam, dass wir gerade untern Schimpansen Klo stehen….
Dann hört unser Guide über Funk von einem Schimpansen Opa, der sich auf dem Boden befindet. Wir rennen los. Durchs Gestrüpp, über Äste und unter Ästen durch. Da sitzt er! Doch bevor wir fotografieren können, macht sich auch dieser wieder vom Acker. Wir rennen hinterher. Bis Mr. Oberaffe entnervt auf den Baum verschwindet. Kenn jemand das Lied: „Die Affen rasen durch den Wald“? Komplett falsch! Richtig ist: Die Touris rasen durch den Wald….
Aber die Rennerei lohnt sich: Bald sehen wir die Affen auf dem Boden – oder fotogen in den Bäumen sitzen. COOOOOL! Wir dürfen zuschauen, wie sie sich gegenseitig das Fell pflegen, umarmen oder einfach Grimassen schneiden. Uns bleibt der Atem weg – so beeindruckt sind wir!
Nach 3 Stunden geht’s in die Lodge. Auch wieder ein neues Erlebnis: Eine Lodge bei Tageslicht!
Nachmittags nehmen wir am Swamp-Walk teil. Ein Spaziergang durch die Sümpfe um die kleineren Affen zu sehen. Die hauen nämlich aus dem Kibale Forrest ab, weil sie dort von den Schimpansen gefressen werden. Christoph sieht sich vor einer neuen Herausforderung: Affen knipsen ist echt beschissen! Entweder man erkennt schwarzen Affen im dunklen Blätterwald nicht, oder Affe sitzt im Gegenlicht oder springt von Ast zu Ast. Christoph flucht und kämpft mit seinem Fotoapparat. Und eine Ehefrau, die auch noch ständig auf irgendeinen Affen zeigt: „oh fotografier doch mal den!“ mancht‘s nicht besser.
Die Landschaft ist wunderschön. Der Wege führt durch Wälder, Tabak-, Kakao- und Reisfelder und schließlich durch die Wetlands. Wir treffen viel Bauern, die unseren Guide ständig nach den Baboons fragen. Denn die meisten müssen hier tagsüber ihre Felder bewachen, damit diese nicht leergeplündert werden. Das Verhältnis zu den Baboons ist daher nicht das allerbeste.
Nach 3 Stunden kommen wir müde, verschwitzt aber total Glücklich im Kibale Forrest Camp an. Bisher unsere beste Lodge – und wir würden jederzeit wieder dort übernachten.