Teil 6: VAN ZYL's PASS – "It is highly advisable to tackle this adventure in convoy"
Meine Recherche zu Mijnheer van Zyl hat folgendes ergeben.
Die Bantoe Administrasie/Bantu-Administration war von 1958 bis 1977 ein Ministerium mit gleichnamiger Verwaltungsbehörde zur Umsetzung der Apartheidspolitik in Südafrika.
Waehrend der sog. Großen Apartheid, erhielt die Bantu Administration den Auftrag zur Entwicklung politischer Strukturen in den Homelands, um diese Gebiete auf eine künftige staatliche Eigenständigkeit vorzubereiten.
Der zustaendige Kunene-Kommissar fuer Bantu-Angelegenheiten (Commissioner for Bantu Affairs) war im Homeland Kaokoveld in Ohopoho, dem heutigen Opuwo u.a. auch fuer den Strassenbau verantwortlich.
Zu der Zeit brauchten Weisse ein Permit um ueberhaupt ins Kaokoveld zu duerfen.
Es gab nur 2 einigermassen passierbare Strassen, eine von Ohopoho westwaerts via Kaoko Otavi nach Orupembe. Und eine suedwaerts nach Sesfontain.
1960 beschloss Ben van Zyl, Senior ("Oom Ben") eine Pass-Strasse ins Marienflusstal zu bauen
Er folgte dazu den Wildwechseln und Rinder-Pfaden.
Auf diese Pionierzeit gehen auch die bekannten Benzinfaesser zurueck, die inzwischen bunt angemalt als Wegmarkierungen kartiert wurden - "Green Drum", "Red Drum" usw.
Einige Passagen waren damals noch sehr eng und wurden erst spaeter waehrend des Buschkriegs fuer Militaerfahrzeuge entsprechend verbreitert.
Interessant am Rande:
Japie van Zyl, der Sohn von Ben van Zyl, geb. 1957 in Outjo wurde spaeter ein renommierter und ausgezeichneter Forschungsingenieur bei der NASA , besonders befasst mit Marsmissionen.
Er verstarb 2020 und hat bis kurz vor seinem Tod noch an der Entwicklung von Test-Technologien zur Erkennung von COVID-Infektionen gearbeitet.
Das war nur die Anfahrt zum letzten Camp vor "ihm".
Van Zyl's Camp: die Frisur sitzt !
(Nur der Guide wird langsam immer nervöser).
Die Abfahrt von der Passhoehe betraegt ca. 10km, dauert aber 3-6 Stunden.
Im Hintergrund der rote Sand des Marienfluss-Tales.
"Wer ihn schafft, kann ueberall fahren – Van Zyl's Pass"
"Es empfiehlt sich den Pass vor der Abfahrt zu Fuss zu erkunden."
"Wegen der schlechten Sichtverhaeltnisse vom Fahrersitz aus, ist eine Hilfsperson direkt in der Spur zur genauen Einweisung essentiell wichtig."
"An manchen Stellen bewegte sich das Fahrzeug nur noch auf 2 o. 3 Raedern, weil die anderen durch die starren Achsen in die Luft gehebelt wurden."
"Es war eine Sache von Millimetern."
Es stimmt: "he surrenders to no challenge"
Als die Gruppe im ganzen runter gekommen und heil geblieben war normalisierten sich Gesichtsfarbe und Blutdruck unseres Guides langsam. Ich bin ueberzeugt: auch die famose Selbstorganisation und der afrikaanische Team Spirit waren entscheidende Erfolgsfaktoren.
Angekommen im Marienfluss-Tal hatte ich leider traurige Gewissheit:
Wieder mal isses nix geworden mit den gruenen Auen, von denen ich dieses Traumbild im Kopf nicht loswerde.
...weiter gehts mit Startnummer 7: Marmor, Stein und Hoanib von "Muddy Waters"