Wir waren im Oktober für 2 Nächte in Okaukeujo, 2 in Halali und danach noch 3 Nächte am östlichen Parkeingang (Mushara Bish Camp).
Uns war lange vor der Reise klar, dass die Staatlichen Camps nicht mit den Lodges außerhalb des Parks konkurrieren können. Das steht überall im Netz und in jedem Reiseführer - wer das nicht weiß, hat sich nicht richtig informiert.
Obwohl wir nur ein normales Doppelzimmer hatten, waren wir sehr positiv überrascht. Die Zimmer waren zwar klein, aber absolut sauber und außerdem hübsch eingerichtet. Wir hatten Schlimmeres erwartet. Was unschön war: Das Besteck hatte zum Frühstück nicht ausgereicht und man stand oft Minutenlang hilflos herum um eine Kaffeetasse oder einen Löffel zu ergattern. Das hatte schon genervt, war aber kein Beinbruch. Am Nächsten Tag haben wir uns einfach Breakfast-Pakete geben lassen.
Am ersten Abend kamen übrigens 8 Spitzmaul-Nashörner am Wasserloch vorbei. Am zweiten ein paar Löwen und Elefanten. Es war absolut still am Loch und ich habe keinen Massentourismus gespürrt, auch wenn wir vorher in einigen Lodges / Gästefarmen völlig allein waren. Nur auf dem Zeltplatz waren recht viele Leute unterwegs. Gestörrt haben die aber nicht.
Ich würde immer wieder in Okaukeujo übernachten, da vormittags, wenn die meißten Tiere am Loch sind, fast kein Mensch zu sehen ist. Wir waren fast ganz alleine am Loch und vor uns standen 10 Elefanten, ein paar Nashörner, 50-100 Springböcke, Zebras, Gnus, Giraffen usw. Nirgendwo haben wir mehr Tiere auf einem Fleck gesehen.
Außerdem konnten wir abends die anderen Löcher abfahren und konnten bis zum Sonnenuntergang im Park bleiben. Eine ideale Ausgangsbasis, ohne die wir viele Tierbegegnungen bei bestem Licht nicht gehabt hätten.
Wer mit Okaukeujo Probleme hat, sollte mal in Halali übernachten
Dieses Rest-Camp war dreckig und einfach nur eine absolute Katastrophe. Teilweise 15 Minuten Anstehen für das schlechteste Essen in Namibia. Ungemütlich, verdreckt und richtig herunter gekommen. Unfreundliches Personal, häßlich, und noch tausend andere Dinge.
Allerdings sind rund um Halali die schönsten Löcher. Ohne diese Einschränkungen wären die schönsten Fotos nicht entstanden, da immer kurz vor dem Schließen der Tore bei bestem Licht sehr viele Tiere an den Löchern waren. Wir haben hunderte Elefanten (nicht übertrieben) an einem Abend gesehen. Hyänen, 5 Löwenrudel mit bis zu 9 Tieren, Schildkröten... alles was man sich vorstellen kann. In unserem Etosha-Buch haben wir - abgesehen von einigen Vögeln - fast alle Tiere angekreuzt die es im Park zu sehen gibt.
Wer tagsüber in zwei Tagen durch den Park fährt sieht absolut nichts. Viele Tiere kommen erst in der Dämmerung aus ihrer Deckung. Insofern würde ich jedem Tierliebhaber auch das "Drecksloch" Halali empfehlen.
In Namutoni muss man nicht übernachten, da es nur 10 Minuten vom Eingang entfernt ist und die Lodges außerhalb vom Park wesentlich besser sind.
Viele Grüße
Tobias