Tag 10 und 11: Morukopjes Specialcampsite Nr 3 und Serengeti
Wir trafen am späten Nachmittag an der Campsite ein mit gemischten Gefühlen. Während die eine Hälfte unserer Reisegruppe sich auf unverfälschtes Buschfeeling, Abenteuer und archaisches Menschsein freute überwog bei der anderen Hälfte eine mit Ängstlichkeit vermischte Vorsicht aufgrund der der Aussicht die nächsten Stunden allein nur auf uns selber gestellt ohne Handyempfang und Kontakt zu anderen Menschen mitten in der Wildnis zu verbringen.
Bereits bei der Ankunft wurden wir von Klippschliefer und Pavianen. Bei der Erstbegegnung zeigte sich, dass die Ängstlichkeit auf Seiten der Tiere eindeutig viel stärker zum Vorschein kam. Die kleinen Klippschliefer taten mir richtig leid. Im Nachhinein betrachtet brausten wir nämlich ziemlich rüpelhaft und rücksichtslos auf die Campsite. Wir verunmöglichten so den kleinen Tieren einen geordneten Rückzug.
In der Mitte der Campsite stand ein grosser Baum mit Früchten, welche sowohl Klippschliefer wie auch Paviane als Futterquelle anzogen. Das grosse Pavianrudel hat sich bei unserer Ankunft rasch auf die umliegenden Felsen (daher der Name Kopjes) verzogen und beobachtete unser Treiben nun stoisch aus sicherer Entfernung. Die Flucht der Klippschliefer verlief weniger ruhig, schon eher panikartig. Vor allem die bedauernswerten Geschöpfe die bei unserem Eindringen in der Baumkrone hockten mussten sich, da wir direkt unter dem Baum anhielten, mit einem wagemutigen Sprung aus 4 bis 5 m Höhe in Sicherheit bringen. Für eine kurze Zeit war die Luft erfüllt von unzähligen dumpfen aber gut hörbaren Knall- und Quietschgeräuschen als die Tierchen aus grösser Höhe auf den Boden prallten. Sie schienen den Sturz jedoch trotz den besorgniserregenden Geräuschen gut zu verdauen, brachten sie sich doch nach dem Sprung wie die Paviane schnell auf die Felsen in Sicherheit.