Ich plane nicht, mich in Namibia niederzulassen, habe hier aber trotzdem mit großem Interesse mitgelesen, weil man aus derartigen authentischen Erfahrungsberichten mehr über ein Land lernt als aus dem üblichen Touristenxxxxx. Danke für die informativen Beiträge.
Nachdem der „faktische“ Teil vorbei ist und nicht mehr gestört werden kann, will ich etwas dazu sagen, weil ich hier öfters den Eindruck habe, dass mit zweierlei Maß geurteilt wird.
@“Eigenkapital“
Bekannte haben sich vor ein paar Jahren für einen Alterssitz in Australien interessiert. Die hier für Namibia genannten Beträge sind da vergleichsweise ein Trinkgeld, aber der Instanzenweg wäre vermutlich rascher durchlaufen gewesen.
@“Willkür“
Die erläuterte namibische Praxis erscheint mir im internationalen Vergleich nicht wirklich ungewöhnlich oder besonders schikanös zu sein. Wahrscheinlich weiß kein europäischer Durchschnittsbürger (mich eingeschlossen), wie kompliziert und restriktiv unser eigenes Aufenthalts- und Niederlassungsrecht für Drittstaaten-Ausländer ist. Nur Jemand, der konkret damit konfrontiert ist, kann das beurteilen. Ansonsten erfährt man nur hin und wieder aus der Zeitung wie viel Ermessensspielraum die Behörde dabei hat und auch ausnützt, bis zu echter Willkür.
@Migration im Allgemeinen
Viele Europäer scheinen vergessen zu haben, dass alle großen sozialen Krisen Europas auch durch Massenauswanderung gelöst/bewältigt wurden. Als die Globalisierung noch Kolonialismus hieß/war, war das für die Mehrheit kein Problem. Dazu wurde es erst, als es aufhörte eine Einbahnstraße zu sein und sich Entwicklungs- und Schwellenländer zu mit uns konkurrierenden Industriestaaten entwickelten. Ich weiß schon, dass das die anstehenden Probleme nicht löst, aber vielleicht sollte man sich doch auch daran erinnern.
Grüße vom leser