Jetzt möchte ich auch mal was (als vermeindlicher "Sparfuchs") dazu schreiben.
Ich vertrete hier die Meinung von loser
Es geht doch garnicht darum, überall zu sparen bzw. sogar zu geizen wo es nur geht.
Es soll nur aufgezeigt werden, dass so ein Urlaub auch möglich ist, ohne dass man 10.000€ in 3 Wochen auf den Kopf haut. Das kann sich vermutlich eher ein geringer Teil der Bevölkerung leisten, jedoch, wie es loser schon geschrieben hat, hier oft als "Standard" beschrieben wird.
Vor 2 Jahren waren meine Freundin und ich im August/September für fast 4 Wochen in Namibia und Botswana unterwegs.
Am Ende kamen wir pro Person auf ca. 2900€ FÜR ALLES (Flug, Auto, Ausflüge, Verpflegung, Unterkünfte,Souvenirs, etc.)
Dazu sei gesagt, dass wir für gewöhnlich mit dem Rucksack, teilweise mit kleinem Mietwagen reisen.
Dies haben wir schon in verschiedenen Ländern und Kontinenten gemacht. (Malaysia, Thailand, Indonesien, Guatemala, Mexiko, Belize, Irland, Schottland, usw. und eben auch Namibia und Botswana)
Unsere Erfahrung ist, dass man so gut wie überall auf der Welt kostengünstig reisen kann und trotzdem auch die bekannten "Highlights" sieht.
Natürlich lässt sich nicht alles 1:1 miteinander vergleichen. Das Preisniveau in z.B. vielen asiatischen Ländern ist insgesamt niedriger, also z.B. Botswana.
Was ich aber hier ausdrücklich betonen möchte ist, dass wir keine Sparfüchse sind, da wir zum Glück nicht jeden Euro doppelt umdrehen müssen, wenn wir nicht wollen.
Vielmehr ist es eine persönliche Einstellung, was man sich von so einem Urlaub erwartet bzw. worauf man Wert legt.
Wir legen z.B. keinen großen Wert auf luxuriöse Unterkünfte oder jeden Abend ein 3-Gänge Menü mit gutem Wein etc.
Wir genießen es sogar, wenn es einfach gehalten ist. So wird einem erst mal wieder bewusst, was man zuhause eigentlich alles hat.
Ob da jetzt ein paar Schlitze im Boden der Holzhütte sind, auch mal ein paar Nächte im Bodenzelt oder ein offener Unterstand ohne Wände im Dschungel, wo nur das Moskitonetz schützt, das stört uns alles nicht. Es gefällt uns sogar.
Nun konkret zu unserer Afrikarundreise:
Wir sind in einem Nissan Single Cab mit Pritschenaufbau von Pegasus Car Hire gereist. Man konnte hinten im Auto schlafen
(Habe ich auch schon öfters in anderen Beiträgen empfohlen, gibt es aber leider scheinbar nicht mehr)
Es war kein 4x4, aber dennoch keine "alte Schüssel". Wir haben oft im Auto geschlafen, haben uns aber durchaus auch z.B. mal feste Unterkünfte geleistet. Das waren Hostels in Windhoek und Swakopmund, aber auch eine Lodge in Kasane für 3 Nächte.
Außerdem haben wir auch die Camps direkt im Etosha bezahlt, auch wenn es evtl. außerhalb etwas günstiger gewesen wäre. Für uns hat aber der Vorteil überwogen, 3 Tage direkt im Park zu sein.
Die Campsites fanden wir entgegen vieler Bewertungen hier im Forum nicht so schlimm. Man ist meist ja sowieso nur Abends zum Grillen bzw. Schlafen dort. Zumindest ist das bei uns so, da wir tagsüber unterwegs sind.
Ausflüge haben wir auch einige gebucht, unter anderem:
- Wüstentour in Swakopmund
- Sundowner Bootsfahrt im Camp Kwando
- Morning Gamedrive und Sundowner Bootsfahrt im Chobe NP
- Tagesausflug zu den Viktoriafällen
- Ausflug in die Makgadikgadi Pan inkl. Übernachtung unter freiem Himmel (von Gweta Lodge)
- Rundflug von Maun aus übers Delta (sogar in eigener Maschine zu zweit)
- Mokorotour inkl. Übernachtung im Delta (Old Bridge Backpackers)
Somit auch eine ganze Liste mit nicht ganz günstigen Ausflügen.
Wie kann man also trotzdem "sparen"?
- keine Non-Stop Flüge; wir haben einen für ca. 600€ gefunden (Qatar Airways über Doha), was natürlich auch ein bisschen Glück braucht
- Das Auto war relativ günstig ( um die 1500€ für die knapp 4 Wochen)
- oft selbst gekocht auf dem Campingplatz
- einheimisch/lokal essen, auch mal an Straßenständen
- einfach ganz normal Leben, ohne immer europäischen Standard zu erwarten
Wir haben auf jedenfall einen wunderschönen Urlaub genossen, den wir so sofort wieder wiederholen würden und hoffentlich irgendwann auch werden. Wir schauen uns aber gerne auch andere Teile der Welt an. Mal sehen was sich nächstes Jahr ergibt.
Ich gebe in diesem Forum auch weiterhin gerne Tipps, wenn ich kann, da ich es insgesamt super finde. Es ist bis jetzt das einzige Reiseforum, in dem ich auch über 2 Jahre nach dem Urlaub noch aktiv bin.
Aber ich hoffe, dass ich auch mal einen anderen Blickwinkel auf das ganze Reisen in dieser Gegend aufzeigen konnte, da hier im Forum schon sehr oft ein teurer, exklusiver Standard als normal angesehen wird. Dies finde ich auch garnicht schlimm, denn wenn man sich das leisten kann und will, sei es jedem gegönnt.
Jedoch sollte man auch die andere Seite akzeptieren. Es ist doch außerdem interessant, wenn es solche unterschiedlichen Vergleiche und Meinungen gibt.
Luxus ist für jeden anders definiert.
Allein sich einen solchen Urlaub überhaupt leisten zu können, ist meiner Ansicht nach Luxus, bedenkt man, dass allein der Preis für 1-2 Nächte in manchen Lodges das Jahreseinkommen vieler Einheimischer überschreitet.
So und jetzt einen schönen Abend
Gruß
Gasse