THEMA: Solitaire "Auf Pad" - 2 Monate durch die Kalahari
24 Feb 2024 14:02 #683000
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Ja, die Lerche meine ich. Ich denke auch, dass es eine Sabota ist, bin aber unsicher. Hab das Bild auch in den Vogelbestimmungs-Threat gestellt.

Morgen gehts weiter in den KTP, da gibt's dann auch eine geballte Ladung Vögel :-)

Schönes Wochenende
Solitaire
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06 Mär 2024 17:23 #683597
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Lange hat's gedauert, aber jetzt geht's tatsächich weiter.

Das Camp bei der Kalahari Anib Lodge bietet die Annehmlichkeit, dass man auch den Pool benutzen kann. Das ist wirklich eine tolle Erfrischung. Und auf der einen Seite kann man die Felsenschwalben, auf der anderen Seite die Marabus beim Trinken beobachten, während man sich selber auch was gönnt.







Nachdem ich beim Grillen immer zähe Schuhsohlen produziere, gibt's Steak aus der Pfanne und ein gemütliches Abendessen auf der großen Terrasse.



Beim Abräumen stoße ich mir (an der gut sichtbaren Kabelabdeckung am Boden :blush: ) eine Zehe blutig. Ich bin froh, dass ich die nächsten Tage in kein festes Schuhwerk muss, das hätte ich mit der dick angeschwollenen Zehe nicht geschafft. Ich mache mich auf den Weg in den Kgalagadi Transfrontier Park, da darf man das Auto ohnehin kaum verlassen und ich kann mit Slippern fahren.

Obwohl die C23 nicht sonderlich ansprechend ist, fahre ich doch schon bei Stampriet Richtung Grenze. Rechts und links weiden Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde am kargen Grün der abgebrannten Flächen und es wird Luzerne und Gemüse angebaut.











Die Fahrbahn ist mal ganz gut, mal fürcherliches Wellblech. Wenn der Grader kommt, schiebt er in der Mitte der Fahrbahn einen ca. 30 cm hohen Wall aus losen Steinen und Sand zusammen, in den man besser nicht reinfährt.
Vorbei an einigen Farmfriedhöfen direkt neben der Fahrbahn geht es Richtung Mata Mata.





Endlich erreiche ich den Grenzübergang und erledige im Zollhaus meine Grenzformalitäten. Auch bei der Ausreise muss ich das Namibia-Visum ausfüllen. Ich trage alles genau ein und übergebe es der jungen Zollbeamtin, die gleich darauf mit prüfendem Blick und gerunzelter Stirn mein Visum mit meinem Pass vergleicht. Sie macht mich nett darauf aufmerksam, dass in meinem Pass als Ausreisedatum der 20. Dezember reingestempelt ist, im Visum habe ich aber 12. Jänner angegeben, was der Realität entspricht. Es sei ein Glück, dass sie das bemerkt habe, meint sie, ich könne ansonsten beim Abflug Probleme bekommen. Sie sagt, ich müsse am Flughafen immer alle Stempel auf ihre Richtigkeit kontrollieren. Auf die Idee wäre ich nie und nimmer gekommen. Das habe ich noch nie irgendwo gemacht. Zum Glück versichert sie mir, dass ich, wenn ich aus dem KTP wieder nach Namibia einreise, einen neuen Einreise-Stempel mit dem richtigen Datum bekomme.
Nach diesem Schreck und der Anmeldung in der Rezeption von Mata Mata bin ich endlich in Südafrika und werde gebührend begrüßt.









Letzte Änderung: 06 Mär 2024 17:26 von solitaire.
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20 Apr 2024 11:32 #685910
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Meine erste Station im KTP ist Mata Mata. Am Campingplatz sind nur mehr Stellplätze in der prallen Sonne frei. Die ersehnte Rast in der Hängematte im Schatten fällt aus, ich mache mich am späten Nachmittag auf, die ersten Wasserlöcher zu erkunden.
Zurück im Camp, will ich mich im Shop noch mit frischem Gemüse eindecken. Allerdings gibt es nur mehr eine Zwiebel und zwei Zitronen, die Regale sind leer. Am Platz brennen schon überall die Braai-Feuer und verbreiten einen verführerischen Duft. Ich begnüge ich mit einem Brot und statte dem Hide noch einen kurzen Besuch ab. Unter lautem Gekreische jagen die Glanzstare an der Lampe nach Insekten, hin und wieder tauchen Ziegenmelker auf, die sich auch einen Happen aus der Luft holen.
Tagsüber hatte es 36 Grad, ich lasse die Tür und die Fenster mit dem Moskitonetz offen, in der Hoffnung, dass es ein bisschen durchzieht. Allerdings ist das Moskitonetz so grob, dass kleine schwarze Mücken locker durchschlüpfen und mir das Lesen vermiesen.
In der Nacht tappe ich irgendwann nach meiner Decke, weil ich eine Gänsehaut habe. Als ich am Morgen aus dem Camper klettere, wundere ich mich, warum meine Nachbarn mit einer Fleece-Jacke herumlaufen. Das Thermometer zeigt 12 Grad, jetzt ist alles klar. Auch meine nächtliche Gänsehaut.

Durch das Auob-Tal geht es Richtung Rooiputs. Bereits am 13. Bohrloch ist der erste längere Beobachtungsstopp angesagt. Kaum sichtbar lagert im Schatten ein prächtiger Löwe neben einem Riss. Gestern haben die Löwen-Weibchen ein Eland zu Strecke gebracht, der Pascha ist wohl gleich neben seinem Abendessen eingeschlafen. Von den Weibchen ist heute nichts mehr zu sehen, das Männchen hingegen lässt sich wunderbar beobachten.










Wenn vom üppigen Mahl der Bauch zwickt, muss man mal "austreten" ...




... und wird von allen Seiten beglotzt.


Auf dem Rückweg zu seinem "Snack" kommt er ganz nahe an meinem Auto vorbei und ich sehe, dass lange Akaziendornen in seiner Haut stecken.

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hallo Solitaire,

zu deiner Geschichte mit dem Stempel im Pass: etwas ähnliches ist uns letzten Oktober passiert. Allerdings war das Problem der Grenzbeamte in Mata Mata. Bei der Wiedereinreise aus dem KTP stempelte er fälschlicherweise mit dem “departure”-Stempel. am Flughafenin Windhoek dann ein kurzer als der Beamte uns fragte, wie und wann wir denn nach Namibia wieder eingereist seien. wir hatten also zwei aufeinanderfolgende departure-Stempel. Zum Glück kannter er die Anlage in Mata Mata und dachte sich schon das der eine Beamte den falschen Stempel nahm. Seit dem werde ich die Stempel immer sofort kontrollieren.

lg
Jens
10/2023: Namibia, Botswana; 11/2018: Südafrika, Namibia; 06/2012: Südafrika; 11/2010: Namibia, Botswana
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Heute 16:15 #686391
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Hallo Jens,
ja, für mich war das auch total neu, dass man einen Passtempel kontrollieren muss. Wir hatten beide Glück, aber man kann auch an einen Beamten kommen, der nicht so hilfsbereit ist.
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Heute 17:04 #686393
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Von Mata Mata geht es weiter über das Auob-Tal und Twee Rivieren nach Rooiputs.
Mein Traum-Camp stellt eine veritable Herausforderung dar. Ich komme am späteren Nachmittag an, das Thermometer hat 38 Grad im Schatten erreicht. Der A-Frame auf Platz 5 spendet zwar bei meiner Ankunft noch ein bisschen Schatten, aber die Sonne erobert nach und nach meinen "Ruheraum". Die Plane, die ich in Windhoek gekauft habe und mit Schnur und Kabelbinder befestige, tut nun gute Dienste.






Mein Magen knurrt und ich brauche unbedingt etwas zu essen. Der Löwe heute Morgen hat mir Gusto gemacht und seit Stunden schon denke ich an mein Eland-Steak, das ich in der Kühlbox habe. Dazu muss ich aber den Bushcamper mit meiner "Küche" aus dem spärlichen Schatten der Akazie holen und neben dem Betonpodest positionieren. Etliche Male reversiere ich, damit ich wenigsten ein kleines Stückchen Schatten beim Kochen abbekomme.



Der Schweiß rinnt in Strömen, weil ich das Auto leider nicht direkt ans Podest stellen kann, sondern zwischen Gaskocher und Kochutensilien jedes Mal 2 Meter hin und herklettern muss. Mein Windhoek Lager ist in Minutenschnelle lauwarm, was meine Laune auch nicht gerade hebt.




Das alles kann ich hinnehmen, ich hab's mir ja selber ausgesucht. Aber so wirklich in Rage bringt mich ein Schakal, der mich schon die längste Zeit beäugt und den ich immer wieder mit meiner Steinschleuder abwehre (ich schieße ihn nicht an, sondern vor die Pfoten). In einem unbeobachteten Moment, als meine ganze Aufmerksamkeit meinem köstlichen Steak gilt, zischt er hinter meinem Rücken zwischen Auto und Podest durch und schnappt sich einfach irgend etwas, das er erwischt. Seine Beute ist eine Gewürzpackung, die er gleich nebenan im Gebüsch zerlegt. Natürlich schmeckt ihm das nicht und ich kann dann auch noch die zerfetzte Packung zusammesuchen, damit kein Müll zurück bleibt.

Auf's Duschen verzichte ich, ich hab keine Lust, den schweren Duschsack bis zum Duschhäuschen zu schleppen. Die Toilette benötige ich zum Glück nicht, sie ist von einer Unzahl an Motten belagert.



Aber die Nacht ist wunderbar. Die barking geckos übertreffen sich heute mit ihrem Konzert und der Sonnenuntergang ist wieder einmal faszinierend. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es endlich kühler wird :whistle:

Letzte Änderung: Heute 17:12 von solitaire.
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