THEMA: Wie gefährlich ist Namibia für Touristen?
22 Mär 2017 12:21 #468589
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  • leser am 22 Mär 2017 12:21
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Guten Tag, ein OT betr. die allgemeine Verunsicherung (damit ist nicht die EAV® gemeint :) ) wegen Diebstahls und Überfällen auf Reisen und die individuell unterschiedliche Wahrnehmung von subjektiven und objektive Risiken. Deren Definition werde ich nicht liefern, nur Beispiele.

So ist es einerseits so, dass das Risiko auf Reisen bestohlen zu werden, generell hoch ist, es macht aber schon einen großen Unterschied, wo und wem dieses Pech passiert. Wenn z. B. Gepäck und Dokumente in Italien oder Spanien weg sind, ist das nicht das gleiche wie in NAM, SA oder ZIM. Für seasoned travelleres mit guter Versicherung, dickem Konto und hohem Verfügungsrahmen ist das alles gar kein Problem oder ein geringeres, als für Jemanden, der sich mit ausgereiztem Konto die Reise seines Lebens leistet und sich mit verwendbaren Fremdsprachen hart tut.

Wenn es dann passiert, ist bei Einem die Stimmung weg, der Urlaub verhaut. Z. B. wurde ein Mineraliensammler aus meinem Ort in NAM bei einer Verkaufs- und Tauschveranstaltung komplett ausgeräumt. Obwohl alle Hilfestellungen und Leistungen für eine Fortsetzung der (organisierten) Reise rasch gegeben wurden, hatte er die Nase voll von diesem Land und ist nach Hause gefahren. Bei jemand anderem wäre das abgeperlt wie Wasser von der Ente…

So sagt z. B. crimestatssa.com, dass das häufigste Delikt in Cape Town Central „Theft out of or from motor vehicle“, sowie „Theft“ im Allgemeinen ist, trotzdem fühlen sich die Touristen pudelwohl in CT…..so viel zur „gefühlten“ Sicherheit vs. die mittels Zahlen objektivierbare.

Und noch etwas subjektives zu objektive vs. subjektive Risiken
Für mich sind die echt Wagemutigen die, die ohne ausreichende Erfahrung und alleine in einsame Gegenden fahren, vielleicht auch noch mit verringerter Leistungsfähigkeit, wegen Alters, geschädigter Wirbelsäule oder sonst was. Das scheint aber niemanden zu verunsichern, denn mit Satphone und Flugrettung sei man ja abgesichert, meint man. Das ist (mE) echter Abenteurertourisimus, vielleicht vergleichbar einem Nachtspaziergang in Hillbrow :whistle: .

Dass Eigentumsdelikte im südlichen Afrika oft mit schlimmer Gewaltanwendung einhergehen, ist für mich ein Fakt und ein objektives Risiko.
Grüße
Letzte Änderung: 22 Mär 2017 16:44 von leser.
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22 Mär 2017 12:22 #468590
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  • Simbolic am 22 Mär 2017 12:22
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Hallo in die Runde

Nun, ich könnte schon nachvollziehen, dass u.U. der TE nicht mehr "mitkommunizieren" möchte. :(

Nehmen wir mal an, da ist jemand wirklich beunruhigt und wünscht sich nun "kompetente" infos/Aussagen zu einem Thema das ihn bewegt. Dann kommt da so ein "Blumenstrauß" an Antworten zurück und der Fragesteller kann sich wirklich jede gewünschte oder auch ungewünschte Antwort heraussuchen...........

Liebe Grüße

Roland
Es ist an der Zeit aufzubrechen!
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22 Mär 2017 12:24 #468591
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  • Markus615 am 22 Mär 2017 12:24
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Hallo Andreas,
Maputo schrieb:
Das ist genau Punkt. Auch in Europa gibt es Kriminalität, nur verteilen sich die Anzahl Ereignisse auf sehr viel mehr Menschen, was es sehr unwahrscheinlich macht, dass es gerade dich trifft.

Das kommt immer darauf an...
Maputo schrieb:
Wenn jemand hier schreibt, in Deutschland wird alle 3 Minuten eingebrochen, klingt das halbwegs dramatisch. Nur leben in DE 80 Mio Menschen. Wenn du annimmst, dass im Schnitt 3 Personen in einem Haushalt leben, dann gibt es 27 Mio Wohnungen. Wenn du die Anzahl Einbrüche im 3 Minuten Takt pro Jahr nimmst, gibt das 17400. Das heisst dann, dass in einem Jahr in jede 1550te Wohnung eingebrochen wird, wenn ich richtig rechne.

Du rechnest richtig, allerdings gehst Du da von einer zufälligen Verteilung der Einbrüche auf alle Wohnungen aus. Wenn Du jetzt rechnest, dass mindestens 50 % aller Wohnungen für Einbrecher kein lohnendes oder zu schwer erreichbares Ziel sind und frei stehende Häuser favorisiert werden, also dort überdurchschnittlich häufig eingebrochen wird dann verschiebt es das tatsächliche vorhandene Risiko doch ziemlich.
Bei uns in der Siedlung wurden in den letzten drei Jahren in einigen Häusern eingebrochen, davon zwei direkte Nachbarn. Zusätzlich wurden auch einige Autos entwendet (Porsche, Audis und ein Mercedes) und das sind nur die Fälle die ich kenne. Bei uns gäbe es ja fast nichts zu holen, aber woher weiß ein potentieller Einbrecher das?
Maputo schrieb:
In Johannesburg ist dieser Wert sicher sehr viel tiefer, In Windhoek denke ich auch. Das heisst, dass die Wahrscheinlichkeit einiges höher ist, dass dort jemand einbricht.

In Spanien wird mittlerweile auch in bald jedes Haus eingebrochen das nicht durch Alarmsysteme und Wachdienst gesichert ist... da werden Fernseher, Küchenutensilien und weiterer "wertloser" Kram geklaut wenn sonst nichts zu finden ist... Wenn niemand da ist, dann ist in der Regel auch nichts von Wert in so einem Haus.
Maputo schrieb:
In Namibia leben wenige Menschen, wie du schreibst und die Kriminalität ist nicht gerade tief und Touristen sind eine beliebte Zielgruppe.

Weniger Menschen = Weniger Kriminelle... so sehe ich das... allerdings rein von der Anzahl her. Prozentual kann das wieder anders aussehen.
Maputo schrieb:
Viele sind naiv und sorglos. Also immer Vorsicht.

Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.
Maputo schrieb:
Auch ist die Art der Kriminalität im südlichen Afrika eine Andere als in Europa. Ich habe noch nie gehört, dass Bewaffnete in der Schweiz in eine Pension eindringen und Touristen bedrohen, dass Hotelbetreiber umgebracht werden, das es böse Buben gibt die Touristen vom Flugplatz folgen und diese ausrauben wollen, dass es auf Zeltplätzen regelmässig zu Diebstahl kommt usw.

Die Schweiz als Beispiel für Europa zu nehmen... :lol:
In der Schweiz sind alle reich, da gibt es keine einfachen Kriminelle, das sind wenn das Wirtschaftskriminelle und denen geht es um das ganz große Geld... :silly:
Eigentlich wollte ich ja auf Ironie verzichten, aber die Vorlage war zu gut! (Also nicht zu ernst nehmen!)
Maputo schrieb:
In Namibia fühle ich mich gerade noch in den entlegenen Gebieten wohl, in Agglomerationen wird man immer irgendwie belauert und nach 25 Jahren Afrika habe ich einen Blick dafür. Also nochmals, immer schön das Radar einschalten.

Da fällt mir immer der Spruch ein: Nur weil man paranoid ist, bedeutet das nicht, dass man nicht verfolgt werden könnte. Also ich fühlte mich in Namibia nicht "immer irgendwie belauert". Klar angebettelt wird man immer wieder und manchmal fühlt man sich vielleicht auch etwas unwohl. Vorsichtig sollte man überall sein und Trickbetrüger, Taschendiebe, etc. gibt es weltweit. Logischerweise suchen die sich ihre Opfer auch immer so aus, dass sie möglichst viel Beute bei geringem Risiko machen können. Bisher musste ich mit solchen Auswüchsen der Kriminalität in Europa schon einiges an Erfahrung sammeln, wobei es in den meisten Fällen "harmlos" war, wenn auch lästig oder auch das eine oder andere Mal mit finanziellem Verlust.

Gruß Markus
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22 Mär 2017 20:31 #468659
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  • fiedlix am 22 Mär 2017 20:31
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Guten Abend
beim Durchlesen des Threads stellte sich mir eine Frage. Auf den Bildern hier, sehe ich häufig viel und umfangreiches Kamerequipment.
Viele schrieben, sie lassen keine Papiere und Wertgegenstände im Hotel. Wenn man abends essen geht, in Windhoek oder auch Swakopmund, schleppt ihr da das ganze Zeug mit ins Restaurant ? Ich meine jetzt nicht die kleine Lumix oder so, sondern diese riesen Objektive.
Dass man keine Wertgegenstände im Auto liegen lässt, aufpasst wenn man unterwegs ist usw. war mir schon klar und ist ja in vielen anderen Ländern ebenso. Aber dass ich nichts (von Wert) im Hotel(safe) lassen soll, das muss ich erstmal verinnerlichen.

viele Grüße
Elke
Menschen, mit denen man lachen und weinen kann, sind die Menschen, die das Leben ausmachen.
Letzte Änderung: 22 Mär 2017 21:55 von fiedlix.
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22 Mär 2017 21:01 #468661
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  • Markus615 am 22 Mär 2017 12:24
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Hallo Elke,
fiedlix schrieb:
beim Durchlesen des Threads stellte sich mir eine Frage. Auf den Bildern hier, sehe ich häufig viel und umfangreiches Kamerequipment.

gut beobachtet! Es ist nicht nur umfangreich sondern auch extrem teuer, was den Neupreis betrifft.
fiedlix schrieb:
Viele schrieben, sie lassen keine Papiere und Wertgegenstände im Hotel. Wenn man abends essen geht, in Windhoek oder auch Swakopmund, schleppt ihr da das ganze Zeug mit ins Restaurant ?

Also die Speicherkarten die schleppe ich immer mit, allerdings ist es mit 3 Objektiven + DSLR Body etwas schwierig, das kann man nicht alles "mitschleppen". In den Zimmersafe passt es ja auch nicht, wobei wir gelernt haben, dass es dort auch nicht sicher ist... ;)
Der DSLR Body ist eigentlich immer mit dabei und ein Objektiv das nicht zu groß ist.... das Tele verstecke ich manchmal, manchmal lasse ich es auch nur so im Zimmer liegen...
fiedlix schrieb:
Ich meine jetzt nicht die kleine Lumix oder so, sondern diese riesen Objektive.

Was willst Du damit sonst machen? Das ist ja schon beinahe ein Problem wegen dem Handgepäck im Flieger, wobei das bisher bei jeder Fluggesellschaft durch ging nicht nur bei Air Namibia...
In Südamerika hatte ich einmal sogar das große Objektiv in treue Hände gegeben, das hatte auch funktioniert...
fiedlix schrieb:
Dass man keine Wertgegenstände im Auto liegen lässt, aufpasst wenn man unterwegs ist usw. war mir schon klar und ist ja in vielen anderen Ländern ebenso.

Wertgegenstände lässt man nicht sichtbar im Auto liegen (in keinem Land der Welt), also von außen einsichtbar... Du trägst im Sossusvlei z.B. auch nicht alle Deine Objektive mit die Düne hoch... irgendwo im Auto findet sich schon ein "Versteck", möglichst packt man da sein Zeug rein, wenn niemand zu sieht, die andere Frage ist ja ob man auch allen anderen Touristen trauen kann ;)
fiedlix schrieb:
Aber dass ich nichts im Hotel lassen soll, das muss ich erstmal verinnerlichen.

Wenn ich auch Tripadvisor lese, dass jemandem der "Goldring" vom Nachttisch gestohlen wurde, weil man den da liegen hat lassen und ähnliches, dann weiß ich nicht ob das naiv ist oder einfach nur dumm bzw. gar nicht wahr sonder nur eine Geschichte.
Es heist auch nicht, dass man nichts im Hotelzimmer (wobei das auch auf das "Hotel" ankommt... ;) ) lassen soll, der Koffer, die Kleidung etc. bekommen eher selten bis nie Beine. Bargeld, (Gold-)Schmuck und alles was sich sehr einfach zu Bargeld machen lässt, das sollte man nicht unbeaufsichtigt über Stunden alleine im Hotelzimmer lassen, bzw wenn es dann weg ist, sollte man sich nicht zu arg darüber aufregen.

Gruß Markus,

der mal einfach so frech behauptet dass in den meisten Hotels mehr durch die Gäste abhanden kommt (wie Handtücher, Bademantel, Fernseher, Fön, alles was nicht niet und nagelfest ist), als dass Gästen etwas durch das Hotelpersonal abhanden kommt...
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22 Mär 2017 21:29 #468665
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Zum Thema Kameraausrüstung - mit ein Grund warum ich nur noch eine kleine RitschratschKlick dabei habe! Ich war es einfach Leid mir immer Gedanken ums Equipment machen zu müssen. Im Auto soll man nix lassen, mitnehmen soll man nix, in der Unterkunft kann man auch nix lassen - wo denn dann hin damit?
Ich hab mal ne Zeit neben Ausrüstung noch ein Monopod mitgeschleppt, nicht nur zum Fotografieren geeignet :evil:
Monopod

Grüßle
Frank
immer wieder gern im südlichen Afrika unterwegs...
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