THEMA: Die Eulenmuckels cruisen vom KTP ins Kaokoveld
03 Apr 2020 18:28 #585270
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  • Champagner am 03 Apr 2020 18:28
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Hallo Ihr Zwei,

die Maus ist wirklich zuuu süß :kiss: !

Zu diesem Flattermann mit den krassen Augen



bzw. der Aufnahme davon kann ich nur gratulieren - in meiner Erinnerung sind diese Meisensänger (soooo einfach geht das mit dem Namen also? Matte hat mir den immer als Chestnut-vented Titt-Babbler verkauft, ich glaube, diese Bezeichnung vergess ich mein Leben nicht mehr! :lol: ) hyperaktiv. Ihr hättet euren Spaß gehabt, wenn Ihr gesehen hättet, wie Matthias und ich am Hosea Kutako Flughafen hinter einem her waren.... :blink:

Danke mal wieder zwischendurch für die gute Unterhaltung - und liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 03 Apr 2020 18:29 von Champagner.
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04 Apr 2020 14:27 #585331
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  • KarinK am 04 Apr 2020 14:27
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Aber indem wir das schreiben, haben wir einen Kloß im Hals. Denn vielmehr als auf die virtuellen Reisewochen würden wir uns auf die echte Reise mit euch zusammen freuen. Doch die ist zurzeit so ungewiss und fern.

Oh ja! So wunderbar wie immer euer Bericht ist, irgendwie macht das Lesen den Kloß grad noch größer :dry:
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05 Apr 2020 18:20 #585438
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  • Eulenmuckel am 05 Apr 2020 18:20
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@Ingrid: Das Sternenbild finden wir auch gelungen. Freut uns, dass es dir gefällt.

@Bele: Der Trick ist, dass man sich immer den leichteren Vogelnamen aussucht. Beim Meisensänger ist es der deutsche, beim Blaustirnblatthühnchen der englische. :)

Liebe Grüße
Uwe
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05 Apr 2020 18:25 #585441
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Tag 8 – 20. Juli 2019 – De Nossob erop

Polentswa – Rooiputs

Nachts hörten wir immer wieder Hyänen rufen. Es waren mindestens zwei, die abwechselnd ihren Singsang anstimmten. Nachdem um halb sieben der Wecker ging, standen wir auf und packten zusammen. Uwe trank noch die letzten Schlucke Kaffee, als Löwengebrüll einsetzte. Es hörte sich nicht allzu weit entfernt an, und so beeilten wir uns noch mehr mit dem Losfahren. Anstelle hinunter in die Pfanne zu starten, fuhren wir ein kleines Stück in Richtung der Polentswa-Lodge, weil man auf dieser Strecke eine bessere Aussicht auf die Pfanne hatte.



Und tatsächlich sahen wir dort in weiter Entfernung stecknadelkopfgroß zwei Löwinnen. Wir spekulierten auf das Wasserloch und fuhren nun doch hinunter. Obwohl wir einige Zeit warteten, ließ sich außer ein paar Vögeln nichts weiter blicken. Daher kehrten wir noch einmal um und schauten wieder von oben auf die Pfanne. Von den Löwinnen war nichts mehr zu sehen. Dafür waren drei Tüpfelhyänen und ein Dutzend Schakale unterwegs. Wir vermuteten, dass die Löwen nachts ganz in der Nähe ein Tier gerissen hatten, dessen Reste nun unter Tüpfeln und Schabracken aufgeteilt wurden. Mit dem Fernglas konnten wir erkennen, dass eine Hyäne den Lauf eines Tieres davonschleppte. Einige Schakale folgten ihr, die anderen schnüffelten oder fraßen an unterschiedlichen Stellen ein paar übrig gebliebene Reste.
Nachdem nichts mehr zu erwarten war, fuhren wir erneut an den Campsites vorbei hinunter Richtung Wasserloch. Ein junger Gaukler saß mit einem abgenagten Knochen auf der Erde und zupfte daran herum. Dieser Knochen war wohl mehr Spiel und Zeitvertreib als Mahlzeit. Er wurde als Balancierunterlage verwendet, erklommen, aufgestellt und kippte dann mitsamt dem Adler wieder um.







Wir blieben nur noch kurz bei Polentswa, dann machten wir uns auf den langen Rückweg nach Süden durch das Nossobtal. Bei Cubitje Quap blieben wir etwas länger und beobachteten einen Schakal bei seiner Jagd auf Flughühner. Er hatte sich in der Nähe der Wasserstelle niedergelassen und schaute unbeteiligt, während eine Hühnchenschar nach der anderen ihre Runden drehte.



Anders als vor ein paar Jahren, als wir hier gleich mehrere erfolgreiche Jagdszenen miterleben durften, war unser Schakal heute nicht sehr geschickt. Er schlich sich an, sprang so flink in das Hühnergetümmel, dass wir die Übersicht verloren und konnte letztendlich doch nur der davonfliegenden Beute nachsehen.







Wir waren uns nicht ganz einig, ob wir mit dem hungrigen Schakal Mitleid haben oder uns für die glücklichen Hühner freuen sollten. Die nächsten Versuche liefen ebenso erfolglos ab.







Als schließlich keine weiteren Flughühner mehr landeten, um ihren Durst zu stillen und sich auch der Schakal verzogen hatte, fuhren wir weiter nach Nossob. Unsere restlichen Tiersichtungen des Tages lassen sich schnell zusammenfassen: Oryx, Gnus, Springböcke und Strauße und auch nur sehr wenige davon.
Bei Nossob machten wir eine längere Pause mit Duschen, Frühstück, Tanken und Einkaufen.

Glanzstar



Nachdem wir noch ein paar Worte mit unseren Campnachbarn aus Polentswa gewechselt hatten, brachen wir wieder auf. Die meiste Zeit fuhren wir ohne anzuhalten unserem Tagesziel Rooiputs entgegen.

Weißbürzel-Singhabicht



Bei Dikbaardskolk gab es eine weitere Pause.



Eigentlich wollten wir eine Avocado zu einem leckeren Salat verarbeiten. Aber sie war noch zu hart, und so aßen wir die bereits geschnittenen Zwiebeln auf Leberwurstbroten. Glanzstare und Webervögel leisteten uns Gesellschaft. Außerdem hörten wir das laute Hupen eines Rotstirn-Bartvogels.



Im schönen Nachmittagslicht und mit kaum anderem Verkehr steuerten wir weiter nach Süden.



Mit der Zeit wurde es ganz schön frustrierend, kilometerlang keine Tiere zu sehen. Die eine oder andere Sichtung wäre schon nett gewesen. Vor lauter Verzweiflung hielten wir schon mit großer Begeisterung bei fast jedem Springböckchen.



wieder ein junger Gaukler



Gegen halb sechs erreichten wir Rooiputs und fanden unsere Campsite Nummer 2 frei. Alle anderen Stellplätze waren schon belegt. Wir stellten den Buschcamper auf, machten Feuer und bereiteten das Abendessen vor.







Heute gab es zur Abwechslung mal kein Fleisch, sondern Nudeln mit gemischter Tomaten-Chakalaka-Soße, die wir im Potije über dem Feuer kochten. Das schmeckte uns sehr gut, und Ruth rieb noch etwas Käse dazu.



Nach dem Essen kochten wir den Potije aus und spülten. Bevor der Mond aufging, machten wir wieder ein paar Sternenfotos. Von der Nachbarcampsite strahlte eine helle Lampe zu uns herüber und beleuchtete unser Foto. Daher gingen wir hinüber und baten die Südafrikaner, für ein paar Minuten ihre Lampe auszumachen. Den Gefallen wollten sie uns gerne tun, warnten uns aber gleichzeitig, dass es sehr leichtsinnig von uns sei, so weit durch die Dunkelheit zu laufen. Heute Morgen seien Löwen und Hyänen durch das Camp gelaufen, und schließlich gebe es ja keine Zäune. Wir versprachen ihnen, vorsichtig zu sein und machten uns auf den Rückweg. Unter uns fanden wir ihre Sorge ein wenig übertrieben. Wir waren ja schon an vielen Stellen ohne Zaun unterwegs gewesen. Solange sich ein Lichtschein bewegt, hatte uns mal ein Guide erzählt, würden Löwen nicht näher kommen. Außerdem waren wir doch gar nicht weit vom Auto entfernt. Wir befanden uns zwischen den beiden Sites etwa auf gleicher Höhe der Holzvorrichtung mit dem Plumpsklo. Frohen Mutes baute Uwe seine Kamera auf,





als plötzlich Löwengebrüll einsetzte. Und dieses klang nicht sehr weit entfernt. Uiuiui! Schnell das gesamte Fotogeraffel geschnappt und ins Auto geworfen und ab ins Zelt. Klarer Fall von Fehleinschätzung, die Südafrikaner sollten Recht behalten. Wir waren doch ein wenig leichtsinnig gewesen. Mittlerweile bewegen wir uns zwar aufmerksam, aber deutlich selbstverständlicher als bei unseren ersten nicht-umzäunten Campingübernachtungen im Dunkeln. Das nahe Löwengebrüll hat uns ein wenig die Augen geöffnet, doch wieder vorsichtiger unterwegs zu sein.
Als wir in unseren Schlafsäcken lagen, vernahmen wir das an- und abschwellende Rooooaaarrr, das uns durch Mark und Bein ging. Es war fantastisch. Die ganze Nacht über wachten wir immer wieder auf und lauschten dem Spektakel um uns herum.

Kilometer: 221
Letzte Änderung: 05 Apr 2020 18:27 von Eulenmuckel.
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05 Apr 2020 20:28 #585467
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  • Cruiser am 05 Apr 2020 20:28
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Wenn ich dies lese und auch andere Reiseberichte dann möchte ich (auch Frau) in den Cruiser springen und los fahren. Ist für uns ja nicht weit und eine Camping Site zu bekommen ist ja momentan auch kein Problem, aber wir sitzten alle im gleichen Boot. Rien ne va plus.

Danke für die tollen Photos und Reisebericht. Auch wir im südlichen Afrika schätzen es sehr. B)
Best Regards
Adolf
Conservation is our passion!

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05 Apr 2020 21:11 #585471
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  • kalachee am 05 Apr 2020 21:11
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Hallo ihr zwei Eulen :)

Also für das letzte Sternenbild hat sich der Mut und das Risiko ja schon gelohnt. Das ist richtig toll geworden! Der Lichtschein von der anderen Campsite stört halt schon etwas - schade.

So weit zu den Nachbarn rüber zu latschen hätte ich mich aber definitiv nie getraut. :P

Bezüglich der Sichtungen kann ich euch sehr, sehr gut nachfühlen. Das war wie gesagt schon ein halbes Jahr vorher bei uns auch nicht besser. Man sieht immer was, wird mit Geduld auch immer wieder belohnt. Aber irgendwann kommt halt schon auch mal etwas Frust auf. Wir sind wegen der Massaker-Geschichte auf Polentswa ja dann sieben Nächte auf Nossob rumgehangen und es war wirklich sehr ruhig, um es mal so zu formulieren. Und trotzdem könnte ich jederzeit und sofort wieder in den KTP fahren.

Auf Rooiputs waren wir übrigens auch auf der Nr. 2. Haha.

Liebe Grüsse
Sam
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