Hallo,
noch vor einem Jahr wären die Preise ziemlich gut gewesen. Nach dem Markteintritt von Qatar und KLM sind diese nur noch bedingt attraktiv. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das für Eurowings trotzdem funktioniert. Eurowings arbetet bei den Langstrecken teilweise eng mit Reiseveranstaltern zusammen. Strecken wie Salalah (Oman) fliegt Eurowings mit A330 sogar als Vollcharter für FTI. Ich weiß nichts Genaues, aber es wäre möglich, dass Eurowings große Teile der WDH-Kapazitäten fest an Reiseveranstalter verkauft hat. Davon abgesehen macht Lufthansa auf der Strecke keinen Sinn. Das ist eine rein touristische Strecke. Nachfrage nach Business oder First dürfte sehr begrenzt sein und dann produziert Lufthansa einfach zu teuer. Ob LowCost-Konzepte auf Langstrecke funktionieren, ist in der ganzen Luftfahrt-Branche noch ein großes Rätsel. Neben Eurowings versuchen sich ja u.a. auch Norwegian, Scoot und Air Asia X an dem Thema - bislang mit überschaubarem "Erfolg". Air-France-KLM will demnächst auch ein entsprechendes Angebot starten. Viele der Low-Cost-Zutaten funktionen auf Langstrecke aber nicht.
Für Namibia ist auch Eurowings wieder ein Gewinn. Den Tourismusboom, den Namibia jetzt erlebt, hätte Namibia schon vor 5-10 Jahren anstoßen können und dann heute Tausende Jobs mehr*. Aber man war ja immer der Meinung, das Air Namibia die reine Tourismusförderung wäre. Die aktuelle Entwicklung beweist, dass Air Namibia (und die Marktabschottung zugunsten Air Namibias) jahrelang der allergrößte Tourismusverhinderer war. Jetzt läßt man auf Langstrecke alles an Konkurrenz zu. Das Flugangebot explodiert förmlich. Weil die Preise massiv sinken, steigt auch die Nachfrage. Der Tourismus in Namibia eilt von Rekord zu Rekord.
Allerdings ist mittlerweile zu befürchten, dass bei Mietwagen und Übernachtungen die Kapazitäten fehlen, um die mit der zusätzlichen Flugkapazität zusätzlich kommenden Touristen alle zu bedienen. Für Unterkunftsbetreiber dürften erst mal sehr rosige Zeiten anstehen. Hoffentlich werden da nun viele investieren und nicht nur Preise erhöhen. Das Problem Air Namibia bleibt zu lösen - besonders angesichts der Misere im Staatshaushalt.
Beste Grüße
Guido
* Einige Studien besagen das in Namibia pro 10 bzw. 12 Touristen ein neuer Arbeitsplatz entsteht - was vom Zahlenwerk her plausibel klingt.