THEMA: Namibia 2022 - Camping-Premiere unterm Sternenzelt
14 Nov 2022 19:42 #655526
  • Katma1722
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  • Katma1722 am 14 Nov 2022 19:42
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Liebe Bettina!
Ich bin mal wieder zu spät dran, quetsche mich aber ungeniert noch mit in euer Auto!
Bei euch muss ich einfach dabei sein! Eure Berichte wecken die Sehnsucht nach Afrika.... vielen Dank, dass du uns mitnimmst! Eure Bilder sind einfach nur traumhaft!
Freu mich schon auf mehr!
Viele Grüße, Kathrin
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15 Nov 2022 10:52 #655548
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  • Guggu am 15 Nov 2022 10:52
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Liebe Betti, lieber Thomas,

zugegeben, ich war aus unerquicklichen Gründen dieses Jahr nicht viel im Forum.
Jetzt bin ich aus Norwegen zurück und denke ich riskiere mal wieder ein Blick ins Forum.
Und siehe da, ein neuer Bericht von den Neucampern.
Ich amüsiere mich, was wäre die Story ohne diversen KLONGs, ich schwelge in Erinnerungen beim Betrachten der schönen Fotos und habe großen Spaß euch auf die Campingrunde zu begleiten.

Ein Bericht mit deiner vergnüglichen Schreibe und Thomas` schönen Fotos, das verspricht Feinste Ware.

Ich begleite euch gerne und sitze zur Not auch auf den Kotflügel.

Ich freue mich sehr auf eure weiteren Erlebnisse und Grüße mit einem lauten KLONG
Guggu
Reiseberich Namibia August 2012: Tagebuchaufzeichnungen einer Wikingerin in Namibia
Reisebericht Namibia/Botsuana August 2013: Frau HIRN on the floodplains
Reisebericht Namibia 2015:A trip down Memory Lane
NAM/BOT 2017 : So weit! So gut!
Kenia/Masai Mara 2019 : Der Kreis schliesst sich
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15 Nov 2022 18:17 #655590
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  • Beatnick am 15 Nov 2022 18:17
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Hallo ihr Lieben,

Katma1722 schrieb:
Ich bin mal wieder zu spät dran, quetsche mich aber ungeniert noch mit in euer Auto!
Bei euch muss ich einfach dabei sein!

Spät, liebe Kathrin, aber niemals zu spät! Welcome on board, wir freuen uns!

Guggu schrieb:
Ich amüsiere mich, was wäre die Story ohne diversen KLONGs, ich schwelge in Erinnerungen beim Betrachten der schönen Fotos und habe großen Spaß euch auf die Campingrunde zu begleiten.

Ach mein Guggufoss, wie schön! :kiss:

Guggu schrieb:
Ein Bericht mit deiner vergnüglichen Schreibe und Thomas` schönen Fotos, das verspricht Feinste Ware.

Oha! :blush:

Guggu schrieb:
Ich begleite euch gerne und sitze zur Not auch auf den Kotflügel.

Ehrenplatz!

Guggu schrieb:
und Grüße mit einem lauten KLONG

:laugh: :laugh: :laugh:

Und nun geht es weiter, Schlaf aus den Augen reiben und ab ins Deadvlei ;)

Bis gleich,
Betti
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15 Nov 2022 18:34 #655593
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  • Champagner am 15 Nov 2022 18:34
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Betti schrieb um 18.17 Uhr:
Und nun geht es weiter, Schlaf aus den Augen reiben und ab ins Deadvlei ;)

Bis gleich,
Betti

Klemmt die Heckklappe oder warum fahrt Ihr nicht los? :P

Besorgte Grüße von Bele
Letzte Änderung: 15 Nov 2022 18:37 von Champagner.
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15 Nov 2022 19:03 #655597
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  • Beatnick am 15 Nov 2022 18:17
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8. September: Vom Sand zum Felsen und ins Nichts

Trotz der unruhigen Nacht bin ich in überraschend guter Verfassung, als uns der Wecker aus dem Schlaf reißt. Wir freuen uns einfach auf den Tag - wie auf jeden Tag unserer Reisen. Mit der Stirnlampe auf dem Kopf mache ich mich auf den Weg ins Waschhaus, wo einige Mitcamper einen ziemlichen Saustall hinterlassen haben. Die Katzenwäsche kostet mich eine kleine Überwindung.

Sandra und Christoph haben Tee und Kaffee gezaubert, essen werden wir später. Auch auf den Campsites um uns herum herrscht schon rege Betriebsamkeit, ein Auto nach dem anderen macht sich auf den Weg zum "inneren Gate", das deutlich vor Sonnenaufgang öffnet. Ein klarer Standortvorteil.



Ganz pünktlich schaffen wir es nicht, doch alles in allem sind wir gut organisiert und rollen mit nur zehnminütiger Verspätung am geöffneten Schlagbaum vorbei. Unterwegs kündigt das Leuchten den Tag an und schließlich steigt die Sonne über den Horizont.





Wir waren schon mehrfach im Sossusvlei und fotografieren wohl auch deshalb auf der rund 60 Kilometer langen Strecke kaum, was uns aber erst im Nachhinein auffällt.



Als die Teerstraße endet, stellen wir uns auf den Parkplatz. Bei unserer Premiere viele Jahre zuvor waren wir auf den letzten Kilometern steckengeblieben, eine unliebsame Erfahrung, die mir Fahrten durch Tiefsand nachhaltig verleidet hat. Bei den darauffolgenden Besuchen waren wir organisiert unterwegs, diesmal wollen wir erstmals den Shuttle nutzen, der in regelmäßigen Abständen zwischen Deadvlei, Sossusvlei und 4×4-Parkplatz hin und her fährt. Er steht tatsächlich schon bereit, sehr unkompliziert wechseln wir hinüber und fahren direkt los, bezahlt wird erst nach der Rückkehr.

Wir schlingern durch die außergewöhnliche Dünenlandschaft, befreien unterwegs einen steckengebliebenen Touristen aus seiner misslichen Lage, klettern schließlich aus dem Wagen und machen uns zu Fuß auf die letzten 20 Minuten ins Deadvlei.



Mit einem Guide der Sossus Dune Lodge waren wir schon einmal richtig früh dran und weit vor Sonnenaufgang im Vlei. Das war diesmal zeitlich schon allein aufgrund der Öffnungszeiten des Gates nicht möglich. Die ganz große Licht-Schatten-Show gibt es somit nicht und auch nicht das Privileg, ganz allein in der berühmten Pfanne zu sein.







Dennoch sind wir noch weit vor den Massen und können uns auf die Magie dieses Ortes ungestört einlassen.



Wir wandern von Baum zu Baum und sind wie immer beeindruckt von den Kunstwerken der Natur. Ein Aufpasser ist da, schade, dass das nötig ist, beim letzten Mal war er mir zumindest nicht aufgefallen.

Sandra und Christoph bei ihrer Deadvlei-Premiere


Sandra und Christoph wollen noch ins Sossusvlei und laufen zurück zum Shuttle, Thomas und ich sind wieder bei der Rubrik "Was wir schon immer einmal machen wollten".



Noch nie sind wir auf den Big Daddy gestiegen. Das werden wir auch diesmal nicht tun, denn dafür bräuchten wir mehr Zeit, schließlich haben wir noch knapp 230 Kilometer Strecke nach Mirabib vor uns. Aber zumindest rauf auf den Dünenkamm wollen wir und von oben hinunter ins Deadvlei blicken. Auch das ist eine Premiere.

Um von Beginn an den leichteren Weg über den Dünenkamm zu nehmen, müssten wir ziemlich weit in Richtung Parkplatz zurücklaufen.



Wir kürzen also ab, wie schon einige andere vor uns. Fußspuren an der Flanke zeugen davon. Eine Strecke von vielleicht 20 Metern müssen wir überwinden. Doch die hat es in sich. Es geht steil bergauf, im tiefen Sand versinken wir bis über die Knöchel und rutschen bei jedem Schritt auch wieder ein gutes Stückchen abwärts. Puh, ist das anstrengend!



Als wir den Dünenkamm erreicht haben, geht es dann ganz leicht.



Begeistert balancieren wir ihn entlang, rechts und links geht es steil hinunter und wir müssen uns mehrfach daran erinnern, dass ein Sturz in den weichen Sand folgenlos bliebe. Das Gefühl sagt etwas anderes: Vorsicht, hier ist es steil und hoch!



Blick zurück in Richtung Sossusvlei. Wer genau hinschaut, kann hinten die mit Wasser gefüllte Pfanne entdecken.


Wir laufen parallel zum Deadvlei bis ganz an sein Ende, dann biegen wir in einen ausgeprägten Trampelpfad ab, der uns in einem weiten Bogen über die steile Flanke hinunterführt ins grelle Weiß der Pfanne.



Runter geht wie immer problemlos, aber rauf... Uns kommen zwei ältere Herren entgegen, mit hochroten Köpfen und dick vermummt zum Schutz vor der Sonne, die auch um kurz nach Neun schon heiß vom Himmel brennt. Sie sind auf allen Vieren unterwegs, um überhaupt im tiefen Sand vorwärtszukommen, schnaufen bedenklich und der Weg ist noch weit. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie oben angelangt sind. Merke: Immer über den Grat auf die Düne.

Links im Bild der Trampelpfad. Aus dieser Perspektive ist kaum zu glauben, wie unfassbar fordernd es ist, über die Flanke auf den Dünenkamm zu gelangen.


Quer durch die Pfanne schlendern wir zurück zum Parkplatz am Deadvlei, wo der Shuttle kurz darauf hält. Das läuft nun wirklich wie geschmiert. Der Wagen hält noch am Sossusvlei, wo immer noch Wasser in der Pfanne steht, wir hatten es schon von oben gesehen. Ein ungewohnter Anblick. Dann verabschieden wir uns vom Sossusvlei, wer weiß, vielleicht gibt es ein Wiedersehen. Es hängt vor allem davon ab, wie sich die Dinge dort entwickeln.





Unsere Reisegefährten sehen wir mittags wie verabredet im NWR-Bistro in Sesriem wieder, wir brunchen und tanken noch, dann fahren wir auf der C19 und später C14 nach Mirabib.



Thomas und ich sind diese Strecke erst einmal nach Swakopmund gefahren, und wir hatten vergessen, wie schön sie ist. Wir lassen Solitaire links liegen, halten aber andernorts immer wieder an.





Die Weite weicht einer hügeligen Landschaft, wie aus dem Auenland, nur nicht so grün, und ich nehme mir fest vor, beim nächsten Mal im Valley of 1.000 Hills eine Übernachtung einzuplanen. Dann die Schroffheit des Kuiseb Canyons, die Straße hat deutlich weniger Wellblech als bei unserem Namibia-Debüt 2012 und ich kann die Fahrt so richtig genießen.







Schließlich biegen wir nach links ab. Noch 30 Kilometer. Weder ist die Piste so rau wie erwartet, noch umgibt uns staubig-graues Einerlei. Rechts und links wogt goldenes Gras. Die Regenzeit war wohl auch hier ergiebig.



Von Weitem schon sehen wir Mirabib. Fahren gebannt darauf zu. Ein riesiger Felsbrocken mitten in der Wüste. Wie es dort wohl sein wird?

Bild vom nächsten Morgen. Am Nachmittag hat man bei der Anfahrt Gegenlicht.


Bei den Stellplätzen haben wir die Qual der Wahl, denn wir sind in dieser Nacht alleine hier. Am Ende wird es die etwas erhöhte Fläche inmitten der Felsen mit weitem Blick über die Namib und in Richtung Sonnenaufgang.

Eine Kulisse wie im Film: Zwei markante Felsen schweben über unseren Stellplätzen. Ich habe sie "die Wächter" genannt. So ganz allein sind wir also nicht.


Die Nachmittagssonne steht unterdessen schon tief. Und kaum haben wir unsere endgültige Parkposition erreicht, macht sich Thomas ans Werk. Doch schon als er die Axt aus dem Aufbau kramen will, steht er vor dem nächsten Problem: Unterwegs ist eine der Schrauben verlorengegangen, an denen die Leiter befestigt ist. Als wir sie herunterklappen, hängt sie auf der rechten Seite frei in der Luft - und gefühlt nur noch am seidenen Faden. Noch können wir sie benutzen, doch lange halten wird das nicht. Hoffentlich aber bis Swakopmund. Dort muss dann eine Lösung her.

Ich klettere lieber in den Felsen herum, als Thomas mit der Axt als Hammer den Metallstift in den Rahmen drischt. Was sich als ebenso unkonventionelle wie erfolgreiche Maßnahme entpuppt: Die beiden Löcher sind nun so geweitet, dass sie wieder aufeinanderpassen und die Klappe ohne großen Aufwand verlässlich schließt.



Mein erster Streifzug ergibt eine überwältigende Bestandsaufnahme: Wir sind in einer Kulisse wie im Film. Und das nicht nur sprichwörtlich. Im Klassiker "2011: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick (1968) beginnt an diesem Ort das Leben auf unserem Planeten.



Wenn auch ein karges Leben, aber das haben wir ja so gewollt. Und uns vorbereitet. Zum ersten (und einzigen) Mal kommt das Porta Potti zum Einsatz.

Am Abend sitzen wir am Feuer, Christoph ist im Weltmeister-Grillmodus und über uns leuchten die Sterne. Wir sind weit weg von jeder Zivilisation, und das ist einfach wunderbar.





Hier gibt es nichts - und doch so viel. Absolute Stille zum Beispiel. Und weil ich ihr so gerne zuhöre, mache ich mich allein auf die Socken und wandere eine Weile um den Felsen herum. Keine Tiere, noch nicht einmal Geckos, keine Insekten - nichts. Wer Einsamkeit sucht, wird sie hier finden. Stadtmensch durch und durch, ist sie mir erst nicht geheuer. Doch dann genieße ich sie uneingeschränkt. Auch, weil mich die vielen Eindrücke der vergangenen Tage fast erschlagen.



In der Nacht werde ich immer wieder wach. Nicht wegen der doofen Klappe. Sondern weil ich es will. Sie ist einfach zu schön. Mild, windstill, der kugelrunde Mond strahlt fast wie eine Sonne und so hell, man könnte in seinem Licht spielend über die Felsen klettern. Aber das haben wir uns erst für den Morgen vorgenommen.

Letzte Änderung: 15 Nov 2022 19:26 von Beatnick.
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15 Nov 2022 19:27 #655600
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  • Beatnick am 15 Nov 2022 18:17
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Champagner schrieb:
Klemmt die Heckklappe oder warum fahrt Ihr nicht los? :P

Bittschön die Dame ;) B)
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