Tag 4 – 16. Juli 2019 – Ein ganzer Tag Gamedrive
Mata-Mata
Auch in Mata Mata waren die Nacht und der Morgen nicht sehr kalt. Bei knapp vier Grad konnten wir es beim Aufstehen gut aushalten. Wie gestern kochten wir Tee und Kaffee und packten den Camper zusammen.
Bei den Südafrikanern liefen kollektiv die Motoren, teilweise ließen sie sie aufheulen und fuhren bereits lautstark über den Platz.
Wir holten unser Permit und brachen auf in den Park. Das erste Morgenlicht auf den roten Dünen war wunderschön.
Tiere sahen wir wie erwartet wenige. Ein paar Oryx kämpften und wirbelten dabei eine Menge Staub auf.
Wieder entdeckte Ruth eine einzelne Wildkatze in einem Baum.
Wie man sieht – oder eben auch nicht, ist das während der Fahrt kein einfaches Unterfangen.
Suchbild – Wer findet die Katze?
Drei Löffelhunde lagen nicht weit von der Straße, schreckten aber hoch, als wir hielten und entfernten sich schnell.
Die Springböcke ließen sich von der Trockenheit ebenfalls nicht die Laune verderben und sprangen in ihrer typischen Art über die Ebene, dass es nur so staubte.
Wir rollten langsam nach Süden und hielten an vielen hohen Bäumen, um nach Eulen oder weiteren Wildkatzen Ausschau zu halten. Zur Not hätten wir auch einen kleinen Leoparden genommen. So kamen wir natürlich nur langsam voran und erreichten den Kamqua Picknickplatz erst am späten Vormittag.
Marico-Flycatcher
Trotzdem machten wir eine Frühstückspause mit Müsli und Nutella-Broten. Als wir dort saßen, lief eine Mutter mit ihrer Tochter auf dem Weg zur Toilette an uns vorbei. Die Tochter meinte ganz verzückt: „Oh, guck mal, Nutella.“ Als die beiden zurückkamen, bot Ruth der Kleinen etwas an. Die Nutella-Süchtigen müssen einander in knappen Zeiten aushelfen. Das ließ sich das Mädchen nicht zweimal sagen, holte aus ihrem Auto zwei Scheiben Brot und schmierte sich die Schokoladenmasse darauf. Wir tauschten mit der netten Familie aus Braunschweig ein paar Worte.
Ein Südafrikaner gab uns den Tipp, dass auf der Verbindungsstrecke ins Nossobtal Löwen zu finden seien. Daher fuhren wir nicht weiter nach Süden, sondern bogen nach Osten ab. Beim Wasserloch Vaal Water fanden wir tatsächlich ein paar Löwinnen und einen Pascha auf den Dünen. Selbstverständlich schlief das Rudel, und nur ab und zu hob eines der Tiere den Kopf.
Obwohl sich hier nicht allzu viel tat, blieben wir über eine Stunde bei den Löwen und nutzten die seltenen Gelegenheiten, wenn ein Tier die Position wechselte und wenigstens ein wenig Aktion zeigte.
Zurück bei Kamqua legten wir eine weitere kurze Pause ein und verdrückten ein paar Kekse. Zwischendurch ernährten wir uns von Biltong, Chips und getrockneten Mangostreifen. Da der Nachmittag schon fortgeschritten war, fuhren wir nun wieder zurück Richtung Mata Mata. Zeitweise fühlten wir uns wie das einzige Fahrzeug im Park bzw. sogar wie die zwei einzigen Lebewesen. So leer war es im KTP.
Aber wir dürfen auch nicht unfair sein. Über den Tag verteilt sahen wir schon einige Tiere. Ein paar Giraffen standen in der Ebene, hin und wieder begegneten wir Gnus, Oryx und Springböcken. Aber an den Wasserlöchern, zu denen sonst immerhin viele Vögel zum Trinken kommen, war absolut nichts los. Wir sahen einzelne Geier, die man aber an einer Hand abzählen konnte, ein paar Mal einen Weißbürzel-Singhabicht und weit entfernt zwei Gaukler. Insgesamt blieb es jedoch sehr überschaubar.
Kurz vor dem Camp entdeckte Uwe einen Wiedehopf, der auf dem Boden nach Futter pickte. An einer Stelle hatte er wohl etwas Tolles entdeckt und stocherte wie wild in der Erde. Was er anschließend mit Genuss verschlang, sah für uns weniger toll aus.
In Mata Mata kauften wir Feuerholz, duschten und bereiteten das Abendessen. Ruth legte das Fleisch ein und packte Broccoli, Blumenkohl und Möhren in Alufolie. Heute Abend grillten wir Oryx, das zusammen mit Knoblauchbrot und dem Gemüse fantastisch schmeckte.
Nach dem Abwasch saßen wir noch etwas am Feuer und hörten wieder die Schakale. An der beleuchteten Wasserstelle schlichen zwei Tüpfelhyänen umher.
Kilometer: 150