THEMA: Namibia Nord / Ost Oktober 2008 Teil 2
23 Dez 2008 17:11 #85468
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  • MarcS am 23 Dez 2008 17:11
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: Frühmorgendlicher Gamedrive im Mahango Park. Leider herrschte auch hier ziemliche Leere, war die Tiere angeht.
Also haben wir uns auf den Weg nach Osten gemacht um entweder in Bumb Hill oder Namwba für zwei Nächte zu bleiben. Die Fahrt auf der fast autofreien Piste verlief ereignislos und fast einschläfernd. Gegen Mittag erreichten wir die Zufahrt zur Rangerstation. Die nette Rangerin empfahl uns auf unsere Frage, ob wir lieber in Bumb Hill oder Nambwa campen sollten, Nambwa. Bumb Hill sei zu dicht an der Strasse. Sie verschob die Mittagspause zu Gunsten unserer Permits und wir plauschten noch ein bisschen über die Menge der Touristen ( wenig ) und das Wildererproblem ( immer wieder aktuell. Erst in der Woche davor wurden drei Elefanten gewildert )Entsprechend nervös seien die Tiere. Also über die Strasse und durch gut fahrbaren, wenn auch tiefen Sand Richtung Nambwa. An verlassenen Militäranlagen vorbei ging es 13 Kilometer in den Park. Die Campsite liegt auf einem kleinen Hügel, wunderschön eingebettet. Da wir die einzigen Gäste waren, haben wir uns bemüht die Tiere auf unserem Platz so wenig wie möglich zu stören ;) Affen und verschiedene Antilopen begegneten uns immer wieder und die Warnung der Ranger vor Büffeln und Elefanten war den Spuren nach auch nicht ohne Grund ausgesprochen. Nach kurzer Rast ging es auf die erste Tour Richtung Horseshoe. Der Reichtum an Wild und Vögeln und die Ungestörtheit war wirklich beeindruckend. Leider herrschte am Horseshoe wieder Leere. Dafür stand auf der Ebene dahinter eine riesige Büffelherde. Ein paar Büffel sind ja ok, aber wenn man überall nur noch Büffel sieht…Aber trotzdem eine tolle Situation. Die Nacht verlief wieder ruhig und ohne Besucher.
Sonntag:
Nach dem Frühstück wieder Büffel bis zu Horizont und am Horseshoe Leere.
Erst am Nachmittag, nach dem wir einige Stunden auf der Plattform am Camp zugebracht haben, zeigte sich ein einzelner Elefant zum Baden am Horseshoe. Er reagierte sehr unwillig auf die ca 50 Affen und erst recht auf das mittlerweile zweite Auto. Die beiden Insassen verließen auch kurz vor uns den Spot. Allerdings hatten wir sie bald wieder, da sie einen Platten hatten. Nach kurzer Unterstützung von uns ging es weiter und wir trafen das nun schon dritte Auto, den Land Cruiser der Lodge mit 8 amerikanischen Touristen. Da war es nun doch voll im Park. Auf der Campsite waren mit dem anderen Paar zwei von fünf Plätzen belegt. Fast zu voll für uns. Komisch, dass man sich so schnell ans Alleinsein gewöhnt.

Montag: Wir verlassen die wirklich tolle Campsite und nach dem Morning Drive ( natürlich keine Tiere am Horseshoe..) und fahren Richtung Mudumu. Übrigens gab es in Kongola kein Benzin, die Tankstelle war geschlossen. An der Mudumu Ranger Station eine Enttäuschung: Niemand da! Wir warten eine ganze Zeit und beschließen dann nach Mamili zu fahren, dass als nächstes auf unserem Programm stand. Wir sind eine Straße zu früh von der D abgebogen und mussten in den Dörfern erst einmal nachfragen wo es denn zu Park geht. Aber die Leute waren alle sehr freundlich und lotsten uns wieder auf die richtige Strasse ( na ja, Piste ). Diese wurde direkt nach den letzen Hütten von einer Flussdurchfahrt unterbrochen. Kurze Rückbesinnung auf die Aussage des Autovermieters auf die Frage nach der maximalen Wasserhöhe bei Durchfahrten: ca ½ Radhöhe, da kein Schnorchel und tiefliegender Auspuff.
Ich wollte das Wasser durchwaten, aber die anwesenden Locals haben glaubhaft versichert: It´s not deep. You can try. Ok, dann langsam los und tatsächlich ging es problemlos. Allerdings haben wir erst später gemerkt, dass wir dort unser vorderes Kennzeichen verloren haben...Nach 300 m Piste wieder eine Durchfahrt, deren Ende nicht zu erkennen war. Nach 100 m waten war klar: Das geht nicht. Es muß irgendwo eine Umfahrung geben. Ein Stück zurück gingen tatsächlich zwei Spuren in den Busch und nach 2 km schmalster, zweispuriger Piste standen wir vor der berühmten Rupara Bridge. Durch die Recherche wusste ich schon, dass das Überfahren keine größeren Probleme birgt. Trotzdem bin ich erst einmal zu Fuß über die Brücke. Maximal kniehohes Wasser und ordentlich verlegte Baumstämme. Allerdings ist das Wasser unter der Brück zu tief zum reinfallen. Auf der anderen Seite wartete schon Alfius, der Brücken- und Campwächter. Meine Frage: Gibt es hier Krokodile ? Seine Antwort: Nur Abends. War wahrscheinlich nur ein Scherz ?! Dann das übliche : It´s not deep, you can try.
Ok. War aber wirklich besser als erwartet. Er fragte nach unseren Plänen und bot uns an auf der Campsite zu bleiben, die nach der letzten Überflutung nun von ihm und seinem Chef wieder aufgebaut würde. Der schmale Track wurde noch schmaler und umfasst die Campsite in einem Bogen. Natürlich war außer uns keiner da. Es gibt eine neue ( heiße ) Dusche und eine Klohütte mit Wasserspülung, auf die sie sehr stolz sind. Alles sehr sauber und aufgeräumt. Alfius bot uns an, uns zum Parkeingang zu begleiten., was wir gern annahmen. Nach ca 2 km kam die zweite Rupara Brücke und dahinter ca 70 m Wasserdurchfahrt. It´s not deep, you can try. Ok, es gibt erstens keinen anderen Weg und in kniehohem Wasser mit schlammigem Untergrund anzuhalten ist auch keine wirkliche Alternative. Es waren im Schlamm noch einige Baumstämme in die Spur gelegt, um zumindest etwas Grund zu geben. Leider haben wir einen aufgespießt und so lange vor uns hergeschoben, bis dieser sich aufstellte und die Widerstandskraft des Schwellers testete. Das Ergebnis war ein Unentschieden.
Am Park angekommen riet die anwesende Rangerin uns ab, gleich in den Park zu fahren, da durch die Hitze am Mittag ohnehin keine Tiere zu sehen seien. Wir sollten lieber später wiederkommen und dann würde sie uns zu einem Ihrer Lieblingsplätze führen. Gesagt, getan. Also noch zwei Mal über die Brücke und durch den Schlamm und am späteren Nachmittag ein Gamedrive im Park. Leider war sie nicht so ortskundig wie erhofft und führte uns in ein Gebiet, in dem wir schließlich bis zum Bodenblech feststeckten. Nach 1,5 h graben und unter Zuhilfenahme unseres gesamten Feuerholzes kamen wir bei einbrechender Dämmerung frei und hatten außer zähem Schlamm nicht viel gesehen. Ihr war es ziemlich peinlich und sie rechnete wohl mit ziemlichen Ärger von uns. Aber als wir zusagten, am nächsten Morgen wieder zu kommen versprach sie einen anderen Führer zu organisieren. Abends im Camp gab es erst einmal eine Dusche und ein langes Gespräch mit dem Campmanager Linus und dem Brücken- und Campwächter Alfius über ihre Ziele und die Freude über die wenigen Touristen, die sich in das Gebiet verirren. Aber die beiden sind voller Pläne und geben sich unglaubliche Mühe. Wer nach Mamili fährt, ist hier gut aufgehoben.
Dienstag:
Morgens haben wir dann Alfius mit in den Park genommen, da er sich die 10 NS Eintritt nicht leisten kann und das letzte Mal als Kind im Park war. Außerdem kam noch die Rangerin und ein Wildhüter mit, der sich nun wirklich auskannte und uns zu dem schon für den Vortag avisierten Spot führte. Kurz: So muß das Paradies ausgesehen haben ! Der Platz heißt übrigens Paramure, für diejenigen die mal hinkommen.
Außerdem war das witzige Sprachgemisch auf der Ladefläche sehr unterhaltsam, da alle drei unterschiedlichen Stämmen angehören und die jeweils anderen Sprachen nicht vollständig beherrschten.
Trotz des Wildhüters haben wir nicht viele Tiere gesehen und konnten nicht viele Pisten fahren, da der Wasserstand sehr hoch war. Aber wer hat schon mal Kaffe im Paradies getrunken ? Gegen Mittag haben wir uns auf den Weg nach Westen gemacht, um mit Zwischenstopp bei Roys Restkamp am nächsten Tag Etosha zu erreichen und unseren Hunger nach Tierbeobachtungen zu stillen.
Bei Roy trafen wir die zwei Paare aus dem Khaudom wieder, die immer noch vom nächtlichen Überfall der Elefanten auf Zelte und Autos beeindruckt waren.
Ansonsten war der Rückweg in die Zivilisation wieder eine Mischung aus mehr Komfort und mehr „Störungen“ durch die anderen Gäste.Ein paar individuelle Reisende, zwei Jugendgruppe und eine japanische Gruppe haben eben auch ihren Charme.
Mittwoch & Donnerstag:
Via Tsumeb nach Etosha. Am Gate empfahl man uns, möglichst schnell im Camp zu buchen, da es relativ voll sei. Das stimmte auch, bezog sich aber nur auf die Zimmer und Bungalows da viele Busse im Park waren. Für die Campsites war es unproblematisch eine Nacht in Halali und eine Nacht in Okaukuejo zu bleiben. Unsere Erwartungen wurden mit tollen, zu Teil über Stunden ungestörte Tierbeobachtungen noch übertroffen. Wir haben jagende Löwen, total entspannte Elefanten aus nächster Nähe und unzähliges anderes Wild gesehen. Das Wetter hatte auch vom Sandsturm bis zum dreistündigen Weltuntergangsregenguß alles zu bieten.
Seit unserem letzten Besuch in Etosha hat sich viel verändert und ist massenkonformer geworden. Aber es gibt immer noch genug Möglichkeiten für ungestörte Beobachtungen.
( Aber auch Busse, die Tieren den Weg abschneiden und Touristen, die nur bei laufendem Motor, geschlossenem Fenster und Klimaanlage am Wasserloch stehen können).
Von Vorteil ist auch, das man in der Sicherheit des Zaunes den Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nutzen kann und nicht bei Dunkelheit im Zelt sein muß ( oder möchte )
Freitag
Eine letzte Übernachtung auf der Farm. Noch einmal lange Gespräche über das Leben in Namibia, spielen mit Geparden und herzliche Gastfreundschaft.
Samstag und Schluß.
Fast zwei Wochen sind um. Wie immer war es zu kurz und wir kosten es bis zum letzten Moment in Windhoek aus. Ein Essen, ein paar Souvenirs, die unkomplizierte Rückgabe des Wagens, Transfer zu Flughafen und dann packt einen schon die Sehnsucht nach dem nächsten Mal…
P.S. Unser Stachelschwein „Porky“ darf wegen der langen Stacheln nicht mit an Bord. Aber das Bodenpersonal der Air Namibia und die Damen vom Immigrationschalter sind super nett und hilfsbereit. So kommt „Porky“ in einem Karton voller „Fragile“ Aufkleber doch noch unbeschadet in Frankfurt an.
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23 Dez 2008 19:56 #85484
  • AfricanDreams
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  • AfricanDreams am 23 Dez 2008 19:56
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Hallo Marc,

vielen Dank für Deinen ausführlichen, schönen Bericht.:) Da kommt Fernweh auf!
Seltsam aber, daß Ihr im Mahango nicht viele Tiere gesehen habt. Wir hatten dort wesentlich mehr gesehen, als später im Mudumu. Ist halt wohl nicht jeder Tag gleich.
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