25.11.2019
Wir werden durch ein leichtes Grollen geweckt.
Nein, keine Löwen. Der Himmel ist bewölkt, es donnert und in der Ferne sehen wir vereinzelte Blitze.
Hoffentlich kommt jetzt der so ersehnte Regen. Es ist unser letzter Tag im Etosha und wir würden uns freuen, wenn nun die anhaltende Dürre ein Ende finden würde.
Der Himmel bleibt bewölkt, aber der Regen bleibt aus.
Es nieselt nur ganz leicht.
Der ausgetrocknete Boden saugt alles auf, wie der berühmte Tropfen auf dem heissen Stein verschwindet jegliche Feuchtigkeit.
Bei Sonnenaufgang laufen wir bergab zum Parkplatz. Gut, dass wir Bungalow 1 haben, denn auch von dort ist der Weg immer noch weit bis zum Auto.
Wir fahren los und schauen erst einmal am Dolomietpunt Wasserloch vorbei.
Hier regt sich nichts. Kein einziges Tier ist zu sehen.
Wir beschließen weiter zu fahren und biegen in die entgegengesetzte Richtung ab.
Unser Ziel ist Klippan.
Diese Wasserstelle kann man bei einem entspannten Game Drive vor dem Frühstück zu erreichen. Es ist nur 17 Kilometer vom Camp entfernt und man kommt noch rechtzeitig zur Frühstückszeit wieder zurück.
Die Sonne kommt langsam wieder unter der Wolkendecke hervor.
Auch hier ist alles vertrocknet, nur die Landschaft ändert sich etwas. Der Kalkboden ist immer mehr mit rotem Sand bedeckt.
Große Erwartungen auf Sichtungen haben wir nicht. Es fehlt auch hier das Gras für die Herden. Wo keine Beute ist, da ist auch kein Jäger.
So tuckern wir einfach die Straße entlang.
Plötzlich sehen wir doch etwas über den Weg schleichen.
Es ist auf jeden Fall größer als ein Schakal.
Wir kommen näher und das Tier verschwindet im Gebüsch. Jetzt erkennen wir, dass es eine Braune Hyäne ist.
Die Sonne kommt nun genau auf dieser Seite über einer kleinen Hügelkette hervor.
Glücklicherweise läuft die Hyäne parallel zur Straße und so haben wir einige Momente wo wir sie beobachten können.
Das Gegenlicht wird immer stärker und es ist schwierig bei dieser Sonneneinstrahlung zu fotografieren.
Wären wir ein paar Minuten früher gewesen dann hätten wir die Hyäne auf der andern Straßenseite gesehen. Die Sonne im Rücken, also optimal für Fotos.
Wir wollen gar nicht darüber nachdenken in welchen satten Farben ihr Fell im weichen Morgenlicht geleuchtet hätte.
Für uns ist es aber trotzdem ein tolles Erlebnis.
Es ist das erste Mal wo wir eine frei lebende Braune Hyäne im Tageslicht sehen.
Ein langer Wunsch geht also an unserem letzten Tag im Etosha in Erfüllung.
Erst hatte uns der Leopard jahrelang warten lassen und dann die Braune Hyäne.
Der Bann ist gebrochen… obwohl die Liste ist immer noch lang.
Karakal, Serval, Erdferkel, Pangolin, Stachelschwein und ein paar Vögelchen wollen von uns noch entdeckt werden. Gar nicht zu sprechen von den vielen Tierkinderchen, die jedesmal ein Highlight auf einer Reise sind.
Das Klippan-Wasserloch erreichen wir schnell, wie in Dolomietpunt auch hier gähnende Leere.
Auf der Rückfahrt dokumentieren wir die vertrocknete Landschaft.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich in Form einer gelben Blüte.
Wie man auf den Fotos erkennen kann, fehlt definitiv der Regen nur dann kehrt die Tiervielfalt wieder in diesen Teil des Parks zurück.
Kurz vor dem Dolomite Parkplatz sehen wir noch Elefanten. Sie sind auf dem Weg zum Wasserloch.
Besonders hat es uns der kleine Racker angetan.
Nach einem sehr guten Frühstück gehen wir zurück in unser Chalet.
Vom Balkon hat man eine wundervolle Sicht auf die Ebene.
Giraffen und Elefanten sind auf dem Weg zum nahen Wasserloch.
Es sieht von hier oben wie eine Miniaturwelt aus.