Die Bergwanderung der Schlappen (nicht die Schuhe, die Wanderer...)
Nach einer Nacht mit viel Wachliegen treffen wir uns pünktlich zum Frühstück, das wir auf sieben Uhr bestellt haben.
Um sieben Uhr dreissig erscheint es auch so langsam...
:-/
So ganz überzeugen kann mich das Hondo-Hondo nicht...
Das Essen gestern war nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich erwähnenswert, die Zelte sind ok, auch wenn sie keine Insektennetze an den Eingängen haben, die gemauerte Nasszelle unter dem Strohdach ist auch ok, aber aussergewöhnlich ist höchstens die am Boden rumliegende Elektroverteilung und die Solaranlage, die nur warmes Wasser liefert wenn die Sonne drauf scheint und nachts nur Kaltwasser bietet...System Gartenschlauch...
Effektiv ist ein schwarzes Wasserrohr auf dem Dach verlegt, mehr nicht, keine Speicherung, nichts...
...und das Rohr ist nicht mal UV-Beständig...
Kurz nach acht fahren wir los zur Rangerstation, wo Sikuyo die Formalitäten erledigt.
Ein Typ spricht uns an, irgendwie kommt er mir bekannt vor, er will dass wir ins Haus kommen, was ich nicht will, weil die paar Bilder da drin wirklich nicht sonderlich interessant sind.
Nachdem Sikuyo alles erledigt hat kommt der Typ schon wieder und stellt sich als unser Guide 'Thom' vor und bittet uns zum Briefing ins Haus.
Man kann ihn zwar kaum verstehen, so nuschelt er sein schlechtes Englisch in den nicht vorhandenen Bart, aber mir wird dabei langsam klar wiso er mir bekannt vorkommt: er war letztes Mal schon dabei, damals aber noch nicht als Guide sondern als Trainee!
Lustig! :-D
Nach etwa 6km Fahrt sind wir am Startplatz und hüpfen beschwingt los...
Zumindest kommts mir so vor, von aussen betrachtet ist es wohl eher das Dahinschleichen einer unsportlichen Rentnerkaravane...
![;-) ;-)](/media/kunena/emoticons/wink.png)
Bei jedem zweiten Baum halten wir an und lassen uns erklären dass der Baum von den Einheimischen für medizinische Zwecke benutzt wird, bei jedem dritten Stopp weiss Thom auch wofür inetwa...
So geht das weiter bis Sikuyo ihm sagt dass uns das nicht interessiert, vor allem wenn der Guide nicht mehr weiss als was schon auf den Schildern steht...
Und so wandern wir hinauf, machen am Picknickplatz einige Fotos und sehen am Weg auch noch einen der hier endemischen Affen (für Fotos hats leider nicht gereicht), bevor wir am oberen Ende des 190m hohen Wasserfalls ankommen.
Oben (1zu1-Ausschnitt): Büffelspinne in gut 2m Entfernung, kaum fokusierbar (auch mit Axels Spiegelreflex nicht)
Oben : Sanje-Falls, der Hauptfall
Oben und unten: Schmetterdinger am Wegesrand
Oben : Oberhalb der unteren, 170m höhen Fälle essen wir unser Lunchpacket mit der Aussicht...herrlich!
Oben : ...und wenn man sich umdreht siehts so aus...
Dort rasten wir natürlich auch, essen unsere Lunchpackete, machen einige Fotos und geniessen die Aussicht!
Die beiden oberen Wasserfälle besuchen wir auch, beim Obersten haben wir ja vor baden zu gehen.
Oben : Die zweitoberste Kaskade...
Oben : ...und die Oberste, wo wir letztes Mal badeten!
Da es aber schlicht zu kühl ist und dazu dank viel mehr Wasser als beim letzten Mal auch viel mehr Gischt und somit alles nass ist lassen wir das bleiben und beginnen den Abstieg zum Grund des Wasserfalls.
Nebst einem Colobus-Monkey trefen wir auf Elefanten-Schlitterspuren (der Eli hatte es offensichtlich eilig...) und, man/frau lese und staune, auf eine Krabbe!!!
Oben : Eine Krabbe!!! Im Urwald!!! Rund 250km von der Küste entfernt!!!
Ja, genau die, die man am Meer erwartet, sogar das Rauschen ist da...
Ok, das kommt vom Wasserfall, aber es ist da!
Endlich unten angekommen sehen wir einen fantastischen...
...Wasserfall!!!
Oben : Und so sehen die Sanje-Falls vom Talgrund her aus...wunderschön!!!
Echt schön, und in der kalten Jahreszeit würde man eher hier als oben baden, aber oben ist's schon schöner, wenn auch in der Zwischenzeit wegen zweier toter Einheimischer, die wohl zum Ausfluss geschwommen sind und mitgerissen wurden, verboten ist...
(Für die ganz Genauen unter den Lesern: Als sie schwammen waren sie wohl noch am Leben, erst der Sturz dürfte Ihnen den Garaus gemacht haben...)
Leider führt kein Weg vom Fuss des Wasserfalls zum Start des Hikes, deshalb geht's erstmals wieder den Berg rauf...phu!!!
Unten angekommen geht's zurück in das Hondo-Hondo, wo mein Gepäck schon aus dem für diesen einen Tag anderweitig belegten Zelt in eine Banda getragen worden ist.
So wars ja auch vorgesehen, denn ich bin ja erst später zur Reisegruppe dazugestossen und zu diesem Zeitpunkt waren schon alle Zelte für diesen Tag belegt.
Wie ich aber die Banda sehe wurde mir übel, es stinkt in dem dunklen Loch aus Getrocknetem Schlamm mit Strohdach, selbst eine Kuhfladenhütte der Massai ist nicht unappetitlicher!!!
Und die Wände und das Dach leben!!!
Also sofort zum Manager und dem erklären dass ich nicht da drin schlafen werde und lieber mein Zelt aufbaue!!!
So was ekliges wurde mir echt noch nie als Unterkunft angeboten!!!
Nach dem Zeltbezug ist's dann schon Zeit für's Abendessen, danach ab in die Heia, ich bin fix und foxi, gute Nacht!