THEMA: Noch ein Reisebericht - Tanzania April 2012
18 Jun 2012 04:28 #239633
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  • baobab2 am 18 Jun 2012 04:28
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Hier schon mal was zu lesen, die Fotos folgen wie gehabt.


Dienstag, 03.04.12

Nachts heult eine Hyäne – ich springe mehrfach mit einem kleinen Voice Recorder aus dem Bett. Sobald ich die Aufnahmetaste drücke, verstummt das Tier. Muss doch mal klappen. Dank meines Lärms hat auch Andre wenig Schlaf. Was soll’s, schlafen kann man zuhause. Nach dem Frühstück verewigen wir noch unsere Kellner Omari und Ramon. Sie freuen sich über kleine Geschenke. Der Gärtner bringt mir einen großen Wasserkäfer zum Ablichten und muss danach selbst dran glauben. Eine sechstägige Safari liegt vor uns – die Spannung wächst. Wer wird hinter dem Steuer des Autos von Leopard Tours sitzen? Da kommt ein großer Wagen. Darin sitzt Gabriel und grinst über beide Ohren. Wir hatten gehofft, unseren Fahrer von April 2009 wieder zu bekommen, nun ist es Gewissheit und die Wiedersehensfreude ist groß. Wir laden unser Gepäck ins Auto. Der Gipfel des Meru zeigt sich noch einmal von seiner schönsten Seite. Ein Baumhörnchen komplettiert eine schon umfangreiche Artenliste. Mutti kann ihre Sonnenbrille nicht finden, wir fahren trotzdem gegen 8.30 Uhr ab. Irgendwo wird sie schon sein.
Es ist sehr warm und sonnig. In Arusha halten wir für ein kurzes Briefing im Impala Hotel. Dann geht es Richtung Ngorongoro. Eine größere Schildkröte am Straßenrand (die einzige auf dieser Reise) entpuppt sich bei näherer Inspektion als Verkehrsopfer.
Immer öfter sind Maasai zu sehen. Sehr vereinzelt sehen wir im Vorbeifahren Gestalten in schwarzen Umhängen mit weiß bemalten Gesichtern – Morani, junge Krieger, die nach der Beschneidung eine Zeit lang allein leben, um sich zu beweisen. Sie könnten laut Gabriel möglicherweise aggressiv und unbeherrscht sein, also besser kein Foto. Schade.
Im Ort Mto Wa Mbu sind einige große Bäume von unzähligen Störchen besetzt und mehr weiß als grün. In einer Kurve nahe dem Aussichtspunkt auf den Lake Manyara steht ein wundervoller Baobab. Wir halten auf einer kleinen Ausweichstelle, damit wir das 2009 verpasste Foto nachholen können. Zwei Jugendliche auf einem Moped kommen vorbei, halten und wollen uns Ketten verkaufen. Richtige Nervensägen. Sie bekommen von Papa Zigaretten und Kugelschreiber, aber Ketten brauchen wir nicht. Zufrieden ziehen sie ab. Als wir wenig später auf einem Parkplatz mit WC halten, haben wir sie wieder am Hals und sie tun als hätten sie uns noch nie vorher gesehen. Wir brauchen immer noch keine Ketten, aber ein Foto gegen ein kleines sawadi ist okay. Nette Jungs trotzdem.
Zeit für die Lunchpause. Wir finden Schattenplätze an der überdachten Seite eines großen Souvenirgeschäftes. Hier steht auch ein Baum voller Webervogelnester inklusive laut lärmender Bewohner. Nach dem Essen schauen wir Frauen in diesen völlig mit Zeugs vollgestopften Shop. Fehler. Man kann keine drei Schritte laufen, ohne von einem der Verkäufer verfolgt zu werden und wehe, man schaut länger als 5 Sekunden auf ein Produkt, schon geht das Verhandeln los. Mutti flüchtet Richtung Toiletten, ich erstehe ein Holzschild mit dem Schriftzug Karibu, für das ich eigentlich auch keinen Platz habe. Support for tansanian people – ermuntern mich die Verkäufer.
Am Eingang zum Ngorongoro Schutzgebiet begrüßen uns Paviane auf der Straße. Sie klettern gern in Autos und bedienen sich, deshalb achten wir beim Aussteigen auf geschlossene Fenster. Nachdem Gabriel den Papierkram erledigt hat, geht es hinauf zum wolkenverhangenen Kraterrand. Am Aussichtspunkt ist die Sicht gleich Null. Es beginnt zu regnen. Für ein Foto am Grzimek Denkmal steigt Andre trotzdem aus. Am Westrand angekommen, reißt der Himmel auf und wir haben doch noch einen passablen Ausblick in den Krater.
Auf dem Weg nach Ndutu säumen viele Thomson-Gazellen und diverse Antilopen den Weg. Je näher wir der Ndutu Safari Lodge kommen, desto weniger Tiere sind zu sehen. Vor drei Jahren sah das anders aus, ich mache mir ein wenig Sorgen. Na wenigstens auf die Dik Dik’s ist Verlass. Gegen 17.30 Uhr sind wir endlich am Ziel - Wiedererkennen und Wohlfühlen ist eins. Alles ist grün, Nektarvögel umschwirren blühende Aloe. Wir beziehen die Zimmer 8 und 9 in einem Bungalow und sind einfach glücklich, 3 Nächte an diesem Ort vor uns zu haben, der eine urige Campingatmosphäre ausstrahlt.
Beim Abendessen haben wir wieder Spaß mit den Ginsterkatzen, die dort regelmäßig das Restaurant aufsuchen. Zurück am Bungalow beobachten wir ein Naturschauspiel. An allen Lampen schwirren unzählige geflügelte Termiten umher. Wie auf Kommando fallen sie zu Boden. Eine Ginsterkatze frisst sich daran satt, direkt an unserer Unterkunft. Den Rest erledigen Ameisen. Im Schein der Taschenlampe sehen wir wieder den Osterhasen (Kaphasen).
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18 Jun 2012 14:56 #239730
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  • baobab2 am 18 Jun 2012 04:28
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Es folgen die dazugehörigen Bilder. Mir ist aufgefallen, dass standardmäßig die niedrigste Bildqualität angezeigt wird, also besser erstmal auf höchste Bildqualität ändern. Da keine Reaktionen kommen, gehe ich mal davon aus, dass es nicht zu viele Bilder sind. Ansonsten bitte Bescheid geben, ich kann mich da auch kürzer fassen.
Liebe Grüße, Ina
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18 Jun 2012 15:01 #239731
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ups, da habe ich doch glatt vergessen, den Link anzuhängen. Ich schiebe das mal auf die abartige Hitze heute.

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19 Jun 2012 17:45 #239872
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Und so geht es weiter:


Mittwoch, 04.04.12

Noch im Dunkeln streifen Mutti und ich durch die Anlage. Mit der Dämmerung erwacht die Vogelwelt, es gelingen schöne Tonaufnahmen. Wir sehen eine Fledermaus, Kaphasen, Nektarvögel, Papageien, Mäuse, Dik Dik’s, Impalas, nach dem Frühstück auch Giraffen auf dem Gelände. Ein Angestellter zeigt uns ein Chamäleon – mal wieder, aber eine noch nicht gesehene Art.
Die erste Pirschfahrt ab 8 Uhr beschert uns zunächst verschiedene Greifvögel. Dann steuern wir einen Safariwagen an, den sich ein Gepard als Ausguck erkoren hat. Von der Motorhaube springt er auf das offene Dach, beäugt die Insassen, spielt mit der Antenne und sieht sich in aller Ruhe um. Erst von den Scheibenwischern lässt er sich verscheuchen. Ich verspreche den Insassen des Autos, die selbst nicht mal Fotos machen konnten, ein Video auf youtube zur Erinnerung. Wir begleiten den Gepard anschließend bei der Beutesuche, nur ganz knapp entwischt ihm ein Antilopenjunges. Das erste Mal sehen wir Löffelhunde.
Drei Hyänen dösen an ihrem Erdlochbau. Eine fördert nach einiger Buddelei ein Gnubein zutage und kaut darauf herum, bevor ein Artgenosse es ihr abjagen will. Geier und Marabus streiten um Aas. Am Horizont sind viele Thomsons zu sehen. Schakale und eine Hyäne hoffen auf die erfolgreiche Jagd eines anderen Gepards, aber der muss nach einem erfolglosen Sprint erst einmal ruhen.
Zu unserer großen Freude wandert bzw. rennt auch ein Trupp Gnus in Richtung unserer Lodge, diesmal mit sehr wenigen Jungtieren. Drei Hyänen fressen an einem Gnu, dicht umlagert von Aasvögeln. Es gibt ein ordentliches Gerangel. Immer mehr Vögel kommen und als die Hyänen die Überreste endlich freigeben, geht es richtig zur Sache.
Beim Mittagessen erhalte ich Kameraverbot, kann mich aber nicht daran halten. Die Motive sind einfach zu verlockend. An einem Baumstamm vor uns füttert ein Spechtpaar abwechselnd ein Junges, das immer wieder aus dem Loch herauslinst. An der anderen Seite nisten kleine Papageien in einem Loch. Wer weiß, ob nachher der Himmel so blau ist und sich so viele Vögel auf einmal an der Tränke vor unserem Tisch tummeln.
Die dreistündige Nachmittags-Pirschfahrt startet um 15.30 Uhr. Wir fahren zum Lake Masek, wo sich 2009 das Gnudrama abgespielt hat. Diesmal ist der See gut gefüllt. Wir sehen rosa Flamingos, verschiedene Wasservögel und ein riesiges Schädel- und Knochenfeld. Wir meinen, es sind die Überreste der 2009 auf so qualvolle Weise verendeten Gnus. An einem Baumstamm ist ein Specht lautstark bei der Futtersuche. Krönung der Tour ist ein Löwe am Ufer, der sich von uns gestört fühlt. Er lässt uns keinen Augenblick aus den Augen und scheint ungewöhnlich scheu, wahrscheinlich ist er neu in der Gegend und nicht an Safariautos gewöhnt. Das ist auch für uns eine neue Erfahrung. Angriff oder Flucht? Er verzieht sich ins Schilf.
Im warmen Abendlicht träumt ein Schakal vor sich hin. Glücklich und geschafft kehren wir zur Lodge zurück. Dank nach oben an Oma Berta für das Wetter. Um die 20°C nur, leicht windig – einfach angenehm. Laut Gabriel soll es morgen wieder so schön werden und falls es morgen regnet, dann nur ein paar „Tropsen“. Schöner Sonnenuntergang und Lagerfeuer nach dem Abendessen.
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20 Jun 2012 17:38 #240016
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Und hier die Fotos zum vorherigen Beitrag.

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20 Jun 2012 22:39 #240055
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Hallo Ina,

ach, ist das schön, endlich mal wieder in Ndutu zu sein. So viel Wasser wie man auf Euren Fotos sehen kann, haben wir dort nie gehabt, weder im Juli/August (tierisch wenig ...) noch im Dez./Jan (tierisch viel los).
Geparden (2 halbwüchsige) hatten wir auch mal auf dem Auto, allerdings in der Masai Mara. Und da es noch früh (also kühl) war, hatten wir glücklicherweise das Dach noch zu. :cheer: Leider waren wir allein*, so dass wir außer den Fotos der Geparden auf der Kühlerhaube keine Doku haben. Und vom Scheibenwischer ließen sie sich nicht irritieren, den hatten sie zum Knabbern gern! B)
* abgesehen von der Gepardenmama, aber die wollte ihre Söhne nicht fotografieren! :silly:

LG aus dem nicht (im Ggs. zu Budapest, wo wir heute noch 36° hatten) zu heißen Hamburg,

Karsten
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