THEMA: Wohin als nächstes: Äthiopien, Uganda, Kenia...?
03 Sep 2017 16:00 #487861
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  • JanBr am 03 Sep 2017 16:00
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Hallo allerseits,
meine Freundin machte mich gerade darauf aufmerksam, dass Namibia mittlerweile schon drei Jahre her ist für uns. Traurig. Es ist nicht so, dass wir in der Zwischenzeit nichts erlebt hätten, trotzdem wächst die Sehnsucht nach Afrika...nur: wohin als nächstes? Wir sind tatsächlich etwas Ratlos und hoffen, dass ihr ein paar Tipps für uns habt.
Zur Einordnung: wie sehen und erleben gerne Neues! Namibia (Selbstfahrertour mit Schlafkabine auf dem Hillux) war für uns nach wie vor der aufregendste Urlaub, einfach aufgrund der gefühlten Freiheit! In der Zwischenzeit waren wir nun in Japan, Jordanien, Island und zuletzt in Costa Rica. Also von allem mal was. Immer alleine unterwegs, meistens mit Mietwagen.

Etwas in der Art stellen wir uns auch für eine zweite Afrika Reise vor - also alleine reisen können. Namibia war grandios! Trotzdem soll diese Reise möglichst anderes werden. Deswegen bin ich nicht sicher welches Land in Frage kommen könnte. Auf den ersten Blick (schlagt mich ruhig!) war mein Eindruck: "Ok, die Tiere sind in den meisten Ländern Süd und Ost Afrikas 'die gleichen', aber es ist grüner. Grün hatten wir in Costa Rica schon rund um die Uhr. Sind die Unterschiede groß genug?"

Im Grund schwebt mir eine Mischung aus Folgendem vor:
-grandiose Natur
-mit der Möglichkeit evtl auch mal kurze Wanderungen machen zu können
-afrikanische Kultur (die kam mir in Namibia zu kurz)
-das Gefühl von "Abenteuer" und "Freiheit"
-nach Möglichkeit selber fahren zu können (also ohne Fahrer und vor allem ohne Gruppe)

Relativ egal ist uns:
-ob wir im Auto, Hotel oder auch mal im Zelt übernachten (Dachzelt o.ä. wäre dennoch das schönste)
-Strand (der interessiert uns einfach nicht)

Nun waren wir bis heute Morgen noch der Überzeugung, dass Äthiopien das richtige Land sein würde. Die Tierwelt ist dort vielleicht eher zu vernachlässigen, aber die Kultur scheint mir dort extrem interessant zu sein. Nicht so sehr die christlichen Stätten, eher die afrikanischen Stämme im Omo Tal. Bzw einfach die Mischung aus alle dem.
Leider habe ich heute morgen erst realisiert wie weit in dem Land die Strecken sind (bei drei Wochen scheinem einem wenn man den norden und den Süden sehen möchte nur wenige Stunden außerhalb des Autos zu bleiben. Und: ich habe gelesen, dass es gar nicht so einfach sei einen Mietwagen zu bekommen, da man erstmal einen Äthiopischen Führerschein benötige.

Die Südafrikanischen Länder inkl. Botswana möchte ich ausschließen, da man diese sicher auch später mit Familie noch ganz gut bereisen kann.
Mit allen weiteren Ländern habe ich mich tatsächlich noch nicht so sehr beschäftigt. Uganda/Ruanda hörten sich zumindest so an, als könne man dort problemlos alleine reisen. Und Berggorillas wären sicher grandios! Kenia sieht von den Fotos her wunderschön aus, scheint ja aber nicht ganz so leicht zu bereisen zu sein bzw. ist etwas weniger sicher. Und ich bin nicht sicher ob es nicht "zu ähnlich" zu Namibia ist. Und die Kosten für all diese Destinationen spielen natürlich leider auch eine kleine Rolle.

Könnt ihr uns mit guten Tipps und Argumenten aus diesem Dilemma helfen? :silly:
Viele Grüße, Jan
Letzte Änderung: 03 Sep 2017 19:18 von JanBr.
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03 Sep 2017 19:25 #487896
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  • Martin F. am 03 Sep 2017 19:25
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Zimbabwe würde ich Dir empfehlen, hat so ziemlich alles was Du an Wünschen aufzählst. Startpunkt Vic-Falls, wo man Autos von den bekannten Veranstaltern bekommt. Der Rest steht im Hupe-Reiseführer Zimbabwe.
Grüße
Martin
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03 Sep 2017 21:12 #487915
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Guten Abend Jan,

Da ich das Glück hatte Aethiopien, Uganda und Rwanda zu besuchen, kann ich dir schon meine Ansicht geben! :)

Aethiopien: war ich Solo unterwegs (siehe meinen Reisebericht Solo Farenji in Aethiopien). Self Drive in diesem Land würde ich sein lassen. Die Einheimischen fahren wie verrückt. Man sieht viele Unfälle. Die Landschaften sind aber grandios, die Bewohner sehr nett und kulturmässig hat das Land echt viel zu bieten.

Uganda: hat uns so gefallen dass wir zweimal self drive dort gemacht haben. Dieses Land würde ich euch empfehlen. Sehr nette Leute. Es gibt auch viele Tiere. Die Landschaften sind sehr verschieden. Die Gorillas Trackings bleiben für mich unvergessene Momente. Die Küche hat uns auch sehr geschmeckt. Die kleinen Kinder sprechen meistens Englisch so dass man sich gut mit ihnen unterhalten kann.

Rwanda: auch ein tolles Land aber überall spürt man noch den Genocide. Wo man hinfährt gibt es immer wieder ein Memorial. Die Leute sind auch nicht so fröhlich. Von der Landschaft her am Kivu See war ich immer wieder fasziniert.

Es grüsst
Annick
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Hallo Jan

Finde es toll, dass ihr euch schon zu diesem Stadium der Reiseplanung an das Forum wendet. Sonst ist es ja eher üblich hier, dass wir uns mit fast fertig ausgearbeiteten Routen auseinander setzen dürfen. Das mache ich auch sehr gerne, aber es ist jetzt auch mal schön, ein paar grundsätzlichere Überlegungen mit euch anstellen zu dürfen.

Aethiopien kenne ich nicht, aber da würde ich dann später auch mal gerne hin und ein Trainingslager für eine Marathon-Vorbereitung machen. :P

Als Erstes ist mir auch Uganda/Rwanda durch den Kopf. Ich denke, das könnte wirklich eine Destination für euch sein. Es ist aber auch sehr Grün, gell! So von wegen Costa Rica und so... Aber abgesehen davon erfüllt es eigentlich alle eure Kritierien. Es gibt fantastische Landschaften (ihr könntet dort zum Beispiel auch ein Trekking im Rwenzori Gebirge ins Auge fassen), Tiere, Berge/ Vulkane, Kultur/ tolle Menschen, Seen, Gorilla- und Schimpansen-Tracking, etc. Und es ist durchaus auch noch etwas abenteuerlicher als vielleicht andere Destinationen im südlichen Afrika weil doch noch nicht so überlaufen. Rwanda ist landschaftlich ähnlich wie Uganda und der Tourismus befindet sich noch ziemlich in den Kinderschuhen (abgesehen vom Gorilla-Tourismus).

Ansonsten würde ich gerne auch noch Zambia und Malawi ins Rennen werfen. Schaut euch das ebenfalls mal an. Zambia ist ja eigentlich auch riesig und es gibt viele Gegenden, die Abenteuer versprechen. Und Malawi muss man einfach mal erlebt haben. Ein wunderbares Land mit sehr herzlichen Menschen.

Dies mal so ein, zwei Gedanken dazu.

Liebe Grüsse
Sam
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03 Sep 2017 23:34 #487934
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Hallo Jan,
JanBr schrieb:
-afrikanische Kultur (die kam mir in Namibia zu kurz)

mich interessiert vor allem, was ihr unter "afrikanischer Kultur" versteht und wie sehr ihr eure Reise im Voraus plant.

Namibia hat sehr unterschiedliche Völker mit unterschiedlichen Bräuchen und Traditionen. Gewöhnlich kommt man als Tourist nur wenig damit in Berührung, aber das ist in anderen Ländern in der Regel nicht anders, wenn man nicht besonderen Wert darauf legt und die Reise auch etwas darauf ausrichtet.

Und wenn man mal das Glück hat, zu einer Hochzeit, Taufe, Geburtstagsfeier oder Totenfeier eingeladen zu werden, dann scheitert es bei den meisten Leuten ja daran, dass sie 'nen durchgetakteten Reiseplan mit vorgebuchten Unterkünften haben. Zeit, den gewöhnlichen Alltag der Menschen kennenzulernen, haben ja erst recht die Wenigsten.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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04 Sep 2017 20:11 #488042
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Hallo und guten Abend.
Nun komme ich auch endlich wieder zum Antworten, auch wenn ich noch keine Zeit für weiteres Recherchieren hatte.

@ Annik: Deinen Äthiopien-Bericht habe ich gestern aber tatsächlich schon gelesen gehabt und war deshalb kurz davor Dich direkt anzuschreiben. Umso lustiger, dass Du hier nun von Dir aus geschrieben hast :) Ich sehe in Deiner Signatur, dass Du auch Tanzania, Simbabwe und Kenya besucht hast. Wie würdest Du diese Länder denn im Vergleich einordnen? Hatte die Länder hier oben zwar nicht erwähnt, aber das eher unbewusst.
Aber nochmal zu Uganda/Ruanda: Ein Highlight ist sicherlich das Gorilla Trecking dort. Wenn ich das richtig gesehen habe ist das aber auch sehr sehr kostspielig. Kannst Du uns dazu mehr sagen bzw. vielleicht Tipps geben? Wenn ich dazu komme, werde ich gleich mal Deine Berichte der ganzen Länder lesen, vielleicht hilft das schon!

@ Sam: Naja, normalerweise bin ich auch eher der Kandidat, der erst weiß wo er hin möchte und dann konkrete Fragen hat. Dass wir uns so unsicher sind ist noch nie passiert. Zuviel Grün stört uns eigentlich nicht wirklich, war letztlich nur so ein Gedanke. Dazwischen habe wir (vergaß ich zu erwähnen) demnächst noch einen kleinen Trip durch Indien (allerdings mit Reisegruppe). Vielleicht bin ich dann auch wieder kuriert vom Staub ;) Wäre das Trecking in Uganda denn eigentlich alleine möglich oder sollte man dort dann schon mit Guide unterwegs sein? In Namibia hätte ich Bedenken wegen der Tiere gehabt, aber in einem Gebirge sähe das in der Höhe ja vielleicht ganz anders aus...
Kann man, wenn man alleine in Uganda unterwegs ist, seinen Mietwagen eigentlich mit nach Ruanda nehmen? Oder ist das wie in anderen Teilen der Welt auch dort nicht möglich/erlaubt? Malawi und Sambia schaue ich mir später natürlich auch noch mal an...

@ Wolfgang: Also, afrikanische Kultur...sage wir mal so: in Nambia hat man schon sehr gespürt, dass das Land von der stark Kolonisation geprägt ist. Das war super spannend, es fühlte sich aber nicht unbedingt so an wie ich mir Afrika vorgestellt habe. Mit sicherheit liegt das aber auch daran, dass wir (abgesehen vom Abstecher nach Epupa) eine relativ klassische Runde gefahren sind. Als ich gerade beispielsweise Malawi gegooglet habe, habe ich bei den ersten Fotos direkt gedacht "so in etwa". Schwer zu beschreiben, aber ich denke an eher dörfliche Strukturen, bunte Märkte, anders gekleidete Menschen. Ich weiß nicht ob Du etwas mit dem Vergleich anfangen kannst: In Südostasien hatte ich in Thailand das Gefühl alles ist ähnlich wie Zuhause, in Laos hingegen fühlte sich alles viel ursprünglicher und noch weniger westlich geprägt an.
Aber Du hast auch sehr recht, dass es davon abhängt wie man seine Reise gestaltet. In Asien war ich Student und hatte Zeit ohne Ende. Heute plane ich mehr, auch wenn der Plan während der Reise immer noch angepasst wird. Auf den letzten Reisen lief es immer so: wir wussten in etwa was es zu sehen gibt und haben die ersten Tage der Reise auch vorgebucht. Zum Ende hin wurde die Planung dann lockerer und hat sich eher danach gerichtet, wonach uns gerade ist. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das selten bedeutet, dass wir an einem Ort länger bleiben - eher das Gegenteil.
Beispielsweise in Namibia sind wir, hatten wir nach am Waterberg 3 Wochen Reise durch Mitte und Norden des Landes das Gefühl "Die Reifenpannen, für die wir zwei Tage Puffer eingeplant haben kommt nicht mehr". Zusammen mit den übrigen Tagen hatten wir dann rund eine Woche "übrig". Haben dann abgewägt ob wir in der Region bleiben oder noch versuchen was anderes zu sehen - und sind dann kurzentschlossen noch in die Kalahari, zum Fishriver und nach Lüderitz gefahren. Das war dann etwas stressig, war für uns aber tatsächlich genau die richtige Entscheidung. Auch wenn wir spontan sind läuft unser Takt also sicher eher etwas schneller.

Eine (Schnapps-) Idee die mir gerade beim Blick auf Google Earth gekommen ist: Ich würde ja gerne mal den Kilimandscharo besteigen. Vielleicht würde das doch für Tansania sprechen - aber so weit ist der Kilimandscharo ja eigentlich auch gar nicht weg von Uganda...hat jemand Erfahrung mit solch einer merkwürdigen Konstellation?
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