THEMA: Coronavirus
28 Jun 2020 17:02 #591107
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  • BikeAfrica am 28 Jun 2020 17:02
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dino schrieb:
Rehema schrieb:
Anzahl der positiv Getesteten ablesen. Das ist eine absolut "dünne" Information, die jedoch als DIE wichtige Information dargestellt wird.

Nein. DIE wichtige Information ist der R-Wert. Dieser Wert wird in serösen Medien (von anderen auch Mainstream genannt) auch immer wieder kommuniziert, in deiner Betrachtung aber leider ignoriert. Im Moment interessiert nämlich nur, wie viele infizierte (ob erkrankt oder nicht), wie viele andere Personen anstecken. Wenn das >1 wird es schlimmer, sonst besser. Leider ist der Wert ziemlich abstrakt. Wie viel "schlimmer" ein Wert von z.B. 3 gegenüber 1 ist, können die meisten Stammtischexperten nicht nachvollziehen, weswegen man gerne auch die absoluten Zahlen präsentiert.

Der R-Wert ist aber auch nur eine Schätzung, die wiederum auf den Zahlen der Tests basiert.
Und da sich die Zahl der Tests und damit die Bemessungsgrundlage ständig ändert, sind die Werte auch entsprechend eben nur Schätzungen, die zudem nicht immer nachvollziehbar sind.

Auch da passte in der Vergangenheit oft nicht alles zusammen. Da sank die Zahl der Neuinfizierten und die Zahl der aktuellen Fälle, aber der R-Wert stieg (oder auch umgekehrt).

Mal nimmt man die aktuell gemeldeten Zahlen, mal rechnet man sie zurück zum Testzeitpunkt oder dem Zeitpunkt der vermuteten Infizierung. Es gibt zu der ein und gleichen Situation lauter verschiedene Zahlen und das RKI hat ja selbst fleißig dazu beigetragen.

Zusätzlich zum R-Wert müsste außerdem auch die durchschnittliche Dauer des Krankheitsverlaufs berücksichtigt werden. Es ist ja ein Unterschied, ob Erkrankte drei Tage oder drei Jahre an einer Krankheit leiden.
Bei einem R-Wert von 1 wird eine stabile Zahl von Krankheitsfällen ja erst nach Ablauf der durchschnittlichen Krankheitsdauer erreicht. Bis zu diesem Zeitpunkt steigen die Fallzahlen weiter an.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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28 Jun 2020 17:03 #591108
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dino schrieb:

Nein. DIE wichtige Information ist der R-Wert. Dieser Wert wird in serösen Medien (von anderen auch Mainstream genannt) auch immer wieder kommuniziert, in deiner Betrachtung aber leider ignoriert.

Die Aussagekraft des R-Werts ist relativ beschränkt. Die Berechnung von R beruht auf vielen Annahmen und kann deshalb nicht als exakter Wert verstanden werden. Gut behandelt in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung), von mir aus gesehen -bezüglich Corona Berichterstattung-  eines der  wenigen (noch) seriöses Medien, mit jeweils viel Hintergrundinformationen und auch Relationen zu anderen Krankheiten und Risiken im Leben (Anmelde PopUp einfach wegklicken). 

www.nzz.ch/wissensch...ler-dinge-ld.1556012  

Weniger seriöse Medien z.B Schweizer Fernsehen SRF (Mainstream ? ) benutzen den R-Wert oft um Panik vor einer zweiten Welle zu schüren.

lg Maputo 
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28 Jun 2020 18:34 #591112
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  • loser am 28 Jun 2020 18:34
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@Zahlen
Infizierte
Erkrankte
davon Erkrankte in stationärer Behandlung,
davon auf Intensivstation
davon Verstorbene
Übersterblichkeit
das Alles lokal (Stichwort „Cluster“) und großräumig bis national.
Anekdotisches

Darunter könnte man sich auch als Laie was vorstellen, wenn gemeinsam kommuniziert. Ich finde auch, dass viele Medienberichte einseitig auf die Zahl Infizierter fixiert sind, oft ist es nicht ein Mal klar ob von (neu) positiv Getesteten oder Erkrankten die Rede ist.
Ich glaube auch, dass die Infiziertenzahl nur bei Kenntnis des Testregimes interpretierbar ist, was aber schon ziemlich in die Tiefe gehen kann, also nur für Fachleute möglich ist. In A wurde z. B. in den ersten Monaten nur anlassbezogen bei Vorliegen von Symptomen getestet und man hat unbedingt versucht, Leute mit Symptomen für das Testen aus den Spitälern raus zu halten. Screening gab/gibt es bei Schlüsselpersonal, Risikogruppen etc. Jeglicher Zusammenhang zwischen Testfrequenz und positiven Ergebnissen müsste davon abhängen sowie, ob man sich in der aufsteigenden oder abnehmenden Phase befindet usw… denke ich mir.
Die unmittelbare Aussagekraft und Aufgabe aktueller Testergebnisse ist aber unbedingt das Monitoring des ANSTECKUNGSgeschehens, um rechtzeitig zu erkennen, wo man (wieder) den Deckel draufhalten muss (Wolfgang) und worauf man sich wo vorbereiten muss*). So habe ich das zumindest bisher verstanden/aufgefasst.
Die Gefährlichkeit der Krankheit und die Risikoabwägung erschließt sich wohl nur aus den obig genannten Zahlen gemeinsam und mittlerweile sukzessive auch aus gut dokumentierten Fallstudien mit bekanntem Durchseuchungsgrad, siehe z. B. folgende Nachlese zu Ischgl: tirol.orf.at/stories/3054826/
"Ischgl: 42,4 Prozent haben Antikörper: Im Zuge der Ischgl-Studie sind Ende April in Ischgl (Bezirk Landeck) knapp 1.500 Bewohnerinnen und Bewohner auf CoV und SARS-CoV-2-Antikörper getestet worden. Bei 42,4 Prozent der Studienteilnehmer konnten Antikörper nachgewiesen werden." ….Bitte im Original weiter lesen.
und science.apa.at/rubri...SCI39451352255218286
Es wird schön langsam Zeit so was zu forcieren und zu berücksichtigen, um Über- oder Unterreaktionen beim „Leben mit dem Virus“, das uns vorläufig nicht erspart bleiben wird, zu verhindern. Gut dokumentierte „Studienobjekte“ sollte es ja mittlerweile ausreichend geben.
Wobei „Risiko“ und „Gefährlichkeit“ immer auch in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der medizinischen Versorgung zu sehen ist.
Berechnungen von Kennzahlen, für welche Annahmen für die Dunkelziffer von Infizierten getroffen werden müssen, halte ich persönlich in der jetzigen Phase für Sterndeuterei. Für die In der Rückschau werden die Statistiker und Simulierer ihre Modelle sicherlich verbessern.
Grüße
*)PS: Auf die Konsequenzen der Zeitverzögerung zwischen Ansteckung, unkontrollierter (weil unerkannter) Ausbreitung bis Erkrankung, wurde ja schon oft hingewiesen; die Vorgänge in der Lombardei udgl. sollten eine Warnung sein. Rückwirkend durchgeführte Abwasseranalysen zeigen, dass das Virus schon im Dezember im Land war. Was immer z. B. heute über RSA für Reisepläne diskutiert wird, sollte auf den Infektionsstand von Mai oder früher bezogen werden…..den sowieso keiner kennt.
Letzte Änderung: 28 Jun 2020 19:26 von loser.
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28 Jun 2020 18:52 #591113
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Rehema schrieb:

Ob wir also in einigen Wochen mehr schwer kranke COVID- Patienten, oder mehr Tote haben, läßt sich deshalb nicht zwingend an der Anzahl der positiv Getesteten ablesen. Das ist eine absolut "dünne" Information, die jedoch als DIE wichtige Information dargestellt wird.

Hallo Rehema

Medizin ist leider keine exakte Wissenschaft wie z.B. Kernphysik. Und bei neuen Erkrankungen ist halt leider zunächst reichlich Forschungstätigkeit mit vernünftig gemachten Studien notwendig bis man einigermaßen Klarheit darüber hat. Wenn weltweit parallel daran gearbeitet wird ist leider in der Frühphase naturgegeben eine (sich langsam zurückbildende) Unsicherheit.
Unsere Mediengesellschaft verlangt aber leider nach einfachen, schnellen Wahrkeiten. Diese wird es bei SARS-2 vermutlich noch lange nicht geben.

Und so werden wir mit einer Unsicherheit in allen Entscheidungen leben müssen und auf dem Weg dahin den Weg des mutmaßlich geringsten Risikos eingehen, jeweils basierend auf dem derzeit aktuellen Kenntnisstand, der aber morgen leider schon überholt sein kann.
Und natürlich muss man dabei nicht nur medizinische, sondern selbstredend auch soziale und wirtschaftliche Belange berücksichtigen. Und ich möchte nicht in der Haut von Entscheidern stecken, denn die können eigentlich nur alles Falsch machen, da sie ja morgen schon eine andere Entscheidungsgrundlage vorfinden werden.

Zur Frage der angeblich „dünnen Information“ die die heute mittels PCR positiv getesteten
Infizierten nur darstellen sollen möchte ich Dir, Rehema, widersprechen. Wenn wir uns in einem Land diese Zahl ansehen dann kann man aufgrund der Erfahrungen mit COVID als Krankheit und mit der Kenntnis der Kapazitätsgrenze des Gesundheitssystems unter Berücksichtigung der Altersverteilung durchaus prognostizieren wie viele Erkrankte und letztendlich auch Tote wir in einigen Wochen haben werden.

Viel wichtiger finde ich aber die Tatsache das wir die Kenntnis über die Zahl der positiv getesteten und deren Infektionsursache eben auch nutzen können um lokal durch möglichst gezielte Maßnahmen ein Fortschreiten von Infektionsketten zu vermeiden, ohne eben gleich wieder alles herunter Zugfahrten. Wenn das nicht passiert kommt es eben halt zu Ereignissen wie in Güterloh, oder wie im bayrischen Tirschenreuth mit einem lokal nicht beherrschten Ausbruch (liest man erstaunlich wenig drüber, war schlimmer als in Heinsberg, (www.zeit.de/2020/24/...d-todesfaelle-bayern, leider nur für registrierte Nutzer)

Der Subtext, der bei mir bei solchen Aussagen wie von Dir oder, noch schlimmer, bei den Aussagen von Herrn Wodarg, Prof. Stadler et al. ankommt ist:

Alles nicht so schlimm, lebt Euer Leben einfach weiter es kann ja nichts schlimmes passieren ???

Ich bin der festen Überzeugung das es uns in D in Sachen COVID so relativ gut geht liegt an der Disziplin den unsere Gesellschaft im März aufgebracht hat, und zwar bevor die Kontaktbeschränkungen und der „Lock-Down“ verordnet wurde. Wenn jetzt in der breiten Öffentlichkeit alles als etwas „schwerere Grippe“ ankommt verschwindet diese Disziplin und wir werden uns sehr schnell mit rasant steigenden Fallzahlen konfrontiert sehen.

Länder wie Brasilien mit Slums oder Südafrika mit seinen Townships haben sicher kaum Möglichkeiten grosse Ausbrüche zu verhindern, aber wir sollten es eigentlich besser hinkriegen.

Deswegen bin ich besorgt und reagiere darauf halt manchmal etwas dünnhäutig und verschnupft.
Wenn ich Dir damit auf die Füße getreten bin tut mir das leid.

Viele Grüße,
Burkhard
Letzte Änderung: 28 Jun 2020 19:18 von Kaeptn Haddock.
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Letzte Änderung: 30 Jun 2020 22:25 von chrigu.
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@Dachdeckererde
Hast Du Dich eigentlich im Forum nur deshalb angemeldet, um Deine obskuren Theorien zu verbreiten?

Gruß Simone
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