THEMA: Air Namibia überdenkt Frankfurt-Route
18 Mai 2017 21:25 #475476
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  • Guido. am 18 Mai 2017 21:25
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Hallo,

Die nennen in der Pressemitteilung ja einen CASK-Wert. Das ist der wichtigste Vergleichsparameter der Branche, wenn es um die Kosteneffizienz einer Airline geht. Laut der Mitteilung liegt der CASK (Cost per available Seat Kilometer) bei 0,98 NAD. Das übersetzt sich für 2015/16 in ungefähr 0,07 EUR. Zum Vergleich: Die Lufthansa-Gruppe (inkl. Swiss, Germanwings, Austrian, ...) hatte 2015 einen CASK-Wert von 0,088 EUR und 2016 0,08 EUR. Wenn die Kennziffer stimmt, dann hätte Air Namibia die Kosten erstaunlich gut im Griff und wäre von der Kostenseite her einigermaßen wettbewerbsfähig (was mich sehr wundern würde).

Wenn der vermeldete CASK-Wert und der RASK-Wert stimmen, dann liegt das Problem mehr auf der Einnahmeseite: Ticketpreise zu niedrig und/oder Auslastung zu gering. Ich habe null Ahnung, ob das eine realistische Option sein kann, aber gerade dann wäre es vielleicht besonders attraktiv unter das Dach von Eurowings zu schlüpfen und für die die WDH-Route zu fliegen, denn Vermarktung und dynamische Bepreisung kann Lufthansa sicher besser als Air Namibia. Aber eigentlich würde ich eher vermuten, dass die vermeldeten Kennzahlen nicht stimmen.

Sollte Air Namibia wirklich aussteigen, dann würde ich erwarten, dass Condor oder Eurowings die Frequenz auf täglich erhöhen würden. Es ist ja erwiesenermaßen zuverlässig eine jährliche touristische Nachfrage für ca. 100.000 Sitzplätze von Deutschland nach WDH da.

Beste Grüße

Guido
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19 Mai 2017 08:53 #475484
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  • Guido. am 18 Mai 2017 21:25
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Hallo,

«HOLD your breath: Air Namibia has promised to release their audited financials for the first time since 2003»
www.namibian.com.na/...ountry-of-Spin-n-Win

Beste Grüße

Guido
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19 Mai 2017 10:57 #475492
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22 Mai 2017 09:38 #475786
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  • Swakop1952 am 22 Mai 2017 09:38
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Bezüglich der ganzen Spekulation hier das Neueste aus der AZ, wo das Ergebnis einer Studie veröffentlicht wird. Man muß sich über eines im Klaren sein, auch wenn das Ergebnis der Studie gekauft sein sollte: Die Air Namibia ist ein Image-Projekt der Regierung und sie wird nicht sterben (siehe Air Zimbabwe). Die ganze Spekuliererei wird nichts an dieser Situation ändern.:

Trotz Verlust zuversichtlich

Zukunftsprognosen für Air Namibia laut Studie vielversprechend
Air Namibia erwirtschaftete im Finanzjahr 2015/16 Verluste in Höhe von 263 Millionen N$. Dennoch zeigt sich die staatliche Fluggesellschaft positiv und hebt einen Wirtschaftsbeitrag von 704 Millionen N$ und den Erhalt von 4550 Arbeitsplätzen hervor.


Die Bilanz von Air Namibia fiel im Finanzjahr 2015/2016 negativ aus. Dennoch nennt eine Studie eine Vielzahl positiver Leistungen und prognostiziert eine vielversprechende Zukunft für die staatliche Fluggesellschaft.

Von Nina Cerezo, Windhoek

Die Beurteilung für die staatliche Fluggesellschaft Air Namibia fällt gemäß einer Studie von Oxford Economics positiv aus. So sprach der Mitarbeiter des englischen Analyseunternehmens, Ian Mulheirn, bei der Konferenz für Interessensvertreter am Mittwoch in Windhoek von „einem bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag“, den Air Namibia für ihr Land im Finanzjahr 2015/2016 geleistet habe. Durch Investitionen und weitere geschäftliche Maßnahmen habe die Fluglinie der Wirtschaft einen Beitrag von 704 Millionen N$ geleistet sowie. Zusätzlich haben laut Mitteilung die rund 140000 Besucher, die durch Air Namibia ins Land gebracht worden seien, zusätzlich rund 970 Millionen N$ in Namibia ausgegeben und damit zum Bruttoinlandsprodukt beitragen. „Diese Gewinne beschränken sich nicht auf den Flug- oder Tourismussektor, sondern sind in der gesamten Wirtschaft verteilt“, heißt es weiter in dem Bericht. So sprach der Experte auch von 4550 Arbeitsplätzen, die dank des Unternehmens im genannten Zeitraum erhalten worden seien.

Currie Cup
Auch die Zukunftsprognosen sind gemäß der Studie vielversprechend. So wird der Wirtschaftsbeitrag gemäß Mulheirn in den kommenden fünf Jahren weiter steigen und auch die Passagierzahl soll bis 2021 auf 230000 wachsen. In einer Pressemitteilung von Air Namibia vom Donnerstag spricht die Fluggesellschaft zudem von ihrem Traum, „die erste Wahl von allen Namibia-Reisenden zu sein“. Transportminister Alpheus !Naruseb habe in diesem Zusammenhang erläutert, dass Air Namibia gegen die besten, größten Fluggesellschaften konkurriere und sich das staatliche Unternehmen noch weiter stärken müsse, um seine Wettbewerbsfähigkeit auch gegenüber weiteren Mitstreitern zu verbessern.

All die aufgeführten Erfolgsmeldungen und -aussichten nannte Mulheirn vor dem Hintergrund, dass Air Namibia tatsächlich einen Verlust von 263 Millionen N$ erwirtschaftet hat. „Aber“, so wird relativiert, „wurden durch die 4550 Arbeitsstellen, die durch das Unternehmen erhalten wurden, 316 Millionen N$ Steuergelder generiert“. Und diese hätten 55 Prozent der Zuschüsse für das Staatsunternehmen ausgemacht.

In Bezug auf das aktuelle Jahr stellte Air Namibia zudem dar, dass die Auslastung des Flugstreckennetzes im Vergleich zum vergangenen Jahr besser sei, wobei jedoch für eine Route eine „stark negative Entwicklung“ zu vermelden sei. „Die Luanda-Route verzeichnete einen Rückgang von 31 Prozent an Passagieren und 46 Prozent des Umsatzes“, heißt es in der Meldung.
Letzte Änderung: 22 Mai 2017 09:40 von Swakop1952.
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22 Mai 2017 09:52 #475787
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Hi Swakop1952,
Die ganze Spekuliererei wird nichts an dieser Situation ändern.:
Trotz Verlust zuversichtlich
siehe Posting zuvor von Donnerstag, als es in den anderen Zeitungen bereits stand.

Viele Grüße
Christian
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22 Mai 2017 10:57 #475803
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  • Guido. am 18 Mai 2017 21:25
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Hallo,
Swakop1952 schrieb:
Die Air Namibia ist ein Image-Projekt der Regierung und sie wird nicht sterben (siehe Air Zimbabwe). Die ganze Spekuliererei wird nichts an dieser Situation ändern.
Der Transportminister und andere scheinen weiter große Fans von Air Namibia zu sein. Neu ist aber, dass der Finanzminister die Kohle für eine halbe Milliarde Subvention pro Jahr nicht mehr zusammen gekratzt bekommt. Vielleicht muss es am Ende der Präsident entscheiden, wenn man sich in der Regierung offensichtlich nicht einig ist? Die Studie und was Air Namibia dazu erzählt, ist kompletter Humbug.

«If Air Namibia terminates the Frankfurt route, there will be massive losses in Namibia in terms of many businesses (across all sectors of the economy), which will be forced to shut down. We have many conservancies in rural communities whose livelihood will be negatively affected and the communities will suffer. »
Warum? Condor oder Eurowings werden die Frequenz erhöhen, wenn Air Namibia aussteigt. Es gibt wie schon gesagt eine zuverlässige Nachfrage nach ca. 100.000 Sitzplätzen ab D pro Jahr. Ich habe jetzt nicht genau nachgerechnet, aber aktuell dürften Condor und Eurowings 20.000 bis 40.000 Sitzplätze p.a. bieten. Die lassen garantiert nicht eine Nachfrage von 60.000 bis 80.000 Sitzplätzen für die indirekten Flüge mit Qatar Airways und KLM liegen, wenn AN aus der Route aussteigt.

«These being that the Frankfurt route is a direct one, and removing it would convince nearly half of those passengers to find alternative destinations, where they do not have to use connection flights and incur additional airfare costs.»
Wenn Air Namibia die direkte FRA-Route einstellt, wird Namibia also zigtausende Touristen verlieren, weil die keine Umsteigeverbindungen wollen und das dann teurer ist. Dreifacher Unsinn. 1. gibt es bereits 2 alternative Direktverbindungen ab Deutschland. 2. Würden Condor oder Eurowings die Frequenz erhöhen, wenn AN aus der FRA-Route aussteigt. 3. Nach aktueller Airline-Bepreisungs-Logik sind indirekte Flüge im Normalfall ohnehin billiger und da würden keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Was im Ausblick mit all dem angeblichen Wachstum auch komplett unterschlagen wird: Die Studie beleuchtet den Zeitraum 2015/16. Da hatte Air Namibia noch schön abgeschirmt ohne großen Wettbewerb agiert und all die neuen Konkurrenzangebote durch Qatar, KLM, Ethiopian und Eurowings existierten noch nicht. Der durchschnittlich Erlös pro Sitzplatz wird 2016/17 durch den ganzen zusätzlichen Wettbewerb signifikant niedriger sein. Zusätzlich ist der Ölpreis ist noch leicht gestiegen. Und die Auslastung ist durch den neuen Wettbewerb definitiv gesunken. Das lässt sich schon jetzt anhand der Zahlen des Bundesstatistikamtes nachweisen (Beispiel Dez 2015: 87,2% Auslastung, Dez 2016 73,5%). Zu erwarten ist, dass sich die Verluste von AN auf der FRA-Route noch um 50 bis 100% erhöhen.

Wie schon gesagt: Ich glaube nicht, das Namibia etwas spart, wenn sie die Route kurzfristig einstellen. Das es eine positive Prognose gibt, ist allerdings Unsinn.

Beste Grüße

Guido
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