THEMA: Safarihimmel und -hölle in Kenia
16 Okt 2018 23:52 #535844
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  • Old Women am 16 Okt 2018 23:52
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Hallo Elisabeth,
so, wir sind auch endlich wieder in heimischen Gefilden gelandet, und während mein Mann als 1. Amtshandlung erst einmal seine Fotos sichtet, gehe ich erst einmal das Gepäck sichten, soll heißen waschen und alles am angestammten Platz verstauen :laugh: .
Was hast du für schöne Sichtungen gehabt. Einiges davon haben wir auch vor die Linse bekommen, aber ob ich das so gut einfangen konnte wie du wage ich zu bezweifeln.
Schön, dass du mich heute Abend zumindest virtuell wieder nach Afrika zurück gebeamt hast.Und jetzt bin ich auf weitere Abenteuer in der Mara gespannt.
Herzliche Grüsse
Beate
Reiseberichte:
Patagonien 2020: Zwischen Anden, Pampa und Eis: namibia-forum.ch/for...n-pampa-und-eis.html
Das schönste Ende der Welt-Südafrika März 2017 namibia-forum.ch/for...rika-maerz-2017.html
Südafrika 2018-Ohne Braai gibt es keine Katzen namibia-forum.ch/for...es-keine-katzen.html
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17 Okt 2018 09:32 #535872
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  • franzicke am 17 Okt 2018 09:32
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Hallo Elisabeth,
da war er wohl schon - der erster Abstecher in der Hölle :dry:
Wir haben das leider ansatzweise auch in Tansania erlebt und mein Ranger konnte dort schon nicht mehr an sich halten - die vielen Menschen und daher auch Fahrzeuge sind das eine, das Verhalten aber eben das andere :evil:

Aaaaber - man kann's nicht oft genug sagen: wunderschöne Fotos habt ihr mitgebracht.
Danke dafür! Und viele Grüße
Ingrid
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17 Okt 2018 12:33 #535916
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  • lionfight am 17 Okt 2018 12:33
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Ich bin auch mal mit aufgesprungen.
Tolle Eindrücke aus NPs, die man nicht in jedem Bericht sieht.
Klasse Bericht mit schönen Bilden.


Gruß!
der Joe
"I detest racialism, because I regard it as a barbaric thing, whether it comes from a black man or a white man." Nelson Mandela

10x Süfafrika, 2x Namibia, 1x Botswana, 1x Zimbabwe, 1x Tanzania
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17 Okt 2018 20:52 #535972
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Champagner schrieb:
auch bei euch (wie bei Bettina) "leide" ich etwas mit - umso mehr, als ich dich und deinen Mann ja nun persönlich kenne und mir noch mehr vorstellen kann, wie dir solche negativen Erlebnisse unter die Haut gehen :pinch: .
Natürlich will ich nicht, dass Du hier leidest, aber ja es tut gut Verständnis zu finden. :kiss:

BMW schrieb:
.......die Fahrzeugdichte ist ja das Eine...aber das Verhalten dieser von dir beschriebenen Respektlosen macht sprachlos.....und wütend.....
Respektlosigkeit das trifft es exakt, BMW.

fotomatte schrieb:
zuerst muss ich mal mit dir schimpfen:
So so :S
fotomatte schrieb:
die Benamsung lässt sehr zu wünschen übrig. :whistle:
Und ich gelobe Besserung. :)
fotomatte schrieb:
Um aber nicht nur kritisch zu sein, sondern dir beim Beheben des Mangels zu helfen, sag ich mal, dass dein Falter ein Schwärmer ist und einem Windenschwärmer verdammt ähnlich sieht. Keine Ahnung, ob es den dort gibt, aber als Wanderfalter ist das durchaus vorstellbar.
Vielen Dank für Deine Hilfe :)
fotomatte schrieb:
Diese "Kolumbusaffen", heissen die wirklich so? Oder sind das nicht eher Colobus-Affen?
Neeee, Du hast Recht, das sind Colobusaffen. Ich nenne die irgendwie schon immer Columbus :blush: . Ohoh, wie gut, dass Du hier kritisch mitliest und es vor allem auch äußerst. Danke Dir.
fotomatte schrieb:
Was mir wirklich ausnehmend gut gefallen hat, das sind die Landschaften des Aberdare NP, das spricht mich wirklich an. B)
Da will ich wieder hin und mehr Zeit haben.

bayern schorsch schrieb:
Zeit, mich mal wieder zu melden, weil ich Dir unbedingt sagen möchte, dass Deine Vogelbilder unglaublich schön sind. Ich hätte nie und nimmer die Geduld, die man bestimmt braucht
ne, einfach drauflos ballern ist die Strategie von Christian und mir. :P
bayern schorsch schrieb:
Ich hab an anderer Stelle schon erwähnt, dass wir wohl Glück hatten und solche Beobachtungen nicht machen mussten. (oder waren wir blind?)
Manchmal ist man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und Ihr habt dies auch verdient.

CuF schrieb:
Ihr habt außergewöhnliche Erlebnisse und Sichtungen gehabt. Ganz ehrlich: Darum beneide ich Euch, aber, ebenso ehrlich, möchte ich Eure Erfahrungen auf dieser Reise mir nicht zumuten.
Ja auf vieles auf dieser Reise hätte ich gerne verzichtet. Schön, dass Du weiterhin dabei bist.

Old Women schrieb:
Und jetzt bin ich auf weitere Abenteuer
Herzlich Willkommen zurück Beate. Ich bin ja schon wie ein Flitzebogen auf Deine Abenteuer und Eure Fotos gespannt. Lebt Euch wieder gut in D ein.
franzicke schrieb:
da war er wohl schon - der erster Abstecher in der Hölle :dry:
Noch nicht Ingrid, schön war es nicht, aber ich kann versichern die 5 Geparden hat das alles überhaupt nicht gestört. Der erste Abstecher kommt jetzt.

lionfight schrieb:
Ich bin auch mal mit aufgesprungen.
Willkommen Joe, schön Dich jetzt auch dabei zu haben.

Ich kann Euch sagen, es fällt mir echt schwer hier weiterzuschreiben.
Schwer, weil ich noch immer in einem Gefühlschaos stecke. Schwer, weil ich nicht gut genug mit Worten umgehen kann.
Hilft alles nix, da muss ich und jeder Mitleser jetzt durch. Aufgeben passt nicht zur mir.
Herzliche Grüße Elisabeth
Letzte Änderung: 17 Okt 2018 22:00 von sphinx.
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17 Okt 2018 21:06 #535976
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Tag 10 Masai Mara National Reserve

Am Morgen fahren wir fröhlich in das Reserve. Die Sonne scheint, uns geht es gut. Direkt am Gate wechselt eine große Topiherde (für Matthias :laugh: Damaliscus jimela, Quelle Wikipedia) die Straßenseite. Ein schöner Start.







Für zwei Löwinnen kommen wir etwas „zu spät“, diese laufen durch das hohe Gras weg vom Weg. Mit dem Fernglas sind sie schön zu beobachten.
Wir fahren durch herrliche Savannenlandschaft. Eine weitere Topiherde wirkt sehr angespannt. Fast alle Tiere starren in eine Richtung



urplötzlich rennen sie los.



Wir entdecken zunächst nichts. Joseph sieht dann in fast unendlicher Weite aufgeregt herumhüpfende Hyänen und meint, dort müsste sich ein männlicher Löwe aufhalten und dieses Verhalten auslösen. Die Hyänen können wir beim Näherkommen ausmachen und beim Löwen dauert es ein Weilchen.



In großer Entfernung lässt er sich zu einem Spaziergang hinreisen



und wir sehen auch seine Gefährtin kurz.
Joseph erfährt von einem Leoparden und schlägt vor später noch einmal zu den Löwen zurückzufahren. Es ist nicht weit und auf einem der vielen Seitenwege (langsam schwant mir, dass dies nicht alles offizielle Wege sein können) stehen einige Fahrzeuge, deren Insassen fotografieren. Joseph hält aber auf dem Hauptweg und dort stehen wir sehr lange alleine herum und sehen nichts. Dann durch puren Zufall entdeckte ich das Tier im hohen Gras. Verliere es als ich das Fernglas absetze, entdecke es zum Glück wieder und kann Christian und Joseph erfolgreich beschreiben, wo die Katze ist. Es ist fast ein kleiner Krimi, der Leopard setzt sich immer wieder hin, läuft nach links und nach rechts und kommt uns dabei immer näher.



Währenddessen muss sich eine Wagenburg um unser Fahrzeug aufbauen. Ich bin so konzentriert auf die Katze, dass ich davon Nichts - einfach gar Nichts mitbekomme. Endlich kommt das Tier aus dem Gras heraus, direkt neben uns.



Nun wird auch klar, dass dieses Tier sehr scheu ist, es läuft vor unserem Wagen entlang, bleibt kurz stehen und läuft dann über die Straße. Mein Blick folgt dem Leoparden und ich bemerke die vielen Fahrzeuge. An für sich erst einmal nicht ganz so schlimm, aber kaum ist der Leopard auf der Straße, werden alle Motoren gestartet und die nicht eingekeilten Wägen verfolgen aggressiv das Tier, das inzwischen auf der anderen Seite im hohen Gras, vermutlich erfolglos, zu verschwinden versucht. Wir können das Drama nur erahnen, es spielt sich weiter entfernt ab. Mir schießen die Tränen in die Augen, warum um Himmels willen muss man sich so verhalten? Mein Mann sitzt inzwischen mit verschränkten Armen im Wagen und murmelt was von „ich will nach Hause“ und „niemals wieder in die Massai Mara“. Joseph sieht uns verwirrt an. Hey, ihr habt einen Leoparden gesehen und so ist das nun mal in diesem Reserve, zur Hochsaison sind es dann noch viel mehr Autos. Beide Tatsachen können uns nicht aufbauen.

Während der Weiterfahrt muss ich an Bebbls Bericht „Cheetahs, Cubs & Cars - Kenya August 2017“ denken. Ich ärgere mich, dass ich viele Sätze einfach nicht ernst genug genommen hatte. Zitate: „Bei besonderen Sichtungen fahren die Guides aber durchaus mal offroad. Wenn einer anfängt fahren alle anderen hinterher. Wir waren nur bei der Gepardenjagd wie alle anderen offroad ... sonst nie“, „Viele Fahrzeuge versperrten den nervösen Tieren den direkten Weg und so suchten Sie ihr Heil in der Flucht“ oder „mit der Zeit kamen immer mehr Fahrzeuge an und rückten der armen Mutter auf die Pelle. Man konnte die Nervosität der Löwendame spüren“.
Die Sehnsucht war einfach zu groß. Wie blöd war ich gewesen, jetzt hatten wir den Schlamassel.
Klar war, in Zukunft würden wir jede Wagenansammlung meiden. Christian würde eher im Camp bleiben, als noch einmal zu erleben, wie Tiere bedrängt werden.
Beim Talek und den Hippos unterhielt sich Joseph mit seinen Kollegen und wir können uns die Beine vertreten und durchschnaufen.





Dabei sehen wir zum ersten Mal ein Hippo mit herausgestreckter Zunge. Das lenkt uns ganz gut von dem gerade Erlebten ab.





Später beobachten wir lange einen einsamen Elefanten.







Viel Spaß macht es auch eine Kranichfamilie zu beobachten. Die Eltern scheuchen die Insekten auf und die hinterherrennenden Küken schnappen sich diese.



Wenn man ganz weit reinzoomt, sieht man eine fette Schrecke fast im Schnabel des Kükens.



Am Nachmittag vermeidet Joseph die anderen Fahrzeuge, indem er in eine Gegend mit hohem Gras fährt, Tiere gibt es dort nur wenige. Wir sind bereits auf der Rückfahrt, als wir einen weiteren Leoparden sehen.



Die zwei dort stehenden Fahrzeuge haben zwar schon ihre Kollegen alarmiert, aber bis die ankommen, hat sich das Tier bereits verzogen und zum Glück fährt niemand hinterher.
Ein schöner Rücken entzückt





und die weiße Schwanzspitze ist noch lange zu sehen. Wie diese durchs Gras wandert sieht total witzig aus.



Wir müssen noch eine Weile warten, bis alle angebrausten Fahrzeuge wieder gewendet haben und wir weiterfahren können.





Hat die Thomson nicht süße kleine Hörnchen?



Das Abendessen ist wieder sehr lecker. Und diesmal nehmen wir einfach die Stühle mit, um noch vor dem Zelt zu sitzen. Wie bereits geschrieben, das Zelt war noch nicht komplett fertig renoviert bzw. eingerichtet.
Letzte Änderung: 19 Okt 2018 09:25 von sphinx.
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18 Okt 2018 08:18 #536011
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Wir waren den letzten Nachmittag kilometerlang durch Graslandschaft ohne Tiere gefahren. Uns war klar, durch das hohe Gras hielten sich der Großteil der Tiere in einem sehr kleinen Gebiet der Masai Mara auf und mit ihnen sämtliche Fahrzeuge. Hier würde es unmöglich sein, eine spannende Sichtung auch nur für kurze Zeit ohne Gedränge und mögliche Auswüchse zu erleben. Damit steckte zumindest ich in einem Dilemma. Meine geliebten Großkatzen waren für mich der Grund gewesen, erneut viel Geld in so eine Reise zu investieren. Wie auch immer, ich wollte auf keinen Fall ein Teil derer werden, die „die Massai Mara zu Tode lieben“. Christian hatte es „einfacher“. Er war glücklich durch die ostafrikanische Savanne, die er so mag, zu fahren. Ich schaffte es die Enttäuschung hinunterzuschlucken. Und so genossen wir Dank Joseph, der uns fern von anderen Fahrzeugen hielt, die nächsten zwei Tage sehr.

Tag 11 Ganztagesausflug in das Reserve

Gleich der nächste Morgen beginnt mit diesem Vögelchen. Eine rosy-breasted Longclaw zu sehen, war ein großer Wunsch bei mir gewesen (und deshalb auch zwei Fotos).





Wir beobachten lange eine Herde Elefanten



sehen Lappet-faced Vultures





Kongoni-Kuhantilopen







einen Magpie Shrike



und eine Löwin.



Hier stehen wir sehr lange, denn auf der anderen Seite der Straße stehen Gnus, die vermutlich gerne zum Wasserloch in der Nähe der Löwin wollen.



Oh, wie lecker so ein Gnu wäre!



Der Wind steht für die Löwin ungünstig und irgendwann preschen die Gnus davon. Die Löwin läuft eine Anhöhe hinauf



und blickt noch einmal lange zurück.



Das grüne Gras ist so schön und wartet auf die großen Herden.

Eine Herde Impalas leistet uns lange Gesellschaft.









Zebras und Gnus







und weitere Vögel-hoffentlich richtig bestimmt.
Red-necked Francolin-Danke Elvira



White-bellied Bustard



Lesser striped Swallow



White faced whistling Duck



Schöne Landschaft gibt es natürlich auch.





und die Giraffen dürfen nicht fehlen.



Unter einem Baum picknicken wir.



Die Rückkehr im Camp bereits um 4Uhr tut uns, wider Erwarten, auch einmal gut. Im Hellen vor dem Zelt mit Blick auf dem Fluss zu sitzen, ist einfach schön.
Letzte Änderung: 18 Okt 2018 20:29 von sphinx.
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