Ich hab mal nach FM gegoogelt, aber da bekomme ich immer nur Radiosender

Hallo zusammen,

ich möchte mich doch kurz mal ernsthaft dem Thema des Beitrags wenden.
Auch wir waren in diesem Jahr Anfang Mai für 1 Nacht aus Düsternbrook und ich kann leider überhaupt keine Werbung dafür machen.
Was wir dort über die Haltung und den Umgang mit den Tieren gesehen haben ist mehr als grenzwertig und äußerst erschreckend.
Ich habe dieses Erlebnis auch in meinem Reisebericht festgehalten und möchte einen Auszug daraus kurz an dieser Stelle posten:

Während der Fütterung hat man die tolle Gelegenheit Bilder ohne Halsband aber ganz aus der Nähe zu machen. Das Gehege finden wir für namibische Verhältnisse recht klein, der Ablauf der Fütterung sagt uns auch nicht besonders zu. Dem Leopard werden vom Auto aus nur ein paar Brocken Fleisch zugeworfen, um ein paar tolle Fotos für die Touris zu ermöglichen. Für uns war das eine fragwürdige Veranstaltung.
Nachdem der Leopard seinen Anteil bekommen hat geht es weiter zum Gehege mit den Geparden. Schon als unser Guide Jan aussteigt um das Tor zu öffnen fauchen ihn die beiden Geparden an. Ebenso als wir hineinfahren und er das Tor wieder schließt. Ich habe das Gefühl, dass die ihn nicht mögen. Ich habe Geparden noch nie zuvor so aggressiv gesehen. Wenn ich bedenke, dass wir heute Morgen nur 5 Meter von Geparden entfernt im Gras gestanden haben…
Wir fahren zum Platz der Fütterung und Jan wirft ihnen immer wieder Fleischstücke zu.
Mit einem größeren Stück am Knochen wedelt er einem der Geparden immer wieder vor dem Gesicht rum, wirft ihm das Stück aber nicht zu. Daraufhin springt der Gepard am Auto hoch. Jan schlägt ihn mit der Hand wieder runter. Ich bin darüber etwas entsetzt. Als der Gepard wieder an der Türe hochspringt nimmt Jan den Knochen und schlägt dem Geparden damit auf den Kopf. Chris und ich sehen uns völlig entsetzt an.
Als wir den Guide fragen, warum er den Geparden schlägt, entgegnet er nur, dass der Gepard lernen müsse nicht am Auto hochzuspringen.
Betreten schweigend fahren wir zur Farm zurück. Ich würde die Farm am liebsten sofort verlassen. Wenn es nicht schon so spät wäre und ich wüsste wohin, dann würde ich auf der Stelle abreisen. Eine weitere Aktivität werde ich definitiv nicht buchen, denn die bekommen von mir keinen Cent mehr.
Da wir nun noch Zeit haben gehen wir etwas am Fluss spazieren. Ich versuche dabei meine Gedanken etwas zu ordnen und mich von dem eben erlebten zu erholen.

Für uns liegt das Problem an der Art und Weise der Fütterung, da die Fleischbrocken den Tieren vom Auto aus zugeworfen werden, ist es normal, dass diese auch an das Auto kommen um zu betteln. Hier müsste unserer Meinung nach etwas grundsätzlich verändert werden.
Für mich ist das leider ein absolutes Negativerlebnis zum Ende unseres Urlaubs.
Ich werde nie wieder einen Fuß nach Düsternbrook setzen und ich kann das leider auch keinem empfehlen.


Wer den kompletten Tag mit den Erlebnissen auf Düsternbrook nachlesen möchte findet den Link dazu in meiner Signatur.

Viele Grüße
Daniela

Hallo Daniela,

da muss man zur "Ehrenrettung" von Düsternbrook allerdings sagen, daß diese Praktiken des Miez, Miez Fütterns, Streichelns und Zirku /Zoocharakters zigfach in Namibia betrieben wird. Beginnt bereits bei den kleinen Lodges (z.B. Aloegrove Käfigfütterung von Leo, Cheetah und Löwe) bis zu den großen Lodges und Farmen mit Peilsendern und Halsband. Solange es begeisterte Touris gibt, wird dieses Geschäft natürlich mitgenommen.

Gruß Serengeti

Hallo Serengeti,

das mag ja so sein das das zigfach in Namibia ähnlich betrieben wird.

Allerdings muss man schon unterscheiden ob die Tiere wie z.B. auf Erindi oder Okonjima frei auf einem riesigen Farmgelände leben und ein Halsband haben damit man sie auf den Gamedrives mit den Touris findet, oder ob eine Zirkusschau mit den Tieren in Käfigen stattfindet.

Das ist für mich ein großer Unterschied.

Den Platz hätte Düsternbrook ja. Aber man entscheidet sich dort eben für den einfachen Weg mit den Tieren Geld zu kassieren. Im Prinzip für eine kleine Lodge die nicht den finanziellen Spielraum hat wie Erindi oder Okonjima ja noch in Ordnung. Wenn dann die Tiere aber geschlagen und offensichtlich schlecht behandelt werden hört für mich der Spaß einfach auf.
Der Fahrer der die Fütterung abgehalten hat, hat die Geparde bewusst provoziert und zu Kunststücken animiert in dem er mit dem Fleisch herumgefuchtelt hat. Die Tiere die dann bettelnd immer wieder am Auto hochsprangen mit dem Knochen wieder runter zuschlagen geht einfach nicht.

Besser gelöst fanden wir die Fütterung von Raubtieren z.B. auf der Kavita Lion Lodge. Das Futter wird in das sehr große Gehege gebracht und man sieht von außen den Tieren beim fressen und trinken zu. Das gibt keine Aktion-Fotos aber auch keine Probleme mit bettelnden Tieren die am Auto hochspringen und wieder runter geschlagen werden.

Für Fotografen die ein tolles Leoparden Bild wollen und alles andere egal ist mag Düsternbrook ja etwas sein. Menschen die wegen der Tiere nach Afrika kommen kann ich das wirklich nicht empfehlen.

Das viele Lodges und Farmen die Tiere halten um Touristen anzuziehen und die Einnahmen für den Betrieb brauchen ist schon klar, aber bitte nicht auf diese Art.

Gruß
Christian

Besser gelöst fanden wir die Fütterung von Raubtieren z.B. auf der Kavita Lion Lodge. Das Futter wird in das sehr große Gehege gebracht und man sieht von außen den Tieren beim fressen und trinken zu. Das gibt keine Aktion-Fotos aber auch keine Probleme mit bettelnden Tieren die am Auto hochspringen und wieder runter geschlagen werden.


Nun sollte man keine Äpfel mit Birnen verwechseln.

Duesternbrook sind Geparden, die sehr leicht auf Menschen geprägt werden können.

Kavita Lion Lodge sind Löwen

Wir waren im Übrigen auch auf der Kavita Lion Lodge und fanden es sehr schön so nah an den Löwen zu sein auch um u. A. tolle Aufnahmen zu machen. Das war aber auch nur möglich weil die Löwen gefüttert wurden.

Man sollte sich die Homepage der Unterkunft genauestends anschauen und dann individuell entscheiden für welche Tierbeobachtung man sich dann entscheiden möchte.

Liebe Grüße
Cécile

Dr. FM schrieb:
Wer als Hobby Tiere erschießt hat anscheinend nicht die nötige Sensibilität für lebende Tiere.