THEMA: Tansania pulsiert! - Trotz Corona...
27 Apr 2020 09:13 #587464
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  • Topobär am 27 Apr 2020 09:13
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Rehema schrieb:


Ein „Klassiker“, dem wir schon auf vielen Fahrten mehrfach haarscharf entkommen sind: Bei tiefen, matschigen Rillen möglichst oben bleiben, und NICHT zur Seite abrutschen…. This time: an absolute failure!
Und es ist uns auch noch so RICHTIG gut gelungen :pinch: :


Wenn Ihr da ohne fremde Hilfe wieder rausgekommen seid, ist Euch meine höchste Bewunderung sicher.
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27 Apr 2020 18:48 #587498
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  • Rehema am 27 Apr 2020 18:48
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Wenn Ihr da ohne fremde Hilfe wieder rausgekommen seid, ist Euch meine höchste Bewunderung sicher.

Danke, Thomas. Also, die vorweg genommene Antwort ist ein klares "Jein" :huh: :blink: :laugh:

Ich lasse Euch aber ehrlich nicht absichtlich hängen - ich bin wort wörtlich "stuck" im tansanischen Alltag....
Hoffe aber, dass Fortsetzung morgen folgt! ;)
Gruß, Antje
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27 Apr 2020 19:40 #587503
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  • tiggi am 27 Apr 2020 19:40
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Hallo Rehama,
im letzten Jahr sind wir euren Spuren durch Malawi gefolgt und haben viele Tipps (Kuti Game Reserve war prima!) aus eurem Reisebericht aufgenommen :kiss: ;) , nun folgt ihr unseren Spuren durch Tanzania. Wir waren im trockenen Herbst 2017 dort, solche Schlammpisten kennen wir nur aus Uganda.
Im letzten Herbst sind wir zwangsläufig den Schlammwegen gefolgt, oftmals war die komplette "Straße" mit großen LKWs blockiert, die lange auf Hilfe warten mussten. Lustig war das nicht mehr. :S
Ich bin gespannt, wie ihr euch zu helfen wusstet und erwarte neugierig den Weitergang eures Berichtes. Den Tarangire mal so grün zu sehen ist für uns gleich ein ganz anderer Park. :woohoo:
Die Situation nach Corona ist grauenvoll. Wir jammern hier in Deutschland, weil unser Wagen in SA steht und wir im März nicht fliegen konnten, aber was die Menschen in diesen Ländern durchleben, ist wirklich ganz schrecklich und für uns teilweise unvorstellbar. Wir stehen mit der Lodge in engem Kontakt, die unseren Wagen verwahren, und glauben im Moment kaum, das wir Afrika je so wieder erleben werden wie vor der Coronazeit!

Bleibt gesund!
Biggi
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27 Apr 2020 21:55 #587513
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  • Rehema am 27 Apr 2020 18:48
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Danke, liebe Biggi!
Ja, ich schaue schmerzvoll zu, wie der Tourismus ins Grab läuft, darunter viele Freunde von uns, die keine Ahnung haben, wie sie in wenigen Monaten ihre Brötchen verdienen sollen! Ganz zu schweigen, von den ganzen Angestellten und deren Familien.... Wer jetzt Konkurs geht, wird nicht "eben mal" in einem Jahr wieder alles aufbauen können. Kaputt ist kaputt. Ich weiß wirklich nicht, wie das werden soll und frage mich allen ernstes, ob denn irgendwelche Politiker (v.a. in Europa!!!) noch zur Besinnung kommen werden, bevor es zu spät ist....
Ich hoffe, ich kann trotzdem mit meinem Bericht nochmal etwas Freude an Afrikas Schönheit aufleuchten lassen!
Liebe Grüße,
Antje
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27 Apr 2020 22:05 #587514
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  • Rehema am 27 Apr 2020 18:48
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Zurück zum Matschvergnügen also:



Na Klasse also! Und das zu einer Zeit (Corona…), in der so gut wie keine anderen Autos im Park unterwegs sind! :evil: :evil:
Bis hier hin haben wir 2 ganze Touristenfahrzeuge und 2 Rangerfahrzeuge getroffen! Die Wahrscheinlichkeit, dass hier heute noch einer vorbei kommt, grenzt an Null…. :(

Es ist ca. 13:00 Uhr. Deshalb sind wir dennoch erst mal recht entspannt. So schnell wird’s ja nicht dunkel!
Und auch, wenn hier recht viel frischer Elefantendung herumliegt, und ihre riesen Fußstapfen als tiefe Löcher im extrem weichen Matsch zu sehen sind, so ist um uns recht weite, offene, übersichtliche Landschaft, und es befinden sich zur Abwechslung grad mal keine Dickhäuter in unmittelbarer Nähe.
Das finden wir ganz nett von ihnen, denn jetzt könnten wir sie grade wirklich nicht so gut gebrauchen….



Wir starten einen ersten Versuch mit Winde, nachdem wir vor den Rädern ein wenig gegraben und Äste unter gelegt haben. Aber da tut sich gar nichts, und es ist ziemlich schnell klar, dass auch die Winde nichts ausrichten kann, solange die Räder bis über die Achse im extrem weichen Schlamm stecken….
Also – Spaten raus, übrige Hände „maulwurf-like“ als Grabeschaufeln nutzen, und ab in den Dreck!
Hannes, unser Ältester, ist Chef unter der Vorderachse




(hier sieht man nach 1 ½ Stunden Arbeit die Achse wieder!!!!),

und Benni, unser Zweiter ist Chef am Hinterrad





Zuerst wollte er sich nicht so recht mit der Mischung aus Schlamm und frischem Elefantendung anfreunden :sick: , aber dann war es ihm irgendwann egal, und er schuftete mit Hingabe!
….die nächsten 3 Stunden lang….

Wir Damen sammeln auf Zuruf Steine – mal kleine, dann große, dann bitte flache mittelgroße… Zum Glück waren in der Nähe welche abgekippt worden (um –irgendwann- die Straße damit zu reparieren…),
und Joel spielt Mädchen für alles: Steine sammeln, Stöcke sägen, und auch mal mit schippen, wenn ein anderer eine Pause braucht.
Oder er gönnt sich mit seiner Schwester ein Schlamm-SPA:



Mein Mann werkelt mit Benni mit dem Wagenheber (nach den ersten eineinhalb Stunden schippen und eine Grundlage für den Wagenheber aus (flachen!) Steinen bauen), und tatsächlich: das Hinterrad kommt zentimeterweise weiter hoch! Schnell wieder ein paar Steine drunter gebastelt, und weiter geht’s… Dann, Miste :angry: , abgerutscht, Wagenheber im Schlamm halb versunken, wieder von vorne anfangen…..
Hannes gräbt sich unterdessen vorne einen Wolf – wir beide arbeiten daran, zum einen das Rad und die Achse etwas frei zu bekommen, zum anderen eine schräge „Bahn“ für das Rad frei zu machen, damit es überhaupt eine Chance hat, aus der Rille raus auf die „Straße“ zu kommen.

So ein bisschen bin ich allerdings doch beunruhigt, da wir große Zweifel haben, dass uns hier heute noch irgendeiner finden wird.
Da ich zufälligerweise gerade Netz an meinem Phone habe (wir sind auf einer Anhöhe), schicke ich einer befreundeten Familie, die ein Tented Camp im Tarangire haben (und selber in Usa River wohnen) eine Nachricht mit unserem Standort. Dann weiß wenigstens jemand, dass wir fest hängen, und WO wir fest hängen. Sie versucht, Ranger zu erreichen – aber da auch ihr Camp momentan geschlossen ist, bleibt sie erfolglos.
Als sie endlich eine Nummer vom Main Gate in Erfahrung gebracht hat, hören wir tatsächlich Motorengeräusch! :woohoo:
Allerdings: kurz hinter uns war eine Straßen-Gabelung. Und die Hoffnung ist gering, dass das Auto UNSEREN Weg nehmen wird….. Doch tatsächlich: Ein Prado mit einer italienischen Familie (wohnhaft in Arusha) kommt in Sicht!
Das fühlt sich nach 2 h wirklich ein wenig wie „Rettung“ an! :) :woohoo: :silly:
Er sagt, Sopa Lodge sei nicht weit (der andere Weg der Gabel), er würde dort mal nach einem Traktor fragen. Und weg sind sie wieder.
Etwa eine halbe Stunde später kommen sie wieder. Sopa Lodge könne nicht helfen, aber das Baloon Camp (ca. 15 min entfernt) habe einen Traktor. Also steige ich bei ihnen ein, und wir fahren gemeinsam zum Baloon Camp, während der Rest unserer Mannschaft weiter sein Glück versucht, das Auto frei zu bekommen....
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28 Apr 2020 15:26 #587584
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  • Rehema am 27 Apr 2020 18:48
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Jetzt mache ich einen kleinen Einschub. Aber nicht, um Euch zu ärgern - sondern weil ich auf der Fahrt zum Baloon Camp darüber nachdenke, dass ich heilfroh bin, dass es gerade wenigstens nicht regnet - wie als wir Ostern 2012 hier waren. Dann wären wir jetzt völlig verloren!!!
Einfach, um nochmal einen anderen Eindruck von dem Park zu bekommen, aus jenem Jahr 2012 hier einige Regenfotos:

















Letzte Änderung: 28 Apr 2020 15:28 von Rehema.
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