Tag 10 Mbuzi Mawe- Moru Kopjes
Am Morgen genossen wir ein reichhaltiges Frühstück mit allem was dazugehört um uns danach gestärkt auf den Weg zu machen. Wir wollten die Umgebung von Seronera erkunden und am Abend erwartete uns dann die gebuchte Specialcampsite Nr 3. in den Moru Kopjes.
Mittlerweile hatten wir uns schon gut an Afrika und den Aufenthalt im Freien, d.h. nicht umzeäunten Wildnis, gewöhnt ohne allerdings dabei den Respekt zu verlieren. Mittlerweile waren alle von uns deutlich entspannter und niemand fürchtete sich mehr davor mutterseelenallein mitten in der Serengeti im Zelt zu übernachten. Im Gegenteil freuten wir uns alle auf diese Busherlebnis. Es sollte eines der vielen Highlights der Reise werden.
Die Kinder wollten unbedingt einen Leoparden finden und fragten deshalb beim auschecken die Angestellten der Lodge wo man den am besten Leoparden sehen könne. Sie rieten uns wir sollten uns in der Research Station bei Seronera oder an einem Ort namens Bombrai oder so ähnlich erkundigen. Um es gleich vorwegzunehmen wir irrten eine Weile in der Gegend des Research Zentrums umher bevor wir das Gebäude endlich fanden. Wir fragten dort ein paar Angestellte, die Gerade Autos reparierten. Sie rieten uns wir sollen bei einem Baum schauen wo viele Autos seien. Bäume fanden wir viele und auch viele Autos aber keine Leoparden.
Wir folgten der Hauptstrasse nach Süden. Die Strasse verlief zu Beginn noch etwas hügelig mit der Zeit wurde die Gegend immer flacher bis sie ganz eben wurde. So wie wir uns die Seregeti vorstellen. Immer wieder sahen wir grössere und kleinere Herden neben der Strasse. Die Serengeti war tatsächlich sehr reich an Tieren. Nördlich von Seronera kreuzt der Grumeti River die Hauptstrasse. Wir bogen dort nach links ab auf eine Piste die entlang des Flusses verlief. Kurz nach der Abzweigung entdeckten wir ein Löwenrudel am Hügel auf der anderen Seite des Flusses. Die Löwen lagen faul im Gras, sodass wir bald unseren Weg fortsetzten.
Am Fluss herrschte viel Betrieb. Viele Tiere und viele Safarijeeps waren unterwegs. Grosse Elefanten- Büffel- und Gnuherden, Löwen, verschiedene Wasservögel, Hippos, Antilopen, Zebras, Giraffen und viel mehr.
Nach einigen Kilometern führte die Piste wieder auf die Hauptstrasse. Von weitem bemerkten wir auf der Hauptstrasse eine grosse Ansammlung von Safariautos. Dort musste es also etwas Interessantes zu sehen geben. Wir gaben Gas und fuhren in ihre Richtung. Von allen Seiten strömten plötzlich Safariautos herbei. Es ging herbei wie auf dem Rummelplatz. Der Auslöser dieses Verkehrschaos war ein stattliches Löwenmännchen, welches unbeeindruckt vom geschäftig nervösen Treiben seelenruhig entlang der Strasse trottete.
Als wir den Wagenpulk erreichten befanden wir uns vorerst in den hinteren Reihen. Unsere Sicht auf den Löwen wurde stark eingeschränkt durch die vielen Safarijeeps mit ihren hohen Hubdächern.
Zu allem Unglück waren wir benachteiligt weil wir das Geschehen von unseren Sitzen aus beobachten mussten und nicht wie die anderen aufstehen konnten. Dafür hatten wir den Vorteil, dass wir unser Gefährt selber steuern konnten und nicht auf duselige Guides angewiesen waren. Einige Guides verhielten sich nämlich ziemlich ungeschickt im Wettrennen um die besten Plätze.
Ich muss zugeben mir machte dieses Gerangel um die besten Plätze richtig Spass. Ich machte richtiggehend einen Sport daraus mit unserem Landy im allgemeinen Gewusel mit List, Tücke und Voraussicht immer wieder die besten Plätze zu ergattern. Da der Löwe ja in Bewegung blieb war es nötig selber auch immer in Bewegung zu bleiben und darauf zu achten von den andren nicht eingeschlossen zu werden.