Hallo,
pzinken schrieb:
Wir fliegen im Dezember mit KLM, lustiger Weise ist der Flug mit Zubringerflug ab Frankfurt 200 Euro billiger als direkt ab Amsterdam. Natürlich kann man auch nicht den Zubringer verfallen lassen und erst in Amsterdam zusteigen...
![:pinch: :pinch:](/media/kunena/emoticons/pinch.png)
Wundersame Welt der Luftfahrt, die Umwelt wir es danken.
Es geht nicht darum, tatsächlich entstehende Kosten plus Gewinnaufschlag zu berechnen. Es geht darum, die Blechbüchse möglichst voll zu machen und dabei jedem einzelnen Passagier den Maximalbetrag aus der Tasche zu ziehen, den er höchstens gerade so noch ausgeben will. Aus Sicht der Passagiere sind Direktflüge immer attraktiver als Umsteigeverbindungen. Der Passgier ist ggf. bereit, für die Zeitersparnis beim Direktflug mehr zu bezahlen. Auf der Strecke AMS-WDH bietet KLM die einzige Verbindung ohne Umsteigen. Also kann man das im schnitt teurer bepreisen als z.B. die Umsteigeverbindung AMS-WDH über Doha mit Qatar. Auf der Strecke FRA-WDH gibt es 2 Direktverbindungen und KLM tritt dagegen mit einer unattraktiveren Umsteigeverbindung über AMS an. Also macht man das billiger, obwohl KLM dabei deutlich höhere Kosten als bei der Direktverbindung AMS-WDH entstehen. So kommt es zu diesen völlig unlogisch wirkenden Preisstrukturen. Unter dem Strich scheint dieses Verfahren die höheren Einnahmen zu generieren. Deshalb bepreisen mittlerweile schätzungsweise 95% aller Airlines ihre Langstreckenflüge nach dem Schema.
Im Detail ist das alles noch viel komplizierter. Allein bei Lufthansa arbeiten 350 Mitarbeiter im Revenue Management. Die sind den ganzen Tag primär damit beschäftigt, die hochkomplexe Software zur Bestimmung jedes einzelnen Flugpreises zu optimieren und zusätzlichen Input zur optimalen Bepreisung einzuspeisen: Ferientermine in Hessen und auch den Niederlanden, das Champions-League-Spiel in München, die Messe in Peking, die Streckenneueröffnung eines Wettbewerbers, den Terroranschlag in Istanbul ...
Beste Grüße
Guido