THEMA: Etosha-Umbau 2007
09 Dez 2007 11:00 #54801
  • Jens_Dietzel
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  • Jens_Dietzel am 09 Dez 2007 11:00
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@ Kanzler: Jetzt aber Hallo!

Man hat dafür bezahlt. Darin eingeschlossen sind die Gebühren hungernde bzw. bettelnde Menschen ausserhalb der Sichtweite der LUXUSBUNGALOWS zu halten. Das würde einem ja das Urlaubsvergnügen verderben.

Auch wenn Deine Antwort sicherlich bald für helle Aufregung sorgen wird, ich warte schon darauf....

LG Jens
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09 Dez 2007 16:18 #54823
  • michael
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  • michael am 09 Dez 2007 16:18
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Die ganze Diskussion über das \"neue\" Etoscha geht schon geraume Zeit. Und ebenso die berechtigte und unberechtigte Ktitik...

Tatsache ist, dass jahrelang die Situation der Camps sowie der Restaurants beklagt wurde, und auch hier und damals berechtigt und unberechtigt...

In der Pesron von Tobie Aupindi, seines Zeichens in der Funktion de Managing Directors der Namibia Wildlife Resorts, gewann man eine besonders qualifizierte Person mit entsprechender Erfahrung (jahrelang bei Wilderness Safaris tätig) sowie persönlicher Begeisterung und Durchsetzungsfähigkeit.

Für einen jungen Staat wie Namibia ist hier in kurzer Zeit ein großes Projekt, sprich Renovierung bzw. Neubau, in die Tat umgesetzt worden. Das ist zunächst anerkenneswert.

Ob man hier die Umgestaltung zu luxuriös = teuer umgesetzt hat, bleibt dahingestellt. Ich selbst hätte eher auf eine Erneuerung in einem baulich bescheideneneren, einfacheren Rahmen gesetzt. Das wäre dann vom Design her gesehen nicht so anprechend gewsen, dafür aber billiger, so dass die Preise niedriger gewesen wären.

Aber eben diese Entscheidung treffen die Namibier selbst. Wenn als Zielpublikum eine kaufkräftige Schicht aus \"aller Welt\" antizipiert wird, so ist das eine Entscheidung, die man akzeptieren, aber nicht sang und klanglos hinnehmen muss.
Wir fahren dorthin als Gäste.
Wenn es uns aus welchem Grunde auch immer nicht behagt, dann können wir in einer freien Welt noch immer andere Unterkünfte In Namibia oder gar andere Ziele ansteuern

Wenn man zu vehement, zu oft, zu rigoros Negatives in den Vordergrund bringt, tut man den ehrlichen Bemühungen der neuen schwarzen Führungsschicht im Tourismus Unrecht. Viele - und gerade jene, die das Land lange Jahre besuchen - sollten bedenken, dass man in Namibia und nicht mehr in \"Südwest\" unterwegs ist.

Besserwisserei und Kritisiererei kommt in der manchmal hier sehr explizit dargestellten Form nicht so gut an, und solche Gäste mag man nicht wirklich...
Michael (Iwanowski)
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Letzte Änderung: 09 Dez 2007 16:19 von michael.
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09 Dez 2007 18:15 #54833
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  • Yoshikawa am 09 Dez 2007 18:15
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Moin zusammen,

1993 waren wir zum ersten Mal in Namibia und haben den Trailorpark in Namutoni \"genossen\".

1995 (kann auch 1997 gewesen sein) waren wir in allen drei Camps und haben die Umbauten genossen. Das war das erste Mal, dass Michael Iwanowskis Aussage gemacht werden konnte.
Für einen jungen Staat wie Namibia ist hier in kurzer Zeit ein großes Projekt, sprich Renovierung bzw. Neubau, in die Tat umgesetzt worden. Das ist zunächst anerkenneswert.

2002 waren wir in Okaukuejo und Namutoni und haben den beginnenden Verfall erleben dürfen, es war aber noch akzeptabel für den seinerzeit geforderten Preis.

Mir erscheinen hier zwei Punkte bemerkenswert:

1. Durch mangelnde Wartung scheint sich so alle zehn Jahre die Notwendigkeit zu ergeben, alles von Grund auf neu errichten zu müssen.

2. Scheint es sich jetzt schon nach kurzer Zeit heraus zu stellen, das 1. auch auf die neue Luxusumgebung zutreffen wird.

Hieraus ziehe ich den Schluss, dass ich für einen Urlaub in Namibia zukünftig erheblich mehr Geld werde ausgeben müssen, um in den privat geführten Unterkünften den für meine Geldleistung akzeptablen Gegenwert zu erhalten.

Gruß, Michael
Letzte Änderung: 09 Dez 2007 18:17 von Yoshikawa.
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09 Dez 2007 18:17 #54834
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  • joli am 09 Dez 2007 18:17
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Hallo Michael,
ich gebe Dir insoweit recht, dass es wohl für alle Namibia-Kenner eine Riesenüberraschung war, dass der neue Managing Director nicht nur markige Worte vom Stapel, sondern diesen auch Taten folgen ließ. Und auch seine bisherige berufliche Laufbahn ließ in mir die Hoffnung keimen, dass sich nun endlich praktische Erfahrung durchsetzen und der zunehmende Verfall der Camps gestoppt werden würde. - Ich vermag aber nicht zu erkennen, wo sich die Erfahrungen von Herrn Aupindi aus seinen \"Wilderness Safari\"- Zeiten niedergeschlagen hätten ( mit Ausnahme der Preisgestaltung vielleicht ).Es sind eben keine Luxusunterkünfte entstanden ( mit Ausnahme der 4 Premier Waterhole Chalets in Okuakuejo), sondern ein Luxus-GULAG mit schönem Schein, aber massiven Funktionsmängeln. Ich hätte ja Verständnis dafür gehabt ( auch wenn ich mir Etosha dann nicht mehr hätte leisten können), wenn man dem Beispiel Botswanas gefolgt wäre; dort nämlich findet man wirklich Luxus - vom silbernen Kerzenleuchter im Zelt bis zum privaten Buttler - gepaart mit einem ausgesprochen kolonialen Afrika-Feeling. Aber der Versuch, dem nachzueifern, ist so etwas von \"in die Hose gegangen\", dass es schon fast weh tut.
Natürlich gestehe ich Namibia das Recht zu, über die Ausgestaltung seiner touristischen Infrastruktur nach eigenem Gutdünken zu entscheiden; im gleichen Atemzug nehme ich mir aber dann auch das Recht heraus, mir zu den Folgen dieser Entscheidung eine Meinung zu bilden - und diese auch öffentlich kundzutun.Zumal in einem Forum wie diesem hier.
Gruß Joli
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09 Dez 2007 18:32 #54837
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Ich habe (leider..???) nicht die Zeit, auf alles zu antworten. Nur für den Preis von ca. 1000 - 1500 N$ gibt es in Botswana etc. keine \"Luxusunterkünfte\".

Ich reise Ende Januar alle neuen Camps persönlich ab. Ich werde danach berichten. Aber ich gehe nicht als \"Bausinspektor\" hin, sondern sehe es mit vergleichbaren Augen mit USA, Australien und Neuseeland.

Aber wie gesagt..wem´s nicht passt, der muss ja nicht hin. Nicht dahin und auch nicht woanders.
Namibia öffnet sich gerade neuen Märkten, wie z. B. Asien. Deutschland und Teile Europas werden immer weniger eine Rolle spielen. Unsere \"Beiträge\" werden noch marginaler...Die deutsche Besserwisserei mag man immer weniger in Namibia, so ist es einfach. Mag einem gefallen oder nicht, das ist ein Auslaufmodell...
Michael (Iwanowski)
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09 Dez 2007 19:09 #54842
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  • Armin am 09 Dez 2007 19:09
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Hallo Michael,

harte Worte, aber sie treffen m. E. den Kern. Der deutsche Tourist als \"Auslaufmodell\" - sicher nicht nur in Namibia. Da können wir zetern wie wir wollen, uns fürchterlich aufregen oder zutiefst in unserer \"Ehre\" verletzt sein - die Tourismusindustrie setzt auf andere Zielgruppen, die auf mittlere Sicht zahlungsfähiger, zahlungsbereiter und noch dazu kritikloser sind, als unsereins. Entweder man heult mit den Wölfen (wenn man sich´s denn leisten kann), sucht sich die zumindest in Namibia zum Glück immer noch vorhandenen Nischen (die aber auch zusehends spärlicher werden) oder man bleibt zu Hause. So einfach ist das. Sich an diesen Gedanken zu gewöhnen, fällt schwer. Das gebe ich zu. Und so ganz habe ich mich mit dem Gedanken auch noch nicht abgefunden.

Mit nachdenklichen Grüßen
Armin
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