15.11.2019
Erlebnistag am Chobe-River
Um halb sechs sind wir am Sedudu Gate. Wir wollen noch eine kurze Runde im Park drehen, bevor wir dann um 08:00 Uhr zu unseren gebuchten Bootstour starten.
Wir fahren zur Riverfront. Dort angekommen begegnen uns wieder die Lions in Love.
Sie überqueren die Straße, werfen uns ein paar Blicke zu und verschwinden dann im Gebüsch.
Sie haben sicher besseres vor, als sich mit uns zu beschäftigen.
Wir fahren weiter bis zu der Stelle wo wir gestern die drei Löwen bei dem Elefantenriss beobachtet haben.
Der Himmel ist wieder bewölkt. Also wieder kein schönes Fotolicht.
Es begegnen uns auch nur wenige Vögel, die sich kaum von der Umgebung abheben.
Wir nehmen unsere Kameras auf diesem Wegabschnitt nicht in die Hand.
Beim Elefantenkadaver angekommen sehen wir zwei Mähnenlöwen, an denen das Leben auch nicht spurlos vorüber gegangen ist.
Sie kommen von der Waterfront und verziehen sich kurz nach unserer Ankunft mit lautem Gebrüll im Dickicht.
Wir fahren weiter bis die Pad am Fluß endet. Unterwegs werfen wir noch einen kurzen Blick auf den
„ Leopardenbaum“, der gestern so viel Aufmerksamkeit auf sich zog.
Heute sehen wir nicht einmal mehr eine Pfote von dem Leo.
Jetzt müssen wir die Verbindung zur oberen Straße nehmen, denn es ist nicht erlaubt den gleichen Weg an der Waterfront zurück zu fahren.
Im Chobe gibt es einige Einbahnstraßen-Regelungen.
Im Gegensatz zu unseren vorherigen Aufenthalten, halten sich in diesem Jahr sogar die Game-Drive-Autos an diese Vorschrift.
Es ist immer noch sehr früh und wir haben noch genügend Zeit um dennoch rechtzeitig in Kasane zu unserer Bootstour zu sein.
Also noch eine Runde am Fluß entlang, wir könnten ja was verpassen.
Dem ist leider nicht so. Wir sehen schon von weitem eine Armada von Game-Drive-Autos. Es ist die Stelle wo sich die beiden Löwenmähnen ins Gebüsch verzogen haben.
Wir hatten also mehr Glück.
Jetzt ist gerade noch mit viel Fantasie ein Löwe hinter den Sträuchern zu erahnen.
Wie schon bei dem Leoparden gestern, wird auch hier wieder heftig hin und her rangiert.
Wir passieren die Stelle recht zügig. Wir fahren ohne nennenswerte Sichtungen zu haben zurück zum Gate und machen uns auf den Weg zum Anlieger der Chobe Safari Lodge.
Dort sollen wir zur Bootstour abgeholt werden.
Pünktlich um 08:00 Uhr werden wir am Bootssteg von unserem Guide abgeholt.
Er stellt sich als T.K. vor, das ist einfach zu merken.
Gleich am Anfang der Tour sehen wir ein paar übliche Verdächtige.
Rotkappenschwalbe
Nilgänse
Schlangenhalsvogel
Schreiseeadler
Silberreiher
Afrikanischer Klaftschnabel
Afrikanischer Scherenschnabel
Silberreiher
Leider zieht sich der Himmel immer weiter zu.
Also schon die zweite Bootstour auf unserer diesjährigen Reise mit bescheidenem Licht.
Es macht uns nun nicht mehr viel Spaß zu fotografieren.
Lustlos sitzen wir herum. T.K. gibt sich große Mühe und zeigt uns immer wieder Vögel.
Wir antworten nur: No light, no foto… move along.
Wenn man so lange wie wir schon zusammen ist, kommen einem oft auch die gleichen Gedanken in den Kopf.
Exakt gleichzeitig erinnern wir uns an eine Stelle in Tommy Jauds Roman „ Hummeldumm“.
Uns fällt die Stelle ein, als der Guide Bahee mit großer Begeisterung seiner Gruppe im Etosha ein großes Löwenmännchen zeigt.
Die Stimmung in der Gruppe ist aber gerade auf einem Tiefpunkt. Niemand würdigt die Sichtung und fotografieren will auch keiner. Bahee ist schier entmutigt.
Kaum reden wir davon, fangen wir auch schon an über uns selbst zu lachen.
T.K. schaut uns etwas irritiert an.
Erst muss er zwei mürrische Touristen über den Fluß schippern. Jeder mit einer Kamera in der Hand und keiner zeigt Interesse BIlder zu machen. Plötzlich fangen sie an zu lachen und sind in bester Stimmung.
Zum Glück kommen wir zu einer kleinen Elefantenherde.
Das Interesse und der Ehrgeiz gute Bilder zu machen ist wieder da!
T.K ist auch irgendwie erleichtert, dass er uns was zeigen kann.
Er ist der Überzeugung, dass die Tiere bald den Fluss queren wollen.
Leider kommen in diesem Moment noch weitere Boote an um an diesem Spektakel Teil zu haben.
Das wird den Elefanten dann doch zu viel. Sie drehen wieder ab und verschwinden hinter den Büschen und Bäumen.
Später stellt sich das ganze als Glücksfall heraus, denn nur so kommen wir kurz danach an eine Stelle im Fluss, wo wir eine spektakuläre Beobachtung machen
T.K. entdeckt zwei Krokodile die etwas durch das Wasser schleppen.
Immer wieder tauchen sie ab und drehen sich mit ihrer Beute im Wasser.
Schließlich können wir ein Bein sehen.
Es ist ein Baby Hippo,
kaum geboren und schon ein Opfer von Krokodilen.
Wildlife pur. Fressen und gefressen werden.
Pünktlich zu diesem Spektakel zeigt sich auch mal die Sonne wieder.
Auf der Weiterfahrt begegnen uns noch
Senegalkiebitze Weißscheitelkiebitze ( danke Uwe, Eulenmuckel )
Ein Riedscharbe verschlingt gerade einen riesigen Fisch,
Ein Hippo stopft sich das Maul mit einem Happen Gras voll.
Eine Sporengans mit
Nachwuchs Witwenenten ( danke Uwe, Eulenmuckel )
Schlangenhalsvogel
Leider sind nun die drei Stunden Bootsfahrt fast um und wir fahren zügig zurück.
Am Steg angekommen erwarten uns Nikoläuse, die in Botswana nicht mit Schlitten, sondern mit dem Boot unterwegs sind.
Wir gehen zu unserem Bungalow.
Bewundern die Blüten im Garten
und die Geckos an der Wand unseres Bungalows.